Alibaba: Wie stehen die Chancen für den Turnaround nach den Zahlen?

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Die Aktie von Alibaba (WKN: A117ME) hat sich in letzter Zeit nur in eine Richtung bewegt. Auf Jahressicht hat sich der Wert der Aktie seit ihrem 52-Wochen-Hoch von 280,61 US-Dollar am 25.11.2020 halbiert. Das Unternehmen schockierte die Anleger mit seinen jüngsten Zahlen und seinem Ausblick. Auf den ersten Blick konnte Alibaba den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 29 % steigern.

Dabei spielte jedoch die erstmalige Konsolidierung der Supermarktkette Sun Art eine gewichtige Rolle. Ohne diesen Effekt konnte Alibaba den Umsatz nur um 16 % steigern. Für das laufende Geschäftsjahr hat das Management zudem den Ausblick von 29,5 % Umsatzwachstum auf den Korridor zwischen 20 und 23 % gesenkt. Das bedeutet, dass Alibaba mit einer weiteren Verlangsamung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte rechnet.

Schlechte Nachrichten, so weit das Auge reicht?

Auch die Ergebnisse des Singles Day sprechen für das langsamere Wachstum. Alibaba erzielte mit einem Umsatz von 540,3 Mrd. Chinesischen Renminbi Yuan zwar einen weiteren Rekord. Der Zuwachs von 8,5 % im Vergleich zum Vorjahr war jedoch geringer als je zuvor in der Geschichte des Unternehmens. Als Ursache nennen Analysten neben COVID-19 und Problemen in den Lieferketten vor allem die verhaltene Vermarktung infolge der verschärften Regulierung.

Auch die Zahlen auf der Ertragsseite sehen auf den ersten Blick nicht hervorragend aus. Die operative Marge verschlechterte sich von 8,8 % im zweiten Quartal 2020 auf 7,4 %. Als Grund verweist Alibaba auf gestiegene Umsatzkosten infolge der Konsolidierung des Einzelhandelsgeschäfts der Supermarktkette Sun Art sowie erhöhte Marketing- und Vertriebskosten.

Alibaba-Anleger sollten diesen Trend in den kommenden Quartalen im Auge behalten. In der Tat führt Alibaba hier die Nutzerakquise und -bindung für seine Mobile-Commerce-Geschäfte als Grund an. Wachsende Ausgaben in diesem Bereich passen nicht unbedingt zu den langsamer wachsenden Einnahmen. Die Wettbewerber JD.com (WKN: A112ST) und Pinduoduo (WKN: A2JRK6) scheinen Alibaba unter Druck zu setzen.

Weshalb ich weiterhin an Alibaba glaube

Alibaba ist der Platzhirsch im chinesischen Cloud-Geschäft. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz in diesem Bereich um 33 % steigern. Das Geschäft ist bereits seit mehreren Quartalen operativ profitabel. Mit zunehmender Verbreitung der Technologie und dem Schutz vor ausländischen Wettbewerbern sollte Alibaba in der Lage sein, ein zweites profitables Standbein aufzubauen. Zumal es dem Unternehmen kürzlich sogar gelungen ist, Aufträge von europäischen Behörden an Land zu ziehen.

Darüber hinaus konnte Alibaba im bisherigen Geschäftsjahr ein überdurchschnittliches Wachstum im internationalen Geschäft verzeichnen. Hier kann das Unternehmen freier von den Auflagen der chinesischen Regierung agieren. Auch das Management misst den internationalen Aktivitäten eine besondere Bedeutung bei. Ich erwarte daher, dass sich hier ein weiteres Segment entwickeln wird, das die Abhängigkeit vom stärker regulierten Inlandsmarkt verringert.

Der Artikel Alibaba: Wie stehen die Chancen für den Turnaround nach den Zahlen? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von JD.com.

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