Anleihen-ETFs – dein Renditeanker im Depot

Anleihen-ETFs investieren in festverzinsliche Wertpapiere. Dazu gehören Staats- oder Unternehmensanleihen aber auch Spezialformen, wie inflationsgeschützte Bonds. Durch ihre ausgewogene Kombination aus Stabilität und Ertragschancen können sie eine sinnvolle Ergänzung für dein Portfolio sein. Hier erfährst du, wie sie funktionieren, für wen sie sich eignen und welche Produkte derzeit zu den besten gehören.

Sind ETFs auf Anleihen für dich geeignet?

Ein Investment in Anleihen-ETFs ist für dich ideal, wenn du…

  • regelmäßig Zinsen erhalten möchtest,
  • eine defensivere Anlageform als Aktien suchst,
  • dein Portfolio breit diversifizieren willst,
  • dir konstante Erträge trotz unterschiedlicher Marktphasen wünschst,
  • gerne eine Alternative zu klassischen Anleihen, Rentenfonds oder Tagesgeldern hättest.

Die besten Anleihen-ETFs für dein Ziel

Dein Ziel steht fest: Du möchtest in Form von ETFs in Anleihen investieren. Nachfolgend findest du die besten Anleihen-ETFs im direkten Vergleich. In drei Tabellen erfährst du, welcher Fonds dieser ETF-Anlageklasse das größte Volumen, die geringsten laufenden Kosten und die beste Performance im Jahresvergleich hat.

Die 3 größten Anleihen-ETFs

Die 3 Anleihen-ETFs mit der besten 1-Jahres-Performance

Die 3 Anleihen-ETFs mit den niedrigsten laufenden Kosten

Du kennst den Weg zu deinem Ziel noch nicht?

Ein Ziel kann man auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob ein ETF auf Anleihen der richtige Weg für dich ist, helfen dir die folgenden Fragen.

Was ist ein Anleihen-ETF?

Anleihen-ETFs sind hierzulande nicht so bekannt wie Aktien-ETFs. Ihre Funktionsweise ist aber dieselbe: Sie bilden einen Index nach. In diesem Fall jedoch einen Anleihenindex statt eines Aktienindex.

Ein ETF auf Anleihen investiert also in eine Vielzahl von Anleihen. Dabei kann es sich um Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder andere festverzinsliche Papiere handeln. Mit dem Kauf eines einzigen ETFs streust du deine Investition breit.

Anleihen-ETFs werden auch Bond-ETFs oder Renten-ETFs genannt. Bond ist Englisch und heißt ganz einfach Anleihe. Rente ist ein Synonym für Anleihe. Der Begriff hat mit der Altersrente nichts zu tun. Er meint vielmehr eine regelmäßige Zahlung. Im Falle von Fonds ist das eine regelmäßige Zinszahlung.

Wenn Du Dich über ETFs im Allgemeinen informieren möchtest, schau dir unseren ETF-Ratgeber an.

Was ist eine Anleihe?

Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich Staaten oder Unternehmen Geld leihen. Kaufst du eine Anleihe, gibst du dem Emittenten – also dem Herausgeber – ein Darlehen. Im Gegenzug erhältst du regelmäßige Zinszahlungen (Kupons), die wie ein Renditeanker in deinem Depot wirken. Am Ende der Laufzeit bekommst du außerdem dein eingesetztes Kapital zurück.

Anleihen gelten als relativ sicher, vor allem im Vergleich zu Aktien. Dafür bringen sie dir in den meisten Fällen aber auch nur eine geringere Rendite. Wichtig zu wissen ist, dass ihre Kurse auch schwanken. Diese Schwankungen werden durch Änderungen am Zins oder der Bonität des Emittenten ausgelöst.

Welche Art von Renten-ETF ist die richtige für mich?

Anleihen-ETFs werden nach Emittenten, Laufzeit, Bonität, Währung und in Spezialformen unterschieden.

Anleihen-ETFs nach Emittenten

Emittenten von Anleihen können Staaten, Unternehmen oder supranationale Organisationen, wie die Weltbank oder die Europäische Investitionsbank, sein. Je nach Herausgeber unterscheidet sich das Risiko-Rendite-Profil des ETFs und der zugrundeliegenden Anleihen.

