Mit ETFs kannst du breit gestreut und preisgünstig in Aktien investieren. Erfahre, wie du dadurch deiner Rendite auf die Sprünge hilfst.
ETFs - gut zu wissen
- ETFs (Exchange Traded Funds) eignen sich hervorragend, um langfristig Vermögen aufzubauen. Sie sind einfach, günstig und decken den Markt sehr gut ab. Zum Kauf eines ETFs benötigst du lediglich ein Wertpapierdepot.
- Ein ETF bildet einen Aktien-Index nach, wie zum Beispiel den deutschen Dax oder den weltweiten MSCI World. Das Investment in einen ETF ist somit in aller Regel breiter aufgestellt als es bei Einzeltiteln der Fall ist. Dadurch sind Chance und Risiko besser verteilt.
- ETFs eignen sich insbesondere für Einsteiger, da kaum Vorkenntnisse und tief gehende Analysen notwendig sind, um an den Gewinnen von Aktien zu partizipieren. Das Ziel anderer Anlagestrategien ist immer darauf ausgerichtet, besser abzuschneiden als der jeweilige Markt. Das bedeutet höheres Risiko und scheitert in rund 80 Prozent der Fälle
Ausführliche Informationen zu ETFs findest du weiter unten.
Wer langfristig mit ETFs Vermögen aufbauen möchte, benötigt zunächst ein passendes Depot - eine Auswahl dauerhaft günstiger Anbieter
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Außerdem sind die folgenden Anbieter mit umfassenden Services und Zusatzleistungen eine gute Wahl, um ein ETF-Depot zu eröffnen:
1. ING*
kostenlose Produkte: | Depot, Girokonto, Kreditkarte, Tagesgeld |
Anzahl ETFs: | > 1.000 (alle ETF-Sparpläne gebührenfrei) |
zum Anbieter* |
2. comdirect*
kostenlose Produkte: | Depot, Girokonto, Kreditkarte |
Anzahl ETFs: | > 2.000 (alle ETFs sind sparplanfähig) |
zum Anbieter* |
3. DKB*
kostenlose Produkte: | Depot, Girokonto, Kreditkarte, Tagesgeld |
Anzahl ETFs: | > 2.000 (davon über 850 sparplanfähig) |
zum Anbieter* |
Sparplan oder Einmalanlage - so viel kostet es:
Kosten je Sparrate | Sparrate ab... | Aktionen mit... | Kosten bei einmaliger Anlage | Bank / Broker | |
---|---|---|---|---|---|
0,00 Є | 1 Є | iShares | 1 Є | Trade Republic | zum Anbieter* |
0,00 Є | 1 Є | allen Emittenten | 4,90 Є zuzüglich 0,25 % v. Orderwert, maximal 69,90 Є | ING | zum Anbieter* |
0,99 Є | 1 Є | allen Emittenten | 0,99 Є | Scalable Capital | Zum Anbieter* |
0,2 % | 1 Є | Amundi, SPDR, Xtracker | 1 Є, ab 500 Є ohne Gebühren über Gettex | Smartbroker | Zum Anbieter* |
1,50 Є | 25 Є | Amundi, Vanguard | 10 Є | DKB | zum Anbieter* |
1,5 % | 1 Є | Amundi, Franklin LibertyQ, VanEck, iShares, Vanguard | 4,90 Є zuzüglich 0,25 % v. Orderwert, mindestens 9,90 Є | comdirect | zum Anbieter* |
Je nach Höhe der Sparrate sind auch andere Broker mit sparplanfähigen ETFs empfehlenswert. Dazu finden du hier weitere Informationen.
ETFs sind preiswert, transparent, flexibel und bieten Anlegern einen hohen Diversifikationsnutzen. Tipps und Tricks für die Anlage in Indexfonds.
1. Was sind ETFs? Wie funktioniert ein ETF? Für wen eignet sich ein ETF und wie kauft man den?
In diesem Kapitel beantworten wir folgende Fragen:
- Was macht ETFs für Anleger so attraktiv?
- Welche Bedeutung haben Indizes?
- Für wen sind ETFs geeignet?
- Ich möchte in Aktien investieren - welche Möglichkeiten habe ich?
- Ich möchte einen ETF kaufen, wie geht das?
Viele Privatanleger dürften von ETFs zwar schon einmal gehört haben. Wie diese Anlageprodukte aber genau funktionieren und welche Chancen und Risiken sie bieten, wissen wohl die wenigsten. Exchange Traded Funds, so die vollständige Bezeichnung, sind passiv gemanagte, börsengehandelte Indexfonds.
ETFs sind passiv gemanagte Fonds, die einen Referenzindex, zum Beispiel den Dax, nachbilden.
Passiv bedeutet, dass sie die Wertentwicklung eines Referenzindex, zum Beispiel die des Dax, nahezu eins zu eins abbilden. Steigt zum Beispiel der Dax um ein Prozent, legt ein Dax-ETF idealerweise ebenfalls um rund ein Prozent zu – und umgekehrt (jeweils abzüglich geringer Gebühren).
Der Anleger erwirbt also mit nur einer Anlage einen kompletten Markt. Darüber hinaus können ETFs einfach und schnell wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Sie vereinen somit die breite Risikostreuung eines Investmentfonds mit der leichten Handelbarkeit einer Aktie.
Was macht ETFs für Anleger so attraktiv?
ETFs bestechen durch ihre einfache Funktionalität, hohe Transparenz, Flexibilität und geringe Kosten. Sie ermöglichen es dir, mit einem Produkt einen kompletten Markt, eine Branche oder eine Anlageklasse ins Depot zu nehmen und an dessen Wertentwicklung teilzunehmen. Dadurch ist zwar keine Mehrrendite gegenüber dem Markt möglich, allerdings läufst du auch nicht Gefahr, schlechter abzuschneiden als der Markt. Das ist ein wichtiger Punkt: Denn wie die Vergangenheit zeigt, schaffen es nur die wenigsten aktiven Fondsmanager, den Markt dauerhaft zu schlagen.
Geringe Kosten, breite Marktabdeckung, Transparenz und Diversifikation bei individueller Auswahlmöglichkeit zeichnen ETFs aus
Ein weiterer Punkt ist die Transparenz: Du weißt immer genau, wie dein Geld investiert ist – nämlich in die Aktien des Referenzindex. Bei einem aktiven Fonds hingegen stellt der detaillierte Auswahlprozess für Außenstehende eine Blackbox dar. Ein weiterer Vorteil: Weil ETFs einen Index lediglich nachbilden, sparst du dir die hohen Kosten für das aktive Fondsmanagement.
Durch die Vielzahl an ETFs kannst du deine eigenen Anlageziele sehr individuell abbilden. Du kannst sowohl lang- als auch kurzfristig investieren. Zudem sind viele ETFs auch als Sparplan verfügbar, so dass du schon mit kleinen monatlichen Beträgen ein stattliches Vermögen aufbauen kannst.
Überblick: Was ETFs auszeichnet
- vorteilhafte Kostenstruktur
- breiter Marktzugang
- hohe Transparenz
- hoher Diversifikationsnutzen
- individuelles Anlegen
Exkurs: Welche Bedeutung haben Indizes?
Ein Index ist eine Kennziffer zur Darstellung der Wertentwicklung (Performance) einer Gruppe von Wertpapieren.
Bei einem Aktienindex handelt es sich dabei um Aktien. Welche Titel ein Index enthält, hängt von den jeweiligen Auswahlkriterien (Index-Guidelines) des Indexbetreibers ab. Der Dax enthält zum Beispiel die 40 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten deutschen Aktiengesellschaften. Mit Indizes kann man im Zeitverlauf erkennen, wie sich ein Markt oder eine Branche entwickelt hat.
Für wen sind ETFs geeignet?
Geeignet sind ETFs prinzipiell für alle Anleger, die diversifiziert in den Aktienmarkt einsteigen wollen. Gerade auch Aktienneulinge können mit diesen Produkten aufgrund der hohen Transparenz sowie des diversifizierten Marktzutritts wichtige erste Erfahrungen bei der Geldanlage mit Wertpapieren sammeln.
ETFs eignen sich vor allem für Einsteiger und alle, die langfristig Vermögen aufbauen wollen.
Die Idee, einen Index abzubilden wurde in den USA bereits in den frühen 1970er-Jahren geboren. Allerdings konnten diese Urahnen der ETFs noch nicht an einer Börse gehandelt werden. Das war erst zu Beginn der 1990er-Jahre in den USA möglich. In Europa wurden ETFs erstmals im Jahr 2000 angeboten. Seither hat sich das am ETF-Markt investierte Geld (Anlagevolumen) rasant erhöht.
Ende 2023 steckten nach Angaben von Statista weltweit rund 11,4 Billionen US-Dollar in diesen Anlageprodukten. Das ist eine gewaltige Summe, die von der großen Beliebtheit von ETFs sowohl unter professionellen als auch privaten Anlegern zeugt.
