Devisen: Euro gibt weiter nach - Schweizer Franken gefragt

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag angesichts des verschärften Ukraine-Kriegs erneut unter Druck geraten. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,0802 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. In der Nacht hatte sie noch über 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0929 Dollar festgesetzt.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine erhöht die Verunsicherung an den Märkten immer weiter. Ein Ende der Kampfhandlungen ist nicht in Sicht. Zudem brachte US-Außenminister Antony Blinken einen Importstopp für russisches Erdöl ins Gespräch. Washington berate mit europäischen Verbündeten über eine solche Sanktion. Auch Japan denkt laut Regierungskreisen über den Schritt nach, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Die verschärfte Lage dürfte auch die Wirtschaft in der Eurozone stark belasten. Die vom Beratungsunternehmen Sentix gemessene Wirtschaftsstimmung im Euroraum brach im März wegen des Ukraine-Kriegs stark ein. Der Einbruch fiel zudem deutlich heftiger aus, als Experten erwartet hatten. Besonders deutlich gerieten die Erwartungen der Anleger unter Druck. Sie gaben so stark nach wie noch nie seit Beginn der Erhebung des Indikators.

Gesucht waren in diesem Umfeld als sicher empfundene Währungen wie der US-Dollar, der japanische Yen oder der Schweizer Franken. Im Gegenzug musste für einen Euro erstmals seit dem Jahr 2015 zeitweise weniger als ein Franken gezahlt werden.

Kursverluste verzeichnete erneut der russische Rubel, der gegenüber Dollar und Euro weiter und deutlich nachgab. Aber auch einige osteuropäische Währungen wie der polnische Zloty und der ungarische Forint