Staatsanleihen-ETFs (Government Bonds)

Sie investieren in Schuldtitel von Ländern, wie beispielsweise Bundesanleihen aus Deutschland, US-Treasuries oder französische OATs (Obligations Assimilables du Trésor). Diese gelten – je nach ausgebendem Land – als besonders sicher. Vor allem wenn sie von wirtschaftlich stabilen Staaten mit hoher Kreditwürdigkeit emittiert werden. Dein Ausfallrisiko ist hier in der Regel sehr gering. Bei Anleihen von Staaten mit niedriger Bonität, z. B. aus Schwellenländern, kannst du mit einer höheren Rendite rechnen. Dafür trägst du aber auch ein höheres Risiko.

Unternehmensanleihen-ETFs (Corporate Bonds)

Diese Fonds bündeln Anleihen von Konzernen, wie Siemens, Apple oder BMW. Sie bieten meist höhere Zinsen als Staatsanleihen. Dafür sind sie aber auch risikoreicher. Ihre Rückzahlung hängt von der finanziellen Lage des jeweiligen Unternehmens ab. Gerät der Emittent in wirtschaftliche Schwierigkeiten erhöht sich dein Ausfallrisiko.

Supranationale Anleihen-ETFs

Hierbei handelt es sich um Exchange Traded Funds auf Anleihen überstaatlicher Organisationen, wie der der Europäischen Investitionsbank oder der Weltbank. Diese gelten als besonders sicher, da ihre Rückzahlung durch mehrere Staaten abgesichert ist. Das Risiko eines Zahlungsausfalls ist hier extrem gering. Ihre hohe Sicherheit spiegelt sich allerdings in einer vergleichsweise niedrigen Rendite wider.

Bond-ETFs nach Laufzeit

Die Laufzeit gibt an, wie lange es dauert, bis die Anleihe vollständig zurückgezahlt wird.

Kurzlaufende Anleihen-ETFs (Shorts)

Mit diesen investierst du in Anleihen mit einer Restlaufzeit von wenigen Jahren (meist unter drei). Da sie bald zurückgezahlt werden reagieren sie nur noch wenig auf Zinsänderungen. Dadurch sind sie besonders risikoarm. Allerdings ist auch ihre Rendite vergleichsweise gering.

Infobox: Vorsicht Verwechslungsgefahr: Neben kurzlaufenden Renten-ETFs, den Shorts, gibt es auch Short-ETFs. Dabei handelt es sich um ein sehr kurzfristiges Investment für besonders erfahrene Anleger, die auf fallende Kurse spekulieren.

Langlaufende Anleihen-ETFs (Longs)

Sie enthalten nur Anleihen mit zehn oder mehr Jahren Laufzeit. Sie schwanken bei Zinsänderungen deutlich stärker, da ihr Kurs empfindlicher auf Veränderungen des Marktzinses reagiert. Dein Risiko ist daher, insbesondere bei steigenden Zinsen, höher. Bei sinkenden Zinsen kannst du dafür von größeren Kurssteigerungen profitieren und hast damit höhere Renditechancen.

Mischformen

Es gibt auch Bond-ETFs, die verschiedene Laufzeiten kombinieren. Deshalb verfügen sie über eine ausgewogene Zinsstruktur. Sie bieten eine gute Balance aus Stabilität und Renditepotenzial. Dadurch sind sie ideal für dich, wenn du dein Risiko begrenzen aber trotzdem von günstigen Börsenphasen profitieren möchtest.

Renten-ETFs nach Bonität

Die Bonität bezeichnet die Kreditwürdigkeit des Emittenten. Sie beeinflusst das Verhältnis von Risiko zu Rendite maßgeblich.

Investment-Grade-ETFs

Diese Exchange Traded Funds investieren in Anleihen mit guter bis sehr guter Bonität (mindestens AA-). Die Herausgeber dieser Anleihen gelten als finanziell robust und deine Anlage somit als sicher. Da das Ausfallrisiko gering ist sind auch deine möglichen Zinserträge begrenzt.

