Hochtief will australische Tochter Cimic komplett schlucken

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DEUTSCHLAND-HOCHTIEF-CIMIC:Hochtief will australische Tochter Cimic komplett schlucken

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Düsseldorf (Reuters) - Der Essener Baukonzern Hochtief will seine australische Tochter Cimic vollständig übernehmen.

Das Kaufangebot an die Anteilseigner der restlichen 21,4 Prozent der Cimic-Aktien werde maximal 940 Millionen Euro kosten, teilte Hochtief am Mittwoch mit. Hochtief und auch der spanische Mehrheitseigner ACS können mit dem Schritt ihre Konzernstruktur vereinfachen. Analysten hatten dies immer wieder angemahnt. Letztlich könnte Cimic mit der Übernahme auch von der Börse verschwinden. Das vor allem von Cimic geprägte Geschäft der Essener in der Region Asien-Pazifik steuerte 2021 knapp 30 Prozent zum Umsatz von rund 21 Milliarden Euro bei.

Belastet wurde die Hochtief-Bilanz des vergangenen Jahres aber durch einen Streit um ein Wasserkraftwerk in Chile. Ein Schiedsspruch zu dem Altprojekt kostet den Konzern rund 195 Millionen Euro. Deshalb kürzte Hochtief die Dividende deutlich, die im Kleinwertesegment SDax gelisteten Aktien verloren mehr als zwei Prozent.

Der Konzern bietet 22 australische Dollar für die Cimic-Aktien, das ist ein Aufschlag von einem Drittel auf den Schlusskurs an der Börse in Sydney. Cimic-Aktien notierten dort zuletzt mit 16,49 australischen Dollar, das Jahreshoch lag im Oktober bei 22,42 australischen Dollar - Hochtief nutzt also den vergleichsweise günstigen Kurs. Die Essener waren 1981 in den australischen Markt eingestiegen. 2001 hatten sie dann die Mehrheit an ihrer australischen Tochter Leighton übernommen, die später in Cimic umbenannt wurde. In den vergangenen Jahren stockte Hochtief die Beteiligung an Cimic nach und nach auf. Cimic hat Hochtief indes nicht immer Freude bereitet - 2019 brockte der mit hohen Abschreibungen verbundene Rückzug der Tochter aus der Golf-Region den Essenern sogar einen Verlust ein.

Im vergangenen Jahr konnte Cimic den Gewinn indes steigern, er lag bei 405 (Vorjahr: 352) Millionen australischen Dollar. In den Hochtief-Büchern stand insgesamt ein nominaler Konzerngewinn von 208 (311,6) Millionen Euro - belastet durch das Projekt in Chile. In der Folge sinkt die Dividende für das vergangene Jahr auf 1,91 (Vorjahr: 3,93) Euro je Aktie. Für 2022 setzt Hochtief auf eine Steigerung des operativen Konzerngewinns, dieser soll um fünf bis 15 Prozent auf 475 bis 520 Millionen Euro zulegen. Helfen soll dabei auch der auf 52 Milliarden Euro gestiegene Auftragsbestand, der damit wieder über dem Niveau aus der Zeit vor der Corona-Krise liegt.

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