Ich möchte in Aktien investieren - welche Möglichkeiten habe ich?
Es gibt mehrere Optionen, wie du in Aktien investieren kannst. Nachfolgend haben wir eine Übersicht erstellt:
Möglichkeiten der Geldanlage in Aktien | Definition |
---|---|
Stock Picking | Unter Stock Picking versteht man das gezielte Investieren in einzelne Aktien, basierend auf verschiedenen fundamentalen oder technischen Auswahlkriterien, wie zum Beispiel dem Kurs/Gewinn-Verhältnis. Ziel beim Stock Picking ist es in der Regel, durch eine geschickte Titelauswahl eine Überrendite zum Markt zu erzielen. |
ETFs | Bei einem ETF wird nicht in bestimmte Einzeltitel investiert,sondern in einen kompletten Markt (z.B. Dax). Der ETF folgt dabei der Wertentwicklung des Referenzindex'. Dadurch sind zwar keine Überrenditen möglich, aber auch keine Minderperformance. Eigenständige Investmententscheidungen werden vom Fondsmanagement nicht getroffen, daher spricht man vom einem passiven Management. |
Aktienfonds | Aktienfonds orientieren sich zwar häufig an einem Vergleichsindex (Benchmark). In welche Titel aber konkret investiert wird, liegt im Ermessen des Fondsmanagements (aktives Management). |
Digitale Vermögensverwaltung | Digitale Vermögensverwalter, auch als Robo Advisor bezeichnet, analysieren deine Risikoneigung und erstellen daraus selbstständig ein passendes Portfolio. Die Umsetzung des Zielportfolios erfolgt in der Regel durch den Kauf von ETFs. |
Ich möchte einen ETF kaufen, wie geht das?
Um einen ETF zu kaufen, benötigst du lediglich ein Wertpapierdepot sowie ein Abrechnungskonto bei einer Bank, am besten bei einer Online-Bank oder einem Online-Broker. Denn hier ist die Depotführung meistens kostenlos. Eine Order platzierst du dann über die Ordermaske unter Angabe der ISIN- oder WKN-Nummer des ETFs. Eingangs dieser Seite haben wir ein paar geeignete Depots aufgeführt.
Passendes Depot eröffnen, gewünschten ETF auswählen und Anlagebetrag als Einmalanlage oder Rate zum Sparplan einrichten - fertig!
Beachte in diesem Zusammenhang, dass Online-Banken häufig eine eigene Gebührenkategorie für ETFs eingerichtet haben. In der Regel sind Ordergebühren abhängig vom Auftragsvolumen und von der Börse oder der Handelsplattform, an der die ETF-Order ausgeführt wird. Je größer das Auftragsvolumen, desto geringer wird meist die prozentuale Kostenbelastung. Bei manchen Instituten können einige oder alle ETFs mit niedrigen Pauschalgebühren geordert werden. Vergleiche also, wo du ETFs mit günstigen Ordergebühren kaufen und verkaufen kannst.
Das gleiche gilt für ETF-Sparpläne. Auch hier solltest du die Konditionen der Banken und ETF-Broker im Blick haben. Was kostet das regelmäßige ETF-Sparen? Ab welchen monatlichen Beträgen kann ich starten? Gibt es Sonderaktionen oder andere Vergünstigungen für Sparpläne auf bestimmte ETFs?
2. Was sind die besten ETFs? Zehn Punkte, die du bei der Auswahl im Blick haben solltest
- Was ist mein Anlageziel? Zum Beispiel "Aktien Eurozone"
- Welche ETFs gibt es auf mein Anlageziel? Zum Beispiel Euro Stoxx 50 ETF
- Welche Anbieter gibt es zu meinem Wunsch-ETF? Zum Beispiel iShares oder xtrackers.
- Wie hoch ist die Qualität des Indextrackings? Gemessen unter anderem am Tracking Error und an der Abbildungsmethode.
- Hat der ETF eine ausreichende Größe? Gemessen am investierten Anlagevolumen ("Assets under Management", kurz: "AuM").
- Welchen Track Record hat der ETF? Wie lange gibt es den ETF und wie hat er in der Vergangenheit abgeschnitten?
- Was passiert mit den Dividenden oder Zinsen? Werden Erträge ausgeschüttet oder wiederangelegt (thesauriert)?
- Welche Kosten fallen für den ETF an? Gemessen an den Verwaltungsgebühren beziehungsweise an der Gesamtkostenquote ("Total Expense Ratio"; "TER").
- Bietet meine Depotbank Sonderkonditionen für den Handel mit ETFs an? Zum Beispiel vergünstigte Ordergebühren.
- Ist der ETF reguliert? Zum Beispiel nach dem EU-Standard UCITS?
Geeignete ETFs zum langfristigen Vermögensaufbau inklusive passender Depotanbieter - eine Auswahl
Wer in einen weltweiten Index wie den MSCI World investiert, verteilt sein Risiko/Chance-Verhältnis sehr gut. Einige gute ETFs stellen wir dir kurz vor (Stand: 12.07.2024):
1. iShares Core MSCI World UCITS ETF (A0RPWH / IE00B4L5Y983)
Gebühren per annum (TER): | 0,2 % |
Ertragsverwendung: | thesaurierend |
Sparplanfähig: | ja |
Fondsvolumen: | 84,52 Mrd. € |
Morningstar Rating: | * * * * * |
Nachhaltigkeit: | * * * (durchschnittlich) |
geeignete Depots unter anderem bei: | ING,* comdirect*, Scalable Capital*, Trade Republic* |
2. Invesco MSCI World UCITS ETF (EUR) | SC0J (A0RGCS / IE00B60SX394)
Gebühren per annum (TER): | 0,19 % |
Ertragsverwendung: | thesaurierend |
Sparplanfähig: | ja |
Fondsvolumen: | 5,29 Mrd. Є |
Morningstar Rating: | * * * * * |
Nachhaltigkeit: | * * * (durchschnittlich) |
geeignete Depots u.a. bei: | ING*, comdirect*, Scalable Capital* |
Die vorgestellten fünf ETFs im Performance-Vergleich über fünf Jahre
3. iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF (A1H7ZT / IE00B57X3V84)
Gebühren per annum (TER): | 0,60 % |
Ertragsverwendung: | thesaurierend |
Sparplanfähig: | ja |
Fondsvolumen: | 1,34 Mrd. Є |
Morningstar Rating: | * * * * |
Nachhaltigkeit: | * * * * (überdurchschnittlich) |
Leg diese ETFs doch gleich in unsere Watchlist und beobachte deren Kursentwicklung.
4. Xtrackers MSCI World UCITS ETF (A1XB5U / IE00BJ0KDQ92)
Gebühren per annum (TER): | 0,19 % |
Ertragsverwendung: | thesaurierend |
Sparplanfähig: | ja |
Fondsvolumen: | 13,66 Mrd. Є |
Morningstar Rating: | * * * * |
Nachhaltigkeit: | * * * (durchschnittlich) |
geeignete Depots unter anderem bei: | ING*, comdirect*, Scalable Capital* |
Die vorgestellten fünf ETFs im Performance-Vergleich über zehn Jahre
5. UBS-ETF SICAV MSCI World Socially Responsible (A1JA1R / LU0629459743)
Gebühren per annum (TER): | 0,22 % |
Ertragsverwendung: | ausschüttend |
Sparplanfähig: | ja |
Fondsvolumen: | 5,75 Mrd. Є |
Morningstar Rating: | * * * * * |
Nachhaltigkeit: | * * * * * (hoch) |
geeignete Depots unter anderem bei: | ING*, comdirect*, Scalable Capital* |
3. ETF-Sparplan: Wie du schon mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbaust
In diesem Kapitel betrachten wir folgende Themen:
- Sechs Sparplan-ETFs für die langfristige Geldanlage
- Ich möchte Geld ansparen, ist das mit ETFs möglich?
- Was kostet ein ETF-Sparplan?
- Was ist besser: Einmalanlage oder ETF-Sparplan?
Bereits ab zehn Euro Sparrate lassen sich bei vielen Banken ETF-Sparpläne einrichten.
Fast jeder fängt klein an. Wer am Ende des Monats kaum Geld übrig hat, kann zwangsläufig nur über kleine Summen Geld ansparen. Das funktioniert am besten mit ETFs.
Sechs Sparplan-ETFs für die langfristige Geldanlage
Wer Vermögen mit einem ETF-Sparplan aufbauen möchte, sollte weltweit in thesaurierende ETFs investieren - dabei reicht bereits ein einzelner ETF aus. In der nachfolgenden Grafik haben wir einige solcher ETFs in der Fünf-Jahre-Performance gegenüber gestellt (Stand: 12.07.2024). Details zu den jeweiligen ETFs findest du unter dem Chart.