High-Yield-ETFs (Junk Bonds)

Damit konzentrierst du dich auf Anleihen mit niedrigerer Bonität (höchstens BB+). Entsprechend sind deine mögliche Rendite aber auch dein Risiko deutlich höher. Bei Zahlungsausfällen oder Bonitätsherabstufungen des Emittenten können die Kurse einbrechen.

Gibt es eine Seite, auf der das Thema Bonität näher erklärt wird? Dann könnte man darauf verlinken. Wenn nicht, könnte man eine entsprechende Seite erstellen.

Anleihen-ETFs nach Währung bzw. Region

Viele Renten-ETFs fokussieren sich auf eine bestimmte Währung. Diese beeinflusst sowohl das Risiko- als auch das Renditeprofil deiner Geldanlage entscheidend.

Euro-Anleihen-ETFs

Diese Fonds bieten dir als Anleger aus der EU ein hohes Maß an Sicherheit. Aufgrund deiner Investition in Euro besteht für dich kein Wechselkursrisiko. Die Erträge fallen in der Regel moderat aus. Dafür sind sie konstant und gut kalkulierbar.

Fremdwährungs-Anleihen-ETFs

Sie notieren in den verschiedensten Währungen, z. B. in US-Dollar, Schweizer Franken oder Lokalwährungen von Schwellenländern. Deine Rendite wird von zwei Seiten beeinflusst: den Zinsen aus deiner Anleihe und dem Gewinn oder Verlust aus dem Wechselkurs.

Steigt beispielsweise bei einem US-Dollar-Anleihen-ETF der Kurs des Dollars gegenüber dem Euro, bekommst du beim Umtausch mehr Euro und dadurch eine höhere Rendite. Solche ETFs können attraktiv sein, weil sie oft höhere Zinsen bieten als vergleichbare Euro-Anlagen. Gleichzeitig gehst du aber ein Währungsrisiko ein.

Spezialformen

Neben den oben genannten Arten von Bond-ETFs gibt es Sonderformen, die auf besondere Anlageziele ausgerichtet sind. Sie bieten dir zusätzliche Möglichkeiten, dein Portfolio gezielt abzusichern oder nach nachhaltigen Kriterien auszurichten. Zwei wichtige Varianten sind inflationsgeschützte und nachhaltige Renten-ETFs.

Inflationsgeschützte Anleihen-ETFs

Mit diesen Exchange Traded Funds investierst du in Anleihen, deren Zinserträge und Rückzahlungen an die Inflation angepasst werden. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities) aus den USA. Sie schützen dein Kapital vor Kaufkraftverlust, da sowohl der Kupon als auch der Rückzahlungsbetrag mit der Inflationsrate steigen. Besonders in Zeiten hoher Inflation bleiben deine Erträge so real stabil.

Nachhaltige Anleihen-ETFs (Green Bonds)

Diese Fonds bündeln sogenannte „Green Bonds“. Darunter versteht man Anleihen, mit denen umweltfreundliche oder soziale Projekte finanziert werden. Diese ETFs richten sich an Anleger, die mit Ihrer Geldanlage ökologische und soziale Verantwortung übernehmen möchten. Die Bonität dieser Anleihen ist häufig solide, die Rendite vergleichbar mit klassischen Anleihen ähnlicher Qualität.

Möchte ich Zinsänderungsrisiken eingehen?

Das sogenannte Zinsänderungsrisiko resultiert aus dem Zusammenhang zwischen den Marktzinsen und dem Kurswert von Anleihen. Steigen die Zinsen, verlieren bestehende Anleihen mit niedrigeren Kupons an Attraktivität. Ihr Kurs fällt. Das trifft vor allem ETFs mit langlaufenden Anleihen, da deren Zinserträge noch viele Jahre lang unter dem neuen Marktniveau liegen. Sinkt das Zinsniveau hingegen, steigen die Kurse bestehender Anleihen.

Wie viel Wert lege ich auf Sicherheit?

