Varta: Berenberg hebt Kursziel kräftig an ++ Continental: Entlassungen und Werkschließungen in Prüfung ++ Singulus: Prognose nicht mehr zu halten!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ab dieser Woche sind die Notenbanken am Zug. Am Donnerstag ist die EZB an der Reihe und in der Woche drauf dann die Fed. Viele Anleger spekulieren darauf, dass Mario Draghi auf der letzten Geldpolitischen Sitzung seiner Amtszeit nochmal die Geldschleusen richtig öffnet.

Der scheidende Chef der Europäischen Notenbank könnte wieder ein Anleihenkaufprogramm auflegen. Aktuell investiert die EZB nur das Geld aus auslaufenden Anleihen wieder. Im Vorfeld der Sitzung hat sich Draghi mit seinen Äußerungen zurückgehalten. Trotzdem erwartet der Markt das der Chef der EZB sich mit einem Geschenk für die Märkte verabschiedet.

Donald Trump wird die Entscheidung der EZB sicherlich genau verfolgen. Er hatte sich bereits vergangene Woche zum Dollar und zu Anleihen geäußert, dass er mit der Entwicklung nicht zufrieden ist. Sollte die EZB tatsächlich die Geldschleusen noch einmal richtig öffnen, dann dürfte der US-Präsident sicherlich sofort auf den Vorsitzenden der eigenen Notenbank losgehen.

Jerome Powell hat sich bereits am Freitag geäußert. Er zeigt sich trotz Risiken weiterhin zuversichtlich für die wirtschaftliche Entwicklung. „Die US-Wirtschaft befindet sich in einem guten Zustand“, sagte Powell am Freitag in Zürich. Es gebe aber weiterhin bedeutsame Risiken für das Wirtschaftswachstum. So belaste die Handelspolitik die Aussichten.

Die Industrie, der Handel und die Unternehmensinvestitionen hätten sich zuletzt schwächer entwickelt. So habe die Unsicherheit um die Handelspolitik dazu geführt, dass Unternehmen ihre Investitionen verschoben hätten. Die Fed beobachtet laut Powell auch internationale Entwicklungen wie den Brexit und die Entwicklung in Hongkong.

Die Wirtschaft dürfte aber weiter mit einem „moderatem Tempo“ wachsen, sagte Powell. „Die Fed prognostiziert keine Rezession“. Man erwarte ein Wirtschaftswachstum von 2,0 bis 2,25 Prozent im laufenden Jahr. Gestützt wird das Wachstum laut Powell vor allem durch den privaten Konsum. Der an diesem Freitag veröffentlichte Bericht bestätige das Bild eines soliden Arbeitsmarktes.

Die Fed sei bereit „angemessen“ zu handeln, um das Wirtschaftswachstum zu stützen, sagte Powell. Konkretere Aussagen zur weiteren Geldpolitik machte er nicht. Die Aussagen deuten auf eine Zinssenkung von 25 Basispunkten hin. Damit dürfte sich das Überraschungspotenzial der Fed in sehr engen Grenzen bewegen.

Dax setzt auf EZB

Der deutsche Leitindex startet freundlich in die neue Woche. Es wird erwartet das Draghi noch einmal etwas unternimmt. Daher bleiben die Anleger auch zu Beginn der neuen Woche etwas mutiger. Der Dax startet mit einem Plus von 0,27 Prozent und 12.224,91 Punkten in den Handelstag.

Varta: Kursziel jetzt dreistellig

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für den Batterie-Spezialisten nach einer Analystenveranstaltung von 72,50 auf 100 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analystin Charlotte Friedrichs sprach in einer am Montag vorliegenden Studie von einem sehr positiven Eindruck bezüglich der Wettbewerbsposition und des Wachstums des Batterieherstellers. Aufgrund höherer Absatzschätzungen für den Lithium-Ionen-Bereich und optimistischerer Preiserwartungen stockte sie ihre Umsatzprognose für diese Produkte bis 2022 deutlich auf. Bei Mikrobatterien ist sie zudem optimistischer für die Profitabilität.