Im Betrachtungszeitraum entwickelte sich der iShares MSCI ACWI UCITS ETF (A1JMDF / IE00B6R52259) über fünf Jahre am besten.
1. iShares Core MSCI World UCITS ETF (A0RPWH / IE00B4L5Y983)
Gebühren per annum (TER) | 0,20 % |
Fondsvolumen | 84,52 Mrd. Є |
Morningstar Nachhaltigkeitsrating | * * * (durchschnittlich) |
Morningstar Rating | * * * * * |
Sparplanfähig | ja |
passende Depots unter anderem bei... | Trade Republic*, comdirect*, ING* |
2. iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF (A1H7ZT / IE00B57X3V84)
Gebühren per annum (TER) | 0,60 % |
Fondsvolumen | 1,34 Mrd. Є |
Morningstar Nachhaltigkeitsrating | * * * * (überdurchschnittlich) |
Morningstar Rating | * * * * |
Sparplanfähig | ja |
passende Depots unter anderem bei... | Trade Republic*, comdirect*, ING* |
3. Xtrackers MSCI World UCITS ETF (A1XB5U / IE00BJ0KDQ92)
Leg diese ETFs doch gleich in unsere Watchlist und beobachte deren Kursentwicklung.
4. SPDR MSCI ACWI UCITS ETF (A1JJTC / IE00B44Z5B48)
5. iShares MSCI ACWI UCITS ETF (A1JMDF / IE00B6R52259)
Gebühren per annum (TER) | 0,20 % |
Fondsvolumen | 15,96 Mrd. Є |
Morningstar Nachhaltigkeitsrating | * * (unterdurchschnittlich) |
Morningstar Rating | * * * * |
Sparplanfähig | ja |
6. Amundi MSCI All Country World UCITS ETF Acc (LYX00C / LU1829220216)
Gebühren per annum (TER) | 0,45 % |
Fondsvolumen | 1,46 Mrd. Є |
Morningstar Nachhaltigkeitsrating | * * (unterdurchschnittlich) |
Morningstar Rating | * * * * |
Sparplanfähig | ja |
passende Depots unter anderem bei... | comdirect*, ING* |
Ich möchte Geld ansparen. Ist das mit ETFs möglich?
ETF-Sparpläne sind eine der besten und günstigsten Möglichkeiten, um in kleinen Schritten ein Vermögen aufzubauen. Ein ETF-Sparplan funktioniert im Prinzip wie ein Banksparplan oder ein klassischer Fondssparplan.
Du erwirbst regelmäßig (in der Regel monatlich) für einen bestimmten Betrag Anteile von einem ETF deiner Wahl (zum Beispiel iShares MSCI World Index ETF). Dabei entscheidest du selbst über Höhe, Rhythmus und Zeitraum der Einzahlungen. Anpassungen sind für gewöhnlich jederzeit möglich. Ist das Geld gerade mal knapp, kannst du die Sparraten aussetzen oder nach unten anpassen. Dir steht mehr Geld zur Verfügung? Einfach die Rate erhöhen! ETF-Sparpläne werden von Banken und Broker schon mit sehr geringen Mindestsparraten ab einem Euro angeboten.
Aktien mögen kurzfristig zwar schwanken, langfristig haben sie in der Vergangenheit aber weitaus höhere Erträge abgeworfen als festverzinsliche Anlagen. Der MSCI World Index zum Beispiel legte in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt um 7,5 Prozent pro Jahr zu.
Angenommen, du hast die Möglichkeit, monatlich 50 Euro für Sparzwecke beiseite zu legen. Nach Prüfung der Angebote entscheidest du dich für einen ETF-Sparplan auf den MSCI World Index (thesaurierend). Unterstellt, der MSCI World Index ETF gewinnt nach Abzug aller Kosten durchschnittlich um vier Prozent pro Jahr (inklusive Wiederanlage) hinzu, dann hättest du nach 25 Jahren ein Vermögen von knapp 25.000 Euro aufgebaut. Das zeigt: Selbst mit kleinen Beträgen lässt sich über einen ETF-Sparplan langfristig ein stattliches Vermögen ansammeln.
Wenn du dich für einen ETF-Sparplan entscheidest, solltest du folgende Ratschläge beherzigen:
- Investiere in einen marktbreiten, gut diversifizierten Index, wie zum Beispiel den Weltleitindex MSCI World.
- Prüfe, ob deine Bank oder dein Broker ETF-Sparpläne auf den Zielindex mit vergünstigten Ordergebühren anbietet. Im Idealfall wird auf Ordergebühren ganz verzichtet.
- Bevorzuge für deinen Sparplan thesaurierende ETFs, bei denen die Dividenden wiederangelegt werden. Damit profitierst du vom Zinseszinseffekt. Eine manuelle Wiederanlage von Ausschüttungen ist zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber sehr umständlich und mitunter mit Kosten verbunden.
- Bietet deine Bank beziehungsweise dein Broker mehrere ETFs auf den Zielindex zu vergünstigten Orderkonditionen an, wähle den Indexfonds mit den geringsten Verwaltungsgebühren aus.
Was kostet ein ETF-Sparplan?
Neben den Kosten für den ETF selbst (Verwaltungskosten) fallen bei einem ETF-Sparplan für gewöhnlich noch Ordergebühren und ein Börsenplatzentgelt an. Tipp: Auf bestimmte ETFs von ausgewählten Partnern bieten viele Online-Banken und ETF-Broker stark vergünstigte Konditionen für Sparpläne an, etwa in Form von sehr geringen oder gar keinen Ordergebühren.
Was ist besser: Einmalanlage oder ETF-Sparplan?
Bei der Einmalanlage ist das Timing deutlich wichtiger als bei einem Sparplan.
Was für die Geldanlage in ETFs sinnvoller sein kann, Einmalanlage oder ETF-Sparplan, hängt in erster Linie von deinen finanziellen Möglichkeiten ab. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Im Folgenden findest du einige Punkte, die bei der Frage „Einmalanlage oder Sparplan?" von Bedeutung sein können.
Einmalanlage
- Anlage eines größeren Geldbetrags, etwa aus einer Erbschaft, Schenkung, Lebensversicherung oder Bonuszahlung.
- Die freien Mittel können langfristig investiert werden (das heißt kein Bedarf für andere Zwecke, zum Beispiel Anschaffung eines neuen Autos).
- Anders als beim ETF-Sparen spielt der Einstiegszeitpunkt bei der Einmalanlage eine größere Rolle. Wer zum Beispiel in Zeiten hoher Kurse kauft, trägt ein gewisses Rückschlagrisiko. Von daher hängt der Erfolg einer Einmalanlage auch vom richtigen Timing ab.
ETF-Sparplan
- In ETF-Sparplänen kann bereits ab zehn Euro monatlich investiert werden. Sie eignen sich daher für Anleger, die einen überschüssigen Teil ihres Monatseinkommens für den Vermögensaufbau nutzen wollen (zum Beispiel für die Altersvorsorge).
- Sparpläne bieten eine hohe Flexibilität. Die Sparrate lässt sich im Regelfall jederzeit kostenlos anpassen oder aussetzen.
- Bei einem Sparplan muss man sich aufgrund des Cost-Average-Effekt weniger Gedanken über den passenden Einstiegszeitpunkt machen. Wer regelmäßig den gleichen Betrag investiert, erwirbt bei hohen Aktienkursen vergleichsweise wenig ETF-Anteile, bei niedrigen Kursen dafür mehr und erreicht so unterm Strich günstige Durchschnittskurse.
Natürlich kannst du die beiden Varianten, ETF-Sparplan und Einmalanlage, auch kombinieren.
4. Was kostet ein ETF und worauf kommt es sonst noch an?
In diesem Kapitel klären wir folgende Fragen:
- Wie teuer sind ETFs und worauf muss ich achten?
- Warum du die Kostenvorteile von ETFs nicht unterschätzen solltest
- Worauf es neben Kosten noch ankommt
Bei den meisten Aktien-ETFs liegen die Verwaltungsgebühren in einer Spanne zwischen 0,2 und 0,4 Prozent pro Jahr.
ETFs sind ein sehr günstiges Anlageinstrument, da sie lediglich einen Index nachbilden. Gekauft wird nur das, was im Index enthalten ist und verkauft nur das, was aus dem Index rausfällt. Die aufwendige Titelselektion eines aktiv gemanagten Investmentfonds und damit auch der teure Analyse-, Bewertungs- und Überwachungsprozess des Portfolios durch ein Team von Investmentspezialisten und Fondsmanagern, entfällt komplett.
Der bedeutendste Kostenbestandteil eines ETFs sind die jährlichen Verwaltungsgebühren (auch als Verwaltungsentgelt oder Managementgebühr bezeichnet). Sie umfassen die Betriebskosten des ETFs, dazu zählen insbesondere die Kosten für die Indexnachbildung. Die Verwaltungsgebühren werden pro Jahr (per annum) angegeben und fortlaufend vom Preis des ETFs abgezogen. Fortlaufend bedeutet, dass sie anteilig für jeden Tag berechnet werden und somit den ETF-Wert täglich marginal verringern.
