Sparkassen - 93 Prozent der Mittelständler trotz Corona 2020 mit Gewinn

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Berlin (Reuters) - Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland haben die Folgen der Corona-Pandemie bislang besser weggesteckt als vielfach befürchtet.

Trotz harter Rückschläge in manchen Branchen schafften rund 93 Prozent der Firmen auch 2020 noch einen Gewinn, wie am Mittwoch aus einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) hervorgeht. "Die Umsätze der Mittelständler sanken insgesamt nur um rund drei Prozent, die Gewinne gingen gut fünf Prozent zurück", sagte Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis. Für das laufende Jahr rechnet er im Schnitt mit gut fünf Prozent Umsatzplus.

Nur rund sieben Prozent der Unternehmen hätten im Corona-Jahr 2020 einen bilanziellen Verlust erlitten. Meist hätten Kapitalpuffer dies ausgleichen können. "Bei nur 0,7 Prozent der Unternehmen überstiegen die Verluste das Eigenkapital", betonte Schleweis. Die Mittelständler seien dank ihrer Flexibilität und solider Kapitalpolster vergleichsweise gut durch die schwierige Zeit der corona-bedingten Einschränkungen gekommen. Mit dem Übergang zu nachhaltigerem Wirtschaften stehe die nächste Mammutaufgabe bevor. "Der Umbau zu mehr Nachhaltigkeit ist wahrscheinlich das größte Investitionsprogramm dieser Dekade", sagte der DSGV-Präsident. Die meisten Firmenkunden der Sparkassen sähen dies eher als Chance denn als Risiko.

Sollte ein weiterer Lockdown ausbleiben, erwartet der DSGV 2021 ein starkes Wachstum in allen Branchen - wobei einige Bereiche das Vorkrisenniveau in diesem Jahr noch nicht wieder erreichen dürften. So werde etwa das Gastgewerbe trotz eines geschätzten Umsatzplus von 14 Prozent 2021 wohl nur einen relativ kleinen Teil seiner hohen Corona-Verluste wieder einspielen. Der DSGV wertet für seinen "S-Mittelstands-Fitnessindex" jährlich mehrere Hunderttausend Bilanzen von Firmenkunden mit bis zu 250 Millionen Euro Jahresumsatz und Analysen von deren Sparkassen-Beratern aus.

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