Dax stabilisiert sich nach Kursrutsch - Adidas legt kräftig zu

Nach seinem Kursrutsch am Vortag hat sich der Dax zur Wochenmitte stabilisiert. Am Mittwoch ging der deutsche Leitindex 0,46 Prozent höher bei 23.594 Punkten aus dem Handel. Damit reichte es aber nicht für einen Sprung zurück über die zu den mittelfristigen Trendindikatoren zählende 100-Tage-Linie, die der Dax tags zuvor durchbrochen hatte. In der vergangenen Woche waren bereits mehrere andere kurz- und mittelfristige Trendlinien gerissen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann derweil 0,43 Prozent auf 29.731,32 Zähler.
Ein Potpourri aus Risiken, das von der Zollpolitik des US-Präsidenten und dem unvermindert andauernden Ukraine-Krieg bis hin zu geldpolitischer Unsicherheit und der politischen sowie finanziellen Lage in Frankreich reicht, verleidet den Anlegern derzeit die Stimmung. "Diese Gemengelage macht es zunehmend schwer, neues Kapital anzuziehen", kommentierte Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades.
Aus Sicht von Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners werden Risiken an der Börse mittlerweile deutlicher wahrgenommen. "Und mit den gestiegenen Risiken werden die hohen Bewertungen stärker und kritischer hinterfragt." Die große Frage laute daher, wo die nächste Kaufschwelle der Anleger liege. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erinnerte in diesem Zusammenhang an die Widerstandskraft des Dax, der bereits mehrfach die 24.000 Punkte schneller wieder zurückerobert habe als gedacht.
Adidas-Aktie profitiert von Kaufempfehlung
Mit plus 4,8 Prozent waren Adidas Dax-Spitzenwert. Jefferies-Analyst James Grzinic sprach für die Aktie des Sportartikelherstellers eine Kaufempfehlung aus und hält Sorgen bezüglich einer zu hohen Abhängigkeit von Terrace-Produkten, die sich ihrem Zenit näherten, für übertrieben. Zugleich sieht er Adidas als einen Gewinner mit Blick auf Zölle und die Dollar-Schwäche.
Wegen des "brutalen Wertverlustes" senkte Grzinic allerdings - wie auch JPMorgan an diesem Tag - das Kursziel. Dennoch: Wendy Liu blickt ebenfalls optimistisch auf Adidas. Die neu für die deutschen Sportartikelhersteller zuständige JPMorgan-Analystin bekräftigte die Aktie nicht nur auf "Overweight", sondern versah sie vor dem Ende Oktober anstehenden Bericht zum dritten Quartal mit dem Stempel "positive Catalyst Watch" für besonders aussichtsreiche Werte.
Puma gerät wegen Umsetzungsrisiken unter Druck
Das Anlageurteil für die Aktie von Puma senkte Liu dagegen auf "Underweight", denn sie sieht enorme Umsetzungsrisiken in der langwierigen Unternehmenstransformation. Das Papier gab im MDax um 5,1 Prozent nach.
Von Bernstein Research auf "Underperform" abgestuft, büßte die Aktie von Continental etwa 2,5 Prozent ein.
Analyst Harry Martin schätzt die Kursentwicklung des Autozulieferers und Reifenherstellers pessimistischer ein als die Experten von Oddo BHF, die das Papier am Vortag von "Underperform" auf "Neutral" hochgestuft hatten. Die Wertschöpfung aus der Konzernaufspaltung sei inzwischen mehr als eingepreist, schrieb Martin.
PVA Tepla erklimmt höchsten Stand seit Frühjahr 2022
Ein zeitnah drohender Pilotenstreik belastete die Lufthansa-Aktie, die um gut 0,5 Prozent nachgab.
Im SDax sprangen dagegen PVA Tepla um circa 15,6 Prozent auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2022. Sie nahmen nach dem Absacker am Vortag ihre Kursrally damit erneut auf. Sowohl die Deutsche Bank als auch Oddo BHF äußerten sich positiv zu dem Technologieunternehmen. Die Experten der Deutschen Bank nannten den Kapitalmarkttag am Vortag eine "positive Überraschung", die von Oddo sahen im Kursrutsch am Vortag eine "Kaufgelegenheit".
(mit Material von dpa-AFX)