Neben den Kosten und der Wertentwicklung solltest du Tracking Error, Historie und Größe des ETFs bei der Auswahl berücksichtigen. Unser ETF-Vergleich hilft dir dabei.
Dazu ein Beispiel: Bei einem ETF-Anteilswert von 100 Euro und einem jährlichen Verwaltungsentgelt von 0,2 Prozent würde sich der ETF-Wert jeden Tag- unter ansonsten gleichen Bedingungen - um rund 0,00055 Cent verringern.
Bei den meisten Aktien-ETFs liegen die Verwaltungsgebühren in einer Spanne zwischen 0,2 und 0,4 Prozent pro Jahr. Das ist im Vergleich zu aktiv gemanagten Investmentfonds sehr günstig, bei denen in der Regel Verwaltungsgebühren zwischen etwa 0,8 bis 2,0 Prozent pro Jahr fällig werden. Viele Fonds sind sogar noch teurer, je nachdem, welche Anlagestrategie sie verfolgen.
Hinzu kommt bei aktiv gemanagten Fonds oftmals noch eine erfolgsabhängige Performancegebühr, die zum Beispiel dann zum Abzug kommt, wenn die Fondsperformance über gewissen Zielmarken liegt.
Kostenvergleich: passiv versus aktiv - Durchschnittliche Verwaltungsgebühren (Management Fee)
ETFs (passiv gemanagt) | Investmentfonds (aktiv gemanagt) | |
---|---|---|
Aktien | 0,35 % p.a. | 1,32 % p.a. |
Anleihen | 0,22 % p.a. | 0,74 % p.a. |
Wie hoch die Verwaltungsgebühren eines ETFs sind, kannst du im Internet aus den entsprechenden Produktseiten des Anbieters oder direkt bei onvista auf der jeweiligen ETF-Seite (Snapshot) einsehen.
TER = Gesamtkostenquote aus vor allem Verwaltungsgebühren zuzüglich Depot-, Lizenz und Vertriebsgebühren.
Häufig wird in diesem Zusammenhang auf die sogenannte "Total Expense Ratio", kurz "TER", verwiesen. Diese auch als Gesamtkostenquote bezeichnete Kennziffer enthält neben den Verwaltungsgebühren noch weitere kleinere Kostenfaktoren wie Depotbank-, Lizenz- oder Vertriebsgebühren. Die TER ist daher meistens etwas höher als die Verwaltungsgebühr, in der Regel etwa um 0,05 bis 0,15 Prozent.
Hinzu kommen externe Kosten, die sich aus dem An- und Verkauf eines ETF-Fonds ergeben wie Order-, Depot,- oder Börsengebühren. Diese fallen jedoch auch für jedes andere börsengehandelte Wertpapier an.
Ein „Spread" ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs bei Aktien, ETFs et cetera
Ein weiterer Kostenfaktor stellen die Handelskosten in Form des Spreads (Geld-Brief-Spanne) dar. Das ist die Differenz zwischen dem An- und Verkaufskurs eines ETFs. Bei den meisten ETFs ist der Spread sehr gering. Bei ETFs auf liquide Aktienindizes wie den Dax oder den Euro Stoxx 50 liegt er durchschnittlich für gewöhnlich in einer Spanne von 0,05 und 0,10 Prozent.
Als Faustregel gilt: Je liquider der zugrundeliegende Index, desto niedriger der Spread. Allerdings kann eine hohe Volatilität an den Märkten dazu führen, dass sich die Geld/Brief-Spanne ausweitet.
Kostenvergleich: passiv versus aktiv - Gesamtkosten (ohne Depot- und Ordergebühren)
ETFs (passiv gemanagt) | Investmentfonds (aktiv gemanagt) | |
---|---|---|
Aktien | 0,42 % p.a. | 1,90 % p.a. |
Anleihen | 0,27 % p.a. | 1,09 % p.a. |
Warum du die Kostenvorteile von ETFs nicht unterschätzen solltest
Der Kostenunterschied zwischen einem ETF und einem aktiv gemanagten Fonds kann im Zeitverlauf ganz erhebliche Ausmaße annehmen.
Kostenunterschiede mögen gering erscheinen, können sich aber langfristig entscheidend auswirken.
Dazu ein Beispiel: Stell dir vor, du willst einen Betrag von 20.000 Euro für die nächsten 20 Jahre in europäische Aktien anlegen und haben dazu die Auswahl zwischen zwei Fonds. Bei dem einen handelt es sich um einen Aktien-ETF auf den Stoxx Europe 600 Index, bei dem anderen um einen aktiv gemanagten Investmentfonds mit Schwerpunkt Aktien Europa.
Der Stoxx Europe 600 Index verfügt über eine breite Streuung. Er enthält die 600 bedeutendsten Aktien aus den zehn wichtigsten Industrieländern Europas. Für den ETF fällt eine jährliche Verwaltungsgebühr in Höhe von 0,3 Prozent auf die Anlagesumme an. Das ist kein ungewöhnlicher Gebührensatz für einen ETF. Bei dem aktiv gemanagten Fonds liegen die Verwaltungskosten – ebenfalls nicht unüblich – bei 1,5 Prozent pro Jahr. Andere Kosten bleiben unberücksichtigt. Nehmen wir nun weiter an, dass die Portfolios der beiden Fonds nach zehn Jahren keine Wertveränderung erfahren haben, also allein die Gebühren zum Abzug kommen.
Beim ETF (blaue Linie) wären in diesem Szenario nach 20 Jahren Gebühren in Höhe von insgesamt 1.166 Euro angefallen, die den ETF-Wert nach Ablauf der Anlagedauer von 20.000 Euro auf 18.834 Euro verringert hätten. Bei dem aktiv gemanagten Investmentfonds wäre die Kostenbelastung ungleich höher. Hier summieren sich die Aufwendungen nach 20 Jahren auf 5.217 Euro. Vom Anfangskapital in Höhe von 20.000 Euro wären also nur noch 14.783 Euro übrig.
Klassische Fonds müssen, um den Kostenvorteil von ETFs zu kompensieren, zwangsläufig besser abschneiden als der Markt. Doch genau das gelingt dauerhaft nur sehr wenigen Fondsmanagern.
Mehr als ein Viertel des eingesetzten Kapitals würde hier allein durch die Gebühren aufgefressen. Das zeigt: Die Kostenunterschiede mögen, prozentual gesehen, zwar gering erscheinen, können sich aber – absolut und langfristig – entscheidend auf die Wertentwicklung der Anlage auswirken. Oder anders ausgedrückt: Klassische Fonds müssen - um den Kostenvorteil von ETFs zu kompensieren - zwangsläufig besser abschneiden als der Markt. Doch genau das gelingt dauerhaft nur sehr wenigen Fondsmanagern.
Worauf es neben Kosten noch ankommt
Neben der Höhe der Kosten spielen auch noch andere Kriterien bei der Auswahl eines ETFs eine Rolle. Da ist zum einen der sogenannte Tracking Error. So bezeichnet man die Abweichung der ETF-Performance von der Performance des Referenzindex. Da es das hauptsächliche Ziel von ETFs ist, die Wertentwicklung des Referenzindex so exakt wie möglich zu replizieren, gilt es für den ETF-Anbieter, den Tracking Error so klein wie möglich zu halten. Demzufolge ist der Tracking Error ein Indikator für die Qualität der Indexnachbildung.
Der Tracking Error sollte möglichst gering sein, das Fondsvolumen möglichst groß und die Historie möglichst lang
Außerdem sollte ein ETF über eine ausreichend lange Historie verfügen, um erkennen zu können, ob es der Fonds auch über einen längeren Zeitraum geschafft hat, die Performance des Referenzindex möglichst exakt widerzuspiegeln. Ab einem „Alter“ von fünf Jahren lässt sich das sehr gut einschätzen.
Schließlich solltest du darauf achten, dass der ETF auch über eine gewisse Größe (Anlagevolumen) verfügt. Ist zu wenig Geld im ETF investiert, kann es passieren, dass der Anbieter den Fonds mangels Profitabilität schließt beziehungsweise vom Markt nimmt. Umgekehrt können sehr große ETFs durch Wertpapierleihgeschäfte Zusatzeinnahmen generieren, die einen erheblichen Teil der jährlichen Verwaltungsgebühr abdecken oder diese sogar überkompensieren können. Im letzteren Fall wäre auch eine kleine Überrendite zum Referenzindex möglich.
5. Ist mein Geld in einem ETF sicher angelegt?
Das in einem ETF investierte Geld stellt Sondervermögen dar, das im Insolvenzfall der Fondsgesellschaft geschützt ist. Du musst dir also im Pleitefall des ETF-Anbieters keine Sorgen machen. Die Fondsanteile fallen nicht unter die Konkursmasse, sondern die im ETF-Portfolio enthaltenden Wertpapiere gehören weiter dir.