Wenn dir Sicherheit besonders wichtig ist, solltest du auf Renten-ETFs mit hoher Bonität setzen. Bei diesen ist das Ausfallrisiko gering und die Zinserträge sind gleichmäßig. Dafür fällt die Rendite tendenziell niedriger aus.

Je höher dein Wunsch nach Sicherheit ist, desto mehr gewinnen kurze Laufzeiten, verlässliche Emittenten und eine Investition in Euro an Bedeutung. Diese Faktoren minimieren sowohl dein Kursrisiko als auch Währungsschwankungen.

Welche Renditeerwartung habe ich?

Wenn dir Stabilität wichtiger ist als hohe Zinserträge, sind besonders ETFs auf Staatsanleihen aus der EU ein guter Anker für dein Depot. Sie kombinieren eine hohe Bonität, kurze Laufzeiten und Euro als Währung.

Erwartest du höhere Renditen, kannst du mit High-Yield-ETFs auf Anleihen mit niedrigerer Bonität setzen. Auch Fremdwährungs-Anleihen-ETFs oder solche mit langen Laufzeiten bieten bei sinkenden Zinsen attraktive Kurschancen. Allerdings verbunden mit einem höheren Risiko.

In welcher Währung möchte ich investieren?

Die Wahl der Währung hängt davon ab, ob du dir Planungssicherheit oder zusätzliche Renditechancen wünschst.

Entscheidest du dich für einen Euro-Renten-ETF, gehst du als Euro-Anleger kein Währungsrisiko ein. Deine Erträge sind gleichbleibend und gut kalkulierbar, dafür aber meist moderat.

Fremdwährungs-Bond-ETFs können attraktiv sein, weil sie oft höhere Zinsen bieten. Gleichzeitig gehst du hier ein Wechselkursrisiko ein: Steigt die Fremdwährung gegenüber dem Euro, erhöht sich deine Rendite. Fällt die ausländische Währung, schmälert das deine Erträge.

Du bist noch unsicher, ob sich Renten-ETFs als Renditeanker für dein Portfolio eignen?  Dann hilft dir unser ETF-Finder, eine Entscheidung zu treffen.

Chancen und Risiken von Anleihen-ETFs

Wie jede Form der Geldanlage haben auch ETFs auf Anleihen ein individuelles Chancen-Risiko-Profil. Ganz generell sorgst du mit Renten-ETFs für mehr Stabilität in deinem Depot und erzielst laufende Zinserträge. Du solltest dir aber auch der möglichen Risiken durch Zinsänderungen, Währungsentwicklungen oder Bonitätsverluste bewusst sein.

Chancen und Risiken allgemein

Für viele Anleihen-ETFs gelten die folgenden allgemeinen Chancen und Risiken. Je nach Art, Laufzeit und Emittent können diese jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Chancen und Risiken nach Art des Anleihen-ETFs

Je nachdem, in welche Anleihen ein ETF investiert, unterscheiden sich seine Eigenschaften teils deutlich. Die folgende Übersicht zeigt dir, welche spezifischen Chancen und Risiken mit den jeweiligen Typen verbunden sind.

Anleihen-ETFs nach Emittenten

Anleihen-ETFs nach Laufzeit

Anleihen-ETFs nach Bonität

Anleihen-ETFs nach Währung bzw. Region

Spezialformen

Welcher Anleihen-ETF ist der beste?

Den besten Anleihen-ETF gibt es nicht; wohl aber den passendsten für deine Situation. Wäge die oben genannten Kriterien, wie Laufzeit, Währung und Bonität der Emittenten zusammen mit der Kostenquote (TER) und der Ertragsverwendung für dich ab. Nutze gerne unseren obigen ETF-Vergleich, um den besten Anleihen-ETF für deine Ziele zu finden.

Bond-ETFs: Stabilität mit Zinspotenzial

ETFs auf Anleihen können deinem Portfolio Stabilität verleihen. Vor allem in unruhigen Marktsituationen wirken sie wie ein solider Anker für verlässliche Erträge in deinem Depot. Sie sind eine hervorragende Ergänzung zu Aktien- oder Geldmarkt-ETFs und helfen dir, dein Risiko aktiv zu steuern.