Vorbörse: Dax zu Wochenbeginn höher erwartet – Euro stärker, türkische Lira fällt auf nächste Rekordtief und Ölpreise steigen auf nächstes Mehrjahreshoch

onvista · Uhr

DEUTSCHLAND: – MODERATE GEWINNE – Der Dax <DE0008469008> dürfte mit einem leichten Plus in die neue Woche starten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Montag rund zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,1 Prozent höher auf 15 565 Punkten. In der Vorwoche war der Dax knapp unter der 50-Tage-Linie seitwärts gelaufen. Das mittelfristigem Trendbarometer liegt aktuell bei 15 564 Punkten. Ein kurzer Vorstoß über 15 600 Punkte verlief am Freitag im Sande. Die Berichtssaison nehme nun auch in Europa richtig Fahrt auf, was den Dax aus seiner Lethargie befreien könne, schrieb der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in seinem Morgenkommentar. Die Richtung sei aber völlig offen, so der Experte. Denn die Erwartungen an die Ergebnisse der Unternehmen seien hoch, und jede Enttäuschung könne schnell Verluste zur Folge haben. Die deutliche Zunahme an Covid-19 Fällen lasse die Börsianer derweil noch recht kalt.

USA: – DOW STEIGT, TECHS FALLEN – Die Standardwerte an der Wall Street haben ihren jüngsten Rekordkurs am Freitag gebremst fortgesetzt. Technologietitel wurden hingegen von trüberen Aussichten einiger Branchenunternehmen ausgebremst. Belastung kam zudem von aktuellen Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der erneut den Beginn des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik signalisierte. „Wir sind auf dem besten Weg, mit der Reduzierung unserer Anleihekäufe zu beginnen“, sagte Powell. Das sogenannte Tapering solle Mitte 2022 abgeschlossen sein, falls sich die Wirtschaft insgesamt wie erwartet entwickle. Der Dow Jones Industrial <US2605661048> erreichte im frühen Handel einen weiteren Höchststand bei 35 765 Punkten und schloss mit einem Plus von 0,21 Prozent bei 35 677,02 Zählern. Der marktbreite S&P 500 <US78378X1072> verbuchte ebenfalls ein Rekordhoch, drehte aber ins Minus und verlor letztlich 0,11 Prozent auf 4544,90 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> büßte 0,87 Prozent auf 15 355,07 Punkte ein.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien sind durchwachsen in die neue Woche gestartet. Anleger richten ihre Blicke bereits auf die Quartalsberichtssaison der Unternehmen, die in Schwung kommt. Sie könnte neue Impulse liefern. Der CSI-300-Index <CNM0000001Y0>, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, fiel zuletzt um 0,1 Prozent. In Hongkong gewann der Hang Seng <HK0000004322> 0,2 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei-225 <JP9010C00002> <XC0009692440> sank um 0,9 Prozent.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 168,56 +0,06%

DEVISEN: Der Euro <EU0009652759> hat am Montag im frühen Handel leicht zugelegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1660 US-Dollar und damit etwas mehr als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zum Wochenausklang auf 1,1630 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenstart richten sich die Blicke der Anleger auf die Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Münchner Ifo-Institut veröffentlicht sein monatliches Geschäftsklima. Es wird mit einer abermaligen Eintrübung gerechnet. Zuletzt hatten vor allem die erheblichen Störungen im internationalen Warenhandel für große Verunsicherung gesorgt.

Unter Druck stand weiterhin die türkische Lira. Zu Dollar und Euro fiel die Währung abermals auf Rekordtiefstände. Nachdem vergangene Woche vor allem die Geldpolitik der türkischen Notenbank belastet hatte, sorgte zu Wochenbeginn die Außenpolitik für Verunsicherung. Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte am Wochenende zehn Botschafter, darunter diejenigen Deutschlands und der USA, zu unerwünschten Personen erklärt. Hintergrund sind Forderungen zur Freilassung des türkischen Unternehmers und Kulturförderers Osman Kavala.

Euro/USD 1,1662 0,15

USD/Yen 113,64 0,14

Euro/Yen 132,53 0,28

ROHÖL: Die Ölpreise haben zu Beginn der neuen Woche weiter zugelegt und mehrjährige Höchststände erreicht. Während der Preis für Nordseeöl auf den höchsten Stand seit etwa drei Jahren stieg, erreichte der US-Ölpreis einen Höchstwert seit etwa sieben Jahren.

Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 86,22 US-Dollar. Das waren 69 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 77 Cent auf 84,53 Dollar. In der Spitze waren beide Preise noch etwas höher gestiegen.

Die Preistreiber am Rohölmarkt sind seit einigen Wochen dieselben: Während weltweit ein hoher Bedarf an Energie besteht, ist das Angebot aus verschiedenen Gründen begrenzt. Das treibt die Preise von Gas, Kohle und Erdöl stark an. Der Ölverbund Opec+ weitet seine Förderung zwar beständig aus. Allerdings kann das steigende Angebot laut Experten nicht mit der konjunkturell bedingt hohen Nachfrage Schritt halten.

Brent 86,21 +0,68 USD

WTI 84,54 +0,78 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR METRO AG AUF 10,30 (10) EUR – ‚HOLD‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 24,50 (22,70) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SYNLAB AUF 24 (23) EUR – ‚BUY‘

– KEMPEN HEBT FRAPORT AUF ‚BUY‘,  SENKT FLUGHAFEN ZÜRICH AUF ‚NEUTRAL‘, PARIS’SELL‘

– STIFEL HEBT MTU AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 230 (200) EUR

– UBS SENKT TEAMVIEWER AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 14,50 (44) EUR

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR IBERDROLA AUF 10 (9) EUR – ‚HOLD‘

– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 170 (164) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR VOESTALPINE AUF 36,70 (35,70) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 110 (128) EUR – ‚BUY‘

– UBS SENKT ZIEL FÜR ZUR ROSE GROUP AUF 250 (257) CHF – ‚SELL

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

06:00 GBR: HSBC Holdings, Q3-Zahlen

08:00 DEU: Atoss Software, Q3-Zahlen

17:45 FRA: Michelin, Q3-Umsatz

22:30 USA: Facebook, Q3-Zahlen

USA: Kimberly-Clark, Q3-Zahlen T

ERMINE KONJUNKTUR

07:00 JPN. Frühindikatoren 08/21 (endgültig)

08:00 DEU: Bauhauptgewerbe (Auftragseingangsindex), 08/21

08:00 DEU: Frühindikator für den Außenhandel (Exporte in Nicht-EU-Staaten, vorläufige Ergebnisse), 09/21

10:00 DEU: Ifo-Geschäftsklima 10/21

10:00 POL: Arbeitslosenquote 09/21

12:00 DEU: Bundesbank, Monatsbericht 10/21

14:30 USA: CFNA-Index 09/21

15:00 BEL: Geschäftsklima 10/21

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr Deutschland

Ifo-Umfrage Oktober (Punkte)

Erwartungen 96,6 97,3

Aktuelle Lage 99,4 100,4

Geschäftsklima 98,0 98,8

15.00 Uhr Belgien

Geschäftsklima Oktober (Punkte) +2,2 +4,0

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet—

USA

—Keine marktbewegenden Daten erwartet —

Redaktion onvista

Foto: Curioso/shutterstock.com

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