Natürlich besteht ein Marktrisiko, aber generell ist das in einem ETF investierte Geld im Insolvenzfall der Fondgesellschaft geschützt.
In puncto Sicherheit haben ETFs also einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber Index-Zertifikaten. Bei diesen Produkten handelt es sich lediglich um Schuldverschreibungen des Emittenten. Im Insolvenzfall des Emittenten, also bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, musst du bei Zertifikaten mit dem Totalverlust des eingesetzten Kapitals rechnen (Emittentenrisiko).
Ein Emittentenrisiko besteht bei ETFs zwar nicht, doch wie bei jeder Aktienanlage trägst du ein gewisses Marktrisiko. Darunter versteht man, dass Aktien beziehungsweise Aktienindizes im Zeitverlauf infolge von verschiedenen Einflüssen - wie zum Beispiel der Konjunkturentwicklung - schwanken, also auch an Wert verlieren können. Dabei gilt: Je volatiler der Referenzindex, umso riskanter der ETF.
6. Diese ETF-Typen gibt es: physisch vs. synthetisch, thesaurierend vs. ausschüttend
ETFs unterscheiden sich in zwei Bereichen noch einmal untereinander. Der Art der Abbildung des Index (auch Replikation genannt) und der Art der Ausschüttung von Dividenden und anderen Erträgen.
Sind alle ETFs identisch?
Die Abbildung eines Referenzindex durch einen ETF kann grundsätzlich auf zwei Wegen vorgenommen werden: durch physische oder durch synthetische Replikation.
1. Physische Replikation
Bei dieser Variante werden die ETFs exakt dem Index nachgebaut. Das heißt, dass anteilig jede einzelne Aktie im Index mit ihrem entsprechenden Gewicht am Markt auch im ETF ist. Ändert sich die Gewichtung oder kommt es zu Veränderungen der Zusammensetzung, erfolgt die Anpassung durch entsprechende Transaktionen. Diese Vorgehensweise wird auch als Direktabbildung oder als „Full Replication“ bezeichnet.
Bei der physischen Replikation werden ETFs einem Index exakt nachgebaut.
Eine Unterart der physischen Replikation stellt das Sampling dar. Bei dieser Methode werden nur die Titel mit dem höchsten Indexgewicht, beziehungsweise dem höchsten Einfluss auf die Wertentwicklung des Index, erworben. Das Sampling macht insbesondere bei sehr marktbreiten Indizes wie dem MSCI World Index Sinn. Hier wäre eine vollständige Replikation aufgrund der vielen Komponenten zu teuer. Der MSCI World Index enthält mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern.
2. Synthetische Replikation
Bei synthetischer Replikation investiert der ETF in andere Werte und tauscht diese dann zur Index-Nachbildung mit einem Partner.
Bei der synthetischen Replikation investiert der ETF nicht in die Werte, die der Referenzindex enthält, sondern in andere Vermögenswerte (Trägerportfolio). Um die Wertentwicklung des Referenzindex zu erhalten, schließt der ETF-Anbieter einen Tauschvertrag (englisch: Swap) mit einem Partner ab. Das ist in der Regel eine Investmentbank. In dem Vertrag verpflichtet sich der Swap-Partner, börsentäglich dem ETF die Rendite des Referenzindex zu liefern. Im Gegenzug verpflichtet sich der ETF, dem Swap-Partner zeitgleich die Rendite des Trägerportfolios gutzuschreiben.
Was ist besser? Physische oder synthetische Indexabbildung?
Der Vorteil der physischen Replikation liegt in der hohen Transparenz. Da sich der ETF exakt aus den im Referenzindex enthaltenen Werten zusammensetzt, weiß der Anleger immer genau, in welchen Wertpapieren sein Geld investiert ist. Allerdings birgt diese Variante auch Probleme: So ist die „Full Replication“-Methode auf Indizes mit liquiden Aktien angewiesen. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass durch die Transaktionen des ETFs der Kurs von wenig liquiden Titeln bewegt wird.
Wer auf Nummer sicher gehen will und auf eine hohe Transparenz Wert legt, sollte physische ETFs präferieren, auch wenn diese etwas teurer sind. Anleger, die möglichst geringe Kosten haben wollen, sollten synthetische ETFs bevorzugen.
Ein weiterer Punkt: Die physische Nachbildung ist bei marktbreiten Indizes mit sehr vielen Komponenten sehr aufwendig. Die Managementkosten von physischen ETFs sind daher meist höher als bei synthetischen ETFs. Einige ETF-Anbieter bilden daher lediglich einen repräsentativen „Sample“ (eine Stichprobe) mit den am höchsten gewichteten Aktien ab.
Bei einer synthetischen Abbildung kann der ETF auch in Vermögenswerte investieren, die nicht im Referenzindex enthalten sind. Somit kann die Zusammensetzung eines Swap-basierten ETFs vom Referenzindex abweichen. Das geht zu Lasten der Transparenz und widerspricht in gewissem Maß auch dem Ziel, einen Index mit seinen Komponenten nachzubauen.
Zudem besteht die Gefahr, dass der Swap-Partner die aus dem Swap-Geschäft versprochene Performance nicht liefern kann. Um das „Exposure“ gegenüber dem Swap-Partner gering zu halten, werden die Swap-Kontrakte daher regelmäßig glattgestellt. Auch ist in Europa vorgeschrieben, dass Differenzen im Wert der beiden Portfolios, der sogenannte Swap-Wert, stets besichert sein müssen.
Ungeachtet dessen weisen synthetische ETFs einige Vorzüge auf. Zum einen sind sie in der Regel kostengünstiger als vergleichbare physische ETFs. Zum anderen bieten sie die Möglichkeit, in Märkte zu investieren, die physisch replizierenden Fonds nur schwer oder gar nicht zugänglich sind, wie beispielsweise Rohstoffmärkte oder bestimmte Schwellenmärkte.
Physische Replikation | Synthetische Replikation | |
---|---|---|
Transparenz | Hoch (+) | Gering (-) |
Verwaltungsgebühren | Gering (+) | Höher (-) |
Kontrahentenrisiko | Nein (+) | Ja (-) |
Tracking Error | Höher (-) | Geringer (+) |
Eventuell Zusatzeinnahmen | Möglich (+) | Nein (-) |
Abbildung von Märkten, die nicht nur durch physische Replikation darstellbar sind | Nein (-) | Ja (+) |
Was ist der Unterschied zwischen einem thesaurierenden und einem ausschüttenden ETF?
Ein ETF kann etwaige Erträge, die durch die Indexkomponenten generiert werden, wie zum Beispiel Dividenden bei einem Aktien-ETF, an die Anteilseigner ausschütten oder ansammeln (thesaurieren). Wenn du auf ein regelmäßiges Zusatzeinkommen Wert legst, ist ein ausschüttender ETF die richtige Wahl.
Wer ein Vermögen aufbauen möchte, legt sein Geld am besten in einen thesaurierenden ETF an, denn hier werden Erträge direkt reinvestiert und der Anleger profitiert vom Zinseszinseffekt.
Einen thesaurierenden ETFs solltest du dagegen dann in Erwägung ziehen, wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst. Denn dann profitierst du vom sogenannten Zinseszinseffekt.
Zwar können auch bei ausschüttenden ETFs etwaige Zahlungen manuell wieder im ETFs angelegt werden. Allerdings ist das nicht nur umständlich, sondern auch teuer, da mitunter für jede Transaktion Ordergebühren anfallen. Dann lieber gleich in einen thesaurierenden ETF investieren.
7. Was sind Dividenden-ETFs?
Dividenden tragen zu einem bedeutenden Teil zur Gesamtrendite von Aktien bei. Außerdem helfen sie das Depot in unruhigen Zeiten zu stabilisieren. Einem Dividenden-ETF liegt für gewöhnlich ein Aktienindex als Referenzindex zugrunde, der sich aus den dividendenstärksten Titeln eines Marktes, Region oder Landes zusammensetzt. Beispiele hierfür sind der DivDax oder der Stoxx Global Select Dividend Index.
In einem Dividenden-ETF finden sich die dividendenstärksten Aktien eines Referenzindex wieder, zum Beispiel der DivDax.
Die Dividendenzahlungen der Indexmitglieder können dem ETF-Anleger dabei auf zwei verschiedene Arten zugutekommen. Zum einen durch automatische Reinvestition der Dividenden in den ETF (thesaurierender ETF). Oder durch eine regelmäßige Auszahlung der angesammelten Dividenden an den ETF-Inhaber (ausschüttender ETF).
8. Was ist der Unterschied zwischen einem ETF und einem klassischen Aktienfonds?
Während klassische Fonds aktiv von Managern betreut werden und dafür entsprechende Kosten anfallen, folgen ETFs passiv einem Referenzindex und sind entsprechend günstiger.
