Symrise-Aktie: Übernahmepläne in den USA sorgen für Auftrieb
Der deutsche Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise will sein Wachstum mit einer Übernahme weiter ankurbeln. 900 Millionen Dollar will der MDax-Konzern für das US-Unternehmen American Dehydrated Foods/International Dehydrated Foods (ADF/IDF), einem Anbieter von Proteinspezialitäten auf Basis von Fleisch- und Ei-Produkten hinblättern, wie das Unternehmen berichtet. Das Management um Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram erwartet bereits im ersten Jahr nach dem Abschluss des Kaufes einen positiven Gewinnbeitrag.
„Mit der Akquisition weiten wir unsere globale Präsenz aus, insbesondere in den Vereinigten Staaten, die ein strategisch bedeutender Wachstumsmarkt für uns sind“, sagte Bertram laut Mitteilung. Das zusätzliche Produktangebot soll auch dazu beitragen, Symrise „als voll integrierter Partner für die Kunden“ aufzustellen. Den Angaben zufolge erzielte ADF/IDF mit 470 Mitarbeitern einen Umsatz von 220 Millionen Dollar und eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 23 Prozent.
Symrise will Umsatz bis 2025 verdoppeln
Die Übernahme soll dabei helfen, die gesetzten Wachstums- und Profitabilitätsziele für die nächsten Jahre zu erfüllen. So soll der Umsatz bis 2025 auf 5,5 bis 6 Milliarden Euro in etwa verdoppelt werden. Der Vorstand peilt zudem ab 2020 eine Ebitda-Marge von 20 bis 23 Prozent an. Für 2018 hatte Symrise zuletzt eine Marge von rund 20 Prozent bei einem Wachstum des Umsatzes aus eigener Kraft auf mindestens rund 3,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Das sagen die Analysten
Mit der Übernahme könne Symrise seine führende Stellung im Segment Heimtiernahrung noch besser nutzen, sagte Analystin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank. Vor diesem Hintergrund mache der Kauf, der auch preislich recht attraktiv sei, strategisch Sinn.
Unabhängig davon hatte Analystin Theodora Lee Joseph von der Investmentbank Goldman Sachs ihre Verkaufsempfehlung für Symrise gestrichen. Der Gegenwind für die Profitabilität des MDax-Konzerns etwa durch hohe Rohstoffpreise verschwinde, begründete sie ihre Hochstufung auf „Neutral“.
Aktie seit Dezember auf Erholungskurs
Die Übernahme-Mitteilung konnte der Aktie Aufwind geben. Das Wertpapier ist bis zum Mittag um 2,45 Prozent auf einen Wert von 74,38 Euro gestiegen. Damit versuchten sie erneut den Ausbruch über die 200-Tage-Linie, die als Indikator des mittel- bis längerfristigen Trends gilt. Seit ihrem Mehrmonatstief im Dezember haben die Papiere nun mehr als 15 Prozent zugelegt.

(ama/dpa-AFX)
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