VW: Batteriebauer Northvolt sichert sich 2,75 Milliarden Dollar für neues Werk – Volkswagen ist mit 500 Millionen mit von der Partie

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Der schwedische E-Autobatterienhersteller Northvolt hat sich 2,75 Milliarden Dollar für den Ausbau seines Werks gesichert. Die Produktionskapazität der Fabrik solle um 20 auf 60 Gigawattstunden pro Jahr ausgebaut werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Damit reagiere Northvolt auf die höhere Nachfrage der Kunden.

Auch der Autobauer VW ist mit an Bord: Das Unternehmen hat weitere rund 500 Millionen Euro in den schwedischen Batteriezellhersteller Northvolt investiert. Damit halte VW weiter 20 Prozent an dem Unternehmen, womit die Wolfsburger ihre strategische Partnerschaft mit den Schweden bekräftigen, sagte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz.

Northvolt baut derzeit im nordschwedischen Skellefteå eine Fabrik für Hochleistungsbatteriezellen, die nun statt 40 Gigawattstunden Speicherkapazität jährlich auf 60 Gigawattstunden ausgebaut werden soll, um auf höhere Nachfrage zu reagieren. Für Volkswagen seien weiter 40 Gigawattstunden vorgesehen, hieß es von VW.

Volkswagen hatte im März angekündigt, in Europa bis 2030 mit Partnern insgesamt sechs Batteriezellwerke hochziehen zu wollen, um den steigenden Bedarf zwischen 2025 und 2030 zu decken. Dazu gehört auch die Fabrik in Skellefteå.

Das vorgesehene Werk in Salzgitter betreibt VW nun alleine, dort soll kostengünstig eine Batterie-„Einheitszelle“ für die VW-Massenmodelle gefertigt werden. Die weiteren vier Standorte stehen noch nicht fest – gute Chancen hat aber der spanische Seat-Standort Martorell, und die VW-Sportwagentochter Porsche würde gerne in Tübingen ein Hochleistungszellwerk bauen.

Volkswagen prüft darüber hinaus mit dem US-Partner Quantumscape die Produktion von sogenannten Feststoffbatterien, ebenfalls am Standort Salzgitter. Diese gelten als Hoffnungsträger gegenüber der bisherigen Lithium-Ionen-Akkutechnik, um höhere Reichweiten und schnellere Ladezeiten zu erzielen.

Die VW-Aktien reagieren im heutigen Handel minimal auf die Meldung. Während die Vorzugsaktion etwa ein halbes Prozent im Minus liegen, steigen die Stammaktien im frühen Handel um etwa das Gleiche.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: balipadma / Shutterstock.com

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