Der Hauptunterschied zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds liegt im Portfoliomanagement. Bei einem aktiv gemanagten Fonds entscheidet in der Regel ein Team von Experten nach Analyse der Märkte und der Unternehmen über die Auswahl der Einzeltitel und die Zusammenstellung des Fonds. Dieses auch als Stockpicking bezeichnete Auswahlverfahren ist mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden, der in Form der Managementgebühr und gegebenenfalls einer Performancegebühr an den Anleger weitergegeben wird.
Bei einem passiv gemanagten Indexfonds (ETFs) findet dieser aufwendige Auswahlprozess nicht statt. Stattdessen sollen ETFs die Wertentwicklung des Referenzindex möglichst exakt wiedergeben. Das Fondsvermögen wird nur dann umgeschichtet, wenn sich die Zusammensetzung im Referenzindex ändert, also ein Unternehmen den Index verlässt und ein anderes aufrückt, oder wenn sich die Gewichte innerhalb des Index verschieben.
Für eine ETF-Gesellschaft ist es also nicht notwendig, aktive Anlagestrategien zu verfolgen oder ein aufwendiges Research zu betreiben. Damit sind bei passiv gemanagten Fonds, die Verwaltungsgebühren meist deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds.
Unser Tipp: Damit du nicht den richtigen Zeitpunkt verpasst, um deinen Wunsch-ETF zu einem guten Kurs zu kaufen, nutze unser kostenloses Musterdepot mit Kursalarm-Funktion.
ETF oder Fonds - was ist besser?
Studien zeigen immer wieder, dass es nur wenigen aktiven Fondsmanagern gelingt, dauerhaft besser abzuschneiden als der Vergleichsmarkt (Benchmark). Denn erstens hast du mit höheren Kosten zu kämpfen und zweitens bremsen falsche oder ineffiziente Anlageentscheidungen immer wieder die Wertentwicklung.
Nur etwa zehn bis 20 Prozent aktiv gemanagter Aktienfonds schneiden besser ab als ETFs.
ETFs bilden dagegen eins zu eins einen Index ab. Das verhindert zwar eine Überrendite, schließt aber auch eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung aus. Allerdings kosten auch passive Investments Geld, wenngleich deutlich weniger als bei aktivem Management. Die renommierte Fonds-Analyse-Gesellschaft Morningstar hat untersucht, was sich in Vergangenheit für Anleger nach Kosten mehr ausgezahlt hat: aktives oder passives Management.
Das Ergebnis: Von allen untersuchten aktiv gemanagten Aktienfonds schnitt in den vergangenen zehn Jahren nur jeder Fünfte (20 Prozent) besser ab als die Vergleichsgruppe der Indexfonds. Damit geht der Punkt „Wertentwicklung" klar an die ETFs.
Aber: In Phasen starker Kursturbulenzen ist es aktiv gemanagten Fonds in der Regel möglich, ihre Aktienbestände zu reduzieren und das frei gesetzte Geld in sicheren Barmittel oder Anleihen anzulegen. Das reduziert in turbulenten Börsenzeiten das Verlustrisiko. Über eine solche flexible Risikosteuerung verfügen ETFs für gewöhnlich nicht.
Geld in Aktien anlegen. Warum ETFs die erste Wahl sein sollten
Wer Geld in Aktien investieren möchte, steht grundsätzlich vor der Frage: Übernehme ich die Zusammenstellung des Portfolios auf eigene Faust oder investiere ich kompakt per Fonds oder ETF in den Markt.
Ein Aktiendepot in Eigenregie zu erstellen ist unter Umständen zeitintensiv, riskant und teuer und bedarf einer gewissen Erfahrung. Wer sich Zeit, Geld und mitunter auch Ärger beim Aktienkauf ersparen will, greift zu ETFs.
Was die erste Vorgehensweise betrifft - das hat die Börsenpsychologie gezeigt -, überschätzen sich viele Anleger häufig selbst. Oftmals wird aus dem Bauchgefühl oder aus dem Hörensagen heraus entschieden, welche Titel über Kurspotenzial verfügen und somit als Kaufkandidat infrage kommen. Solche Depots weisen dann häufig eklatante Risiken auf, zum Beispiel weil sich die Zusammensetzung auf wenige Werte beschränkt und damit neben dem allgemeinen Marktrisiko auch noch unverhältnismäßig hohe titelspezifische Risiken eingegangen werden. Ein Aktiendepot mit lediglich zwei oder drei Positionen ist weitaus gefährlicher als ein breit gefächertes Portfolio.
Will man das Portfolio breiter aufstellen, besteht das Problem wiederum darin, dass für jede einzelne Transaktion Ordergebühren gezahlt werden müssen. Angenommen ein Anleger hat 10.000 Euro zur freien Verfügung, die er in zehn Aktien seiner Wahl investieren will. Fällt dabei für jede Transaktion eine Ordergebühr von pauschal zehn Euro an, würde allein dieser Kostenblock schon mit 100 Euro zu Buche schlagen.
Der Unterschied: Bei einem aktiv gemanagten Aktienfonds kann letztendlich niemand mit Gewissheit sagen, wie erfolgreich das Fondsmanagement am Markt agiert. Die Performanceunterschiede von klassischen Aktienfonds sind selbst bei gleichen Anlageschwerpunkten mitunter frappierend. So lag die Performancedifferenz zwischen den besten und schlechtesten globalen Aktienfonds im vergangenen Jahr (2019) bei mehr als 15 Prozentpunkten. Die Unsicherheit hinsichtlich der Managementleistung ist der eine Punkt. Der andere sind die Vergleichsweise hohen Verwaltungskosten von aktiv gemanagten Fonds.
Bei ETFs hast du dagegen die Gewissheit, die Performance des Marktes abzüglich der relativ niedrigen Verwaltungskosten geliefert zu bekommen. Wer also ohne großen Zeitaufwand, gut diversifiziert und preiswert in Aktien investieren will, sollte in erster Linie auf Indexfonds setzen. So sieht es auch die Stiftung Warentest. Sie rät Anlegern zu ETFs auf den Weltleitindex MSCI World. Dieser globale Aktienbarometer enthält mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern. Anleger holen sich also mit nur einer Order ein komplettes Weltportfolio ins Depot - und das im Vergleich zu klassischen Aktienfonds zu unschlagbar geringen Kosten.
9. Was du über die Besteuerung von ETFs wissen solltest
Die Versteuerung von Erträgen aus Fonds und ETFs war früher mit bis zu 33 Ertragsarten ein sehr komplexes Thema. Seit dem 1. Januar 2018 gilt das neue Investmentsteuergesetz, das die Besteuerung von ETFs verändert hat.
Egal, ob inländischer oder ausländischer Fonds, ob thesaurierend oder ausschüttend, das Investmentsteuerreformgesetz wendet für alle Fonds die gleiche Systematik an – nämlich in Form einer jährlichen Pauschale. Von dieser wird die Abgeltungssteuer berechnet und von der Depotbank automatisch vom Referenzkonto abgeführt. Mehr dazu hier.
Gilt der Sparerpauschbetrag auch für ETFs?
Ja. Demnach sind Kapitalerträge in Höhe des Sparerpauschbetrages von 1.000 Euro pro Person und Jahr steuerfrei. Bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren erhöht sich der Betrag auf 2.000 Euro pro Jahr.
Um vom Sparerpauschbetrag zu profitieren, musst du deiner Bank beziehungsweise der Depotbank einen Freistellungsauftrag erteilen. Im Freistellungsauftrag kannst du die Höhe des steuerlich freizustellenden Ertrags bis zum gesetzlichen Maximum (1.000 beziehungsweise 2.000 Euro) selbst bestimmen.
Tipp: Werden mehrere Konten beziehungsweise Depots geführt, empfiehlt sich der Übersichtlichkeit halber, in einer Tabelle zu vermerken, bei welcher Bank in welcher Höhe ein Freistellungsauftrag erteilt wurde.
Wie ist die Besteuerung von ETFs konkret geregelt?
Als Berechnungsgrundlage für die Abgeltungssteuer (25 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag plus gegebenenfalls Kirchensteuer) dient die sogenannte Vorabpauschale. Die Vorabpauschale orientiert sich, vereinfacht ausgedrückt, am Wert des ETFs und einem Basiszins.
Vorabpauschale bei thesaurierenden Aktien-ETFs
Um die Vorabpauschale zu bestimmen, berechnet der Fondsanbieter den sogenannten Basisertrag. Er ergibt sich bei Aktien-ETFs aus dem Wert der ETF-Anteile zu Beginn des Steuerjahres multipliziert mit dem Teilfreistellungsfaktor von 0,7 (bei Aktien-ETFs) multipliziert mit dem Basiszins. Der Basiszins ist ein Referenzzins für risikolose Anlagen, der von der Bundesbank immer zu Jahresbeginn festgestellt wird. Aktuell liegt der Basiszins bei 3,37 Prozent.