Continental: Alles steht auf dem Prüfstand

Der Chef des Automobilzulieferers schließt im Kampf gegen den Abschwung betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Das sagte er in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Die Automobilindustrie und damit die deutsche Wirtschaft sieht der Manager vor harten Zeiten. „Die Stimmung ist angespannt. Die Industrie muss sich bis 2021 auf eine Situation ohne Wachstum einstellen.“ Je tiefer die Rezession, desto härter müsste die Branche gegensteuern. Degenhart sieht deshalb die Politik gefordert: „Wir würden uns wünschen, dass die Industrie unterstützt wird, bevor wir heftiger in die Rezession rutschen. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für stimulierende Maßnahmen.“

Außerdem wird bei Conti auch die Schließung ganzer Standorte diskutiert. In einem ersten Schritt praktiziere der Konzern in einigen Betrieben Kurzarbeit, darüber hinausgehende Maßnahmen verhandele der Vorstand gerade mit dem Betriebsrat: „Bereiche, die absehbar nicht ausreichende Beiträge zu Wachstum oder Gewinn leisten, stellen wir auf den Prüfstand, notfalls trennen wir uns davon.“

Im Konzern hat Degenhart „strikte Kostendisziplin“ angeordnet; „angefangen mit weniger Reisen und mehr Videokonferenzen“, wie der Conti-Chef erläuterte: „Projekte, die nicht unbedingt sein müssen, werden geschoben, Arbeitskonten werden ausgeglichen, die Zahl der Leiharbeiter reduziert und Kurzarbeit wo sinnvoll genutzt.“

Kurz & knapp:  

Wirecard: Wirecard und die Affin Bank Berhad („AFFINBANK“) erweitern ihre Zusammenarbeit und revolutionieren das Internet-Banking für Verbraucher in Malaysia. Im Rahmen dieser Kooperation profitieren bereits über 300.000 AFFINBANK-Kunden von einer  Reihe von Dienstleistungen im Bereich E-Commerce und Mobile Payment auf Basis der Wirecard-Technologie. Durch die verstärkte Nutzung der Wirecard-Plattform ist die AFFINBANK nun in der Lage, eine komplette Internet-Banking-Lösung zu implementieren, die das Kundenwachstum und die Kundenbindung steigert und die Nutzung von E-Banking erhöht.

Singulus: Wegen Verzögerungen bei einem wichtigen Auftrag aus China nimmt der Maschinenbauer Singulus Technologies seine Jahresprognose zurück. Der chinesische Staatskonzern CNBM habe Singulus darüber informiert, dass die Unterzeichnung der Verträge über den weiteren Kapazitätsausbau von bestimmten Dünnschichtsolarmodulen „voraussichtlich“ erst im vierten Quartal erfolgen soll, teilte das Unternehmen am Sonntag in Kahl am Main mit. Daher werde der Konzern die Ziele für 2019 nicht erreichen. Singulus hatte zuvor eine weitere Steigerung der Umsatzerlöse und Ergebniskennzahlen (Ebit) im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr in Aussicht gestellt, sich bei dieser Prognose aber stark auf die zu erwartenden Aufträge von CNBM gestützt.

Porsche: Wenige Tage nach der Weltpremiere nimmt der Sportwagenbauer die neue Fertigung für seinen Elektrosportwagen Taycan in Betrieb. Am Montag (10.30 Uhr) eröffnet Porsche-Vorstandschef Oliver Blume zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Porsche und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Produktion. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist geladen. Bislang wurde das Auto nur in einer Vorserie gefertigt. Gut 700 Millionen Euro hat der Autobauer in seinem Stammwerk mitten in Stuttgart-Zuffenhausen investiert. Neben einer neuen Montage wurde auch eine neue Lackiererei gebaut. Damit die Produktion in Zuffenhausen angesiedelt wird, verzichteten die Beschäftigten auf Geld. 1500 neue Mitarbeiter wurden neu eingestellt.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

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Foto: MircoV / Shutterstock.com

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