Vereinfachtes Beispiel für die Berechnung der Vorabpauschale 2024 bei thesaurierenden Aktien-ETFs (Wert der ETF-Anteile - Thesaurierender Aktienfonds - zum 01.01.2024):
▪️ Szenario 1
Wert der ETF-Anteile | 11.000 Є |
Wertsteigerung/Minderung | + 1.000 Є |
Basisertrag | 10.000 Є x Freistellungsfaktor 0,7 x 3,37 % Basiszins = 235,90 Є |
Basisertrag & Vorabpauschale | Basisertrag < Wertzuwachs: Basisertrag ist gleichzeitig die Vorabpauschale |
Vorabpauschale | 235,90 Є |
Abgeltungssteuer | 26,375 % (inklusive Soli, ohne Kirchensteuer) |
▪️ Szenario 2
Wert der ETF-Anteile | 10.030 Є |
Wertsteigerung/Minderung | + 30 Є |
Basisertrag | 10.000 Є x Freistellungsfaktor 0,7 x 3,37 % Basiszins = 235,90 Є |
Basisertrag & Vorabpauschale | Basisertrag > Wertzuwachs:die Wertsteigerung dient als Vorabpauschale |
Vorabpauschale | 30 Є |
Abgeltungssteuer | 26,375 % (inklusive Soli, ohne Kirchensteuer) |
▪️ Szenario 3
Wert der ETF-Anteile | 9.500 Є |
Wertsteigerung/Minderung | - 500 Є |
Basisertrag | Bei negativer Wertentwicklungder ETF-Anteile fällt keine Vorabpauschaleund damit auch keine Abgeltungssteuer an |
Basisertrag & Vorabpauschale | - |
Vorabpauschale | - |
Abgeltungssteuer | - |
Vorabpauschale bei ausschüttenden Aktien-ETFs
Bei einem ausschüttenden Aktien-ETF unterliegen Ausschüttungen (Dividenden) zum Zahlungszeitpunkt der Abgeltungssteuer. Sie werden daher auf die Vorabpauschale angerechnet (abgezogen). Sollten die Dividendenausschüttungen größer sein als die Vorabpauschale, wird nur die Dividende besteuert.
Was passiert steuerlich bei einem Verkauf der ETF-Anteile?
Bei einem Verkauf mit Gewinn können alle Vorabpauschalen, die während der Haltedauer des ETFs angesetzt wurden, vom Verkaufserlös in voller Höhe abgezogen werden. Diese bereits besteuerten Ertragsteile musst du somit kein zweites Mal versteuern. Vom verbleibenden Veräußerungsgewinn sind dann bei Aktien-ETFs 30 Prozent steuerfrei.
10. Sonstige Fragen und Antworten rund um ETFs
Die wichtigsten Fragen zum Thema haben wir bereits ausführlich beantwortet. Nachfolgend ein paar weitere Aspekte, auf die du achten solltest.
Diese Themen behandeln wir:
- Wer sind die größten ETF-Anbieter in Deutschland?
- Welche Märkte können mit ETFs abgebildet werden und wie viele ETFs gibt es?
- Welche Anlagestrategien lassen sich mit ETFs umsetzen?
- Gibt es ETFs auf denen ich Geld parken kann?
- Was du beim Spread beachten solltest
- Was bedeutet die Abkürzung UCITS in vielen ETFs?
- Gibt es eine Mindeststückzahl für den Handel mit ETFs?
- Wer sichert den liquiden Handel der ETFs?
- Wie entstehen ETF-Anteile?
Wer sind die größten ETF-Anbieter in Deutschland?
Der Markt für ETFs ist über die Jahre stark gewachsen. Immer mehr ETF-Anbieter konkurrieren um die Gelder der Kunden. Dieser Wettbewerb führte in den vergangenen Jahren – ganz im Sinne der Verbraucher – zu mehr Auswahl und niedrigeren Kosten.
Derzeit sind in Deutschland über 2000 ETFs handelbar, wovon sich die meisten auf Aktienindizes beziehen. Weltweit waren Ende 2023 sogar mehr als 10.000 ETFs von über 400 Anbietern auf dem Markt.
Zu den wichtigsten Anbietern in Deutschland zählen
ETF-Anbieter (Muttergesellschaft) | Marktanteil in Deutschland (in Prozent) |
---|---|
iShares (BlackRock) | rund 50 |
Xtrackers (DWS) | rund 13 |
Vanguard (Vanguard Group) | rund 6 |
Amundi (Crédit Agricole) | rund 6 |
SPDR (State Street) | rund 5 |
UBS (UBS Group) | rund 3 |
Invesco (Invesco) | rund 3 |
Deka (Sparkassen Finanzgruppe) | rund 2 |
Comstage (Société Générale Group) | rund 2 |
Welche Märkte können mit ETFs abgebildet werden und wie viele ETFs gibt es?
Die Auswahl kennt fast keine Grenzen. Der zugrundeliegende Index eines ETFs kann sich beziehen auf:
- Ein bestimmtes Land oder eine Region (zum Beispiel Deutschland, Eurozone)
- Eine bestimmte Branche (zum Beispiel Automobil oder Software)
- Eine bestimmte Anlageklasse (zum Beispiel Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien oder Gold)
- Eine bestimmte Strategie (zum Beispiel Value oder Growth)
- Auf ein bestimmtes Thema (zum Beispiel Nachhaltigkeit, Dividenden)
Wichtige Referenzindizes für Aktien-ETFs
Referenzindex | Anlageschwerpunkt |
---|---|
Dax | Standardaktien Deutschland Indexmitglieder: 40 |
Euro Stoxx 50 | Standardaktien EurozoneIndexmitglieder: 50 |
S&P 500 | Standardaktien USA Indexmitglieder: 500 |
MSCI World | Aktien weltweit Industrieländer Indexmitglieder: über 1.400 |
MSCI Emerging Markets | Aktien weltweit SchwellenländerIndexmitglieder: über 1.250 |
Anzahl und Fondsvolumen der in in Deutschland handelbaren Exchange Traded Funds nach Anlageklasse
Anlageklasse(inklusive Zahl an ETFs) | Investiertes Volumen (Asset under Management) |
---|---|
Aktien (2.138) | 1.336,3 Mrd. Є |
Anleihen (1.052) | 369,9 Mrd. Є |
Geldmarkt (14) | 14,8 Mrd. Є |
Rohstoffe (289) | 96,1 Mrd. Є |
Immobilien (35) | 7,9 Mrd. Є |
Kryptowährungen (116) | 7,0 Mrd. Є |
Sonstige (29) | 3,3 Mio. Є |
Gesamt (3.673) | 1,8 Bio. Є |
Welche Anlagestrategien lassen sich mit ETFs umsetzen?
Aufgrund ihrer günstigen Kostenstruktur, der Fülle an Referenzindizes sowie der guten Handelbarkeit lassen sich mit ETFs eine Vielzahl an Investmentstrategien umsetzen. Hier einige der wichtigsten Anlagestrategien für dich:
Benchmarking: Um die Performance des Portfolios in Einklang mit dem Markt zu bringen, mussten Anleger in früheren Zeiten in zahlreiche Einzelaktien investieren. Das ist zeitaufwendig und teuer. Mit einem ETF lässt sich die Performance eines bestimmten Marktes (Referenzindex) mit nur einer Transaktion abbilden.
Diversifizierung des Portfolios: Ein klassisches Einsatzgebiet für ETFs ergibt sich aus der modernen Portfoliotheorie. Demnach weist ein gut diversifiziertes Portfolio ein deutlich geringeres Schwankungsrisiko auf als ein Portfolio, das sich nur aus einem oder wenigen Wertpapieren zusammensetzt. Voraussetzung dafür ist, dass die Wertpapiere nicht oder nur bedingt miteinander korrelieren. Sie dürfen sich also nicht zu sehr in die gleiche Richtung bewegen. Ist diese Anforderung erfüllt, sinkt das Gesamtrisiko, ohne dass die Ertragschancen darunter leiden müssen.
Dazu können ETFs einen wichtigen Beitrag leisten. Zum einen, weil sie als Indexanlagen schon in sich diversifiziert sind. Zum anderen, weil sich die Risikostreuung durch die Hinzunahme weiterer ETFs noch erweitern lässt. Durch die Kombination eines Aktien-ETFs mit einem Renten-ETF entsteht im Nu ein gemischtes Aktien-Anleihen-Portfolio.
Core-Satellite-Strategie: Bei einer Core-Satellite-Strategie besteht das Portfolio aus einem strategischen Kern von Basisinvestments (Core), die einen gewissen Zusatzertrag bringen sollen (Satelliten).
Bei einem ausgewogenen Portfolio kann der Kern zum Beispiel aus 50 Prozent Aktien und 50 Prozent Staatsanleihen bestehen. Die Satelliten können Branchen oder Anlageklassen sein, denen kurz- bis mittelfristig gutes Renditepotenzial eingeräumt wird, zum Beispiel Internetaktien oder Gold. Da der Kern langfristig ausgerichtet ist, kann er idealerweise mit ETFs bestückt werden.
Im obigen Beispiel könnten dies etwa ein ETF auf den Weltaktienindex MSCI World sowie ein ETF auf einen Staatsanleihen-Index wie den Rex sein. Aufgrund der riesigen Auswahl an Referenzindizes und der guten Handelbarkeit, lassen sich aber auch bestimmte Satelliten einfach und bequem über ETFs abbilden.
Trading: Die Kapitalmärkte sind ständig in Bewegung. Jeden Tag können sich neue Chancen auftun. Trader versuchen diese Chancen kurzfristig zu nutzen. Dafür sind sie bereit erhöhte Risiken einzugehen. Aufgrund der geringen Spreads können ETFs als Trading-Instrument eingesetzt werden.
Wer zum Beispiel kurzfristig auf einen steigenden Dax setzen will, muss dazu keine intransparenten Hebelprodukte wie Optionsscheine erwerben. Ein Dax-ETF tut es mitunter auch. Für sehr risikofreudige Anleger gibt es mittlerweile auch ETFs (Leverage-ETFs oder Faktor-ETFs), die mit einem Hebel (Long/Short) ausgestattet sind. Steigt der Dax zum Beispiel um zwei Prozent, legt ein Hebel-Long-ETF auf dem Dax mit Faktor drei um sechs Prozent zu. Weil es aber auch in die umgekehrte Richtung gehen kann, sind solche ETFs nur für sehr erfahrene und risikofreudige Anleger geeignet.
Gibt es ETFs, auf denen ich Geld parken kann?
Eine solche Möglichkeit bieten Geldmarkt-ETFs. Als Referenzindizes für Geldmarkt-ETFs fungieren für den Euroraum insbesondere EONIA-Indizes. Diese bilden eine täglich rollierende Einlage zum EONIA-Satz ab. Das heißt: Dem Index wird auf täglicher Basis der anteilige Zins hinzugerechnet, während die Verwaltungsgebühren des ETFs abgezogen werden.
Beim EONIA (Euro Over Night Index Average) handelt es sich um einen von der Europäischen Zentralbank festgestellten effektiven Tagesgeldsatz, der als gewichteter Durchschnitt aller unbesicherten Tagesgeldausleihungen im Interbankenmarkt berechnet wird.
Solche Geldmarkt-ETFs sind durchaus interessant. Aktuell liegt der EONIA-Tagesgeldsatz bei 3,162 Prozent (12.11.2024). So hoch ist also die Rendite pro Jahr, die du bei dieser Anlageform derzeit erwarten kannst.
Was du beim Spread beachten solltest
ETFs werden an der Börse gehandelt. Dabei kümmert sich nicht der ETF-Anbieter, sondern ein oder mehrere sogenannte Market Maker (Designated Sponsor) um den Handel mit den ETF-Anteilen. Der Market Maker sorgt für ausreichend Liquidität und stellt fortlaufend verbindliche An- und Verkaufskurse (Geld- und Briefkurse). Als Lohn dafür behält er den Spread, also die Differenz aus Ankaufs- und Verkaufspreis, ein.
Bei den meisten ETFs ist der Spread sehr gering, was den An- und Verkauf von ETFs sehr preiswert macht. Als Faustregel gilt: Je höher das Vermögen des ETF ist, umso enger liegen An- und Verkaufskurse beieinander. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei ETFs mit mehr als einer Milliarde Euro Anlagevolumen die Spreads in der Regel unter 0,25 Prozent des Ordervolumens liegen. Bei ETFs mit weniger als 100 Millionen Euro Assets under Management können aber auch deutlich höhere Spreads bis zu 0,5 Prozent und mehr zu Buche schlagen.
Ein weiterer Einflussfaktor für den Spread liegt in der Liquidität der im Index enthaltenen Wertpapiere. Je weniger liquide diese sind, desto größer das Transaktionsrisiko für den Market Maker, umso weiter der Spread. Bei europäischen Standardaktien ist er in der Regel deutlich enger, als wenn es um einen Schwellenmarkt-ETF geht.
Bei ETFs auf liquide Aktienindizes wie den Dax oder den Euro Stoxx 50 liegt der Spread durchschnittlich zwischen 0,05 und 0,1 Prozent. Als Faustregel gilt: Je liquider der Index, desto niedriger der Spread. Allerdings kann ein volatiler Handel dazu führen, dass sich die Geld/Brief-Spanne ausweitet. Weitere Einflussfaktoren sind das Handelsvolumen, die Orderbuchtiefe und der Börsenplatz. Bei exotischen Anlageklassen kann er auch ein Prozent erreichen.
Was bedeutet die Abkürzung UCITS in vielen ETFs?
Bei vielen ETFs taucht im Namen die Bezeichnung „UCITS" auf. Die Abkürzung steht für „Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities".
Der Hintergrund: In der EU müssen sich Fonds an gewisse Regeln, den UCITS-Richtlinien, halten. Sie dienen speziell dem Schutz von Privatanlegern. So wird zum Beispiel über die UCITS-Vorgaben definiert, in welche Vermögensgegenstände und Finanzinstrumente eine Fondsgesellschaft investieren darf. Eine Regulierung der UCITS-Fonds erfolgt in der EU über die jeweilige nationale Aufsichtsbehörde, in Deutschland also die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht).
Gibt es eine Mindeststückzahl für den Handel mit ETFs?
Die kleinste handelbare Einheit ist ein Anteil. Du kannst diesen oder ein Vielfaches davon über die Börse handeln. Eine Ausnahme stellen ETF-Sparpläne dar. Darüber können auch Bruchteile eines ETFs erworben werden.
Wer sichert den liquiden Handel der ETFs?
Diese Aufgabe nehmen die sogenannten Market Maker (auch Designated Sponsors) wahr. Die Market Maker sorgen fortlaufend dafür, dass ein großes Volumen auf der Geld- und Briefseite an den Börsen zur Verfügung steht und damit ein äußerst liquider Handel stattfinden kann. Die Börsen stellen an die Designated Sponsors hohe Anforderungen bezüglich der Qualität der von ihnen gestellten Kurse. Es gibt genaue Vorschriften über maximale Spreads, minimales Quotierungsvolumen und Reaktionszeit. Dadurch wird eine kontinuierliche Präsenz und Erreichbarkeit des Designated Sponsors sichergestellt.
Wie entstehen ETF-Anteile?
Die Ausgabe von ETF-Anteilen unterscheidet sich von der Ausgabe von Aktien. Bei Aktien ist es üblich, dass ein Unternehmen im Rahmen seines Börsengangs eine bestimmte Anzahl an Aktien ausgibt, die dann an der Börse, also auf dem Sekundärmarkt, gehandelt werden. ETF-Anteile werden in einem sogenannten Creation-Redemption-Prozess ausgegeben beziehungsweise auch wieder zurückgenommen. ETF-Anteile können von autorisierten Teilnehmern wie institutionellen Handelsabteilungen oder anderen zugelassenen Market Makern auf dem Primärmarkt gezeichnet werden.
Der Creation-Redemption-Prozess findet auf dem Primärmarkt statt. Auf dem Primärmarkt dürfen autorisierte Teilnehmer ohne bedeutsame Auswirkungen auf dem zugrunde liegenden Markt Wertpapier- oder Cash-Körbe gegen ETF-Anteile tauschen (und wieder zurücktauschen).
Ein autorisierter Teilnehmer ist ein Broker, der berechtigt ist, mit dem ETF-Anbieter direkt Anteile zu zeichnen und zurückzunehmen. Steigt die Nachfrage nach einem ETF, werden neue Anteile kreiert. Dieser Prozess funktioniert auch umgekehrt bei einem Nachfragerückgang. Damit wird gewährleistet, dass der Fonds nur die Kurse der Wertpapiere in seinem Besitz repräsentiert.
Weitere interessante Ratgeber:
* Was das Sternchen bedeutet
Das Sternchen (*) hinter einem Link bedeutet, dass die onvista media GmbH mit dem verlinkten Partner kooperiert. Selten allein durch einen Klick, aber spätestens nach einem Kauf oder Abschluss, erhalten wir vom Partner eine Vergütung. Um unsere Services weiterhin kostenlos für Sie anbieten zu können, haben wir uns für diese Art der Vergütung entschieden. Im Allgemeinen wird diese Methode als „Affiliate-Modell“ bezeichnet. Sie ist im Internet in sehr vielen Bereichen verbreitet und erschließt sich dem Nutzer nicht immer. Wir haben uns daher für eine transparente Kennzeichnung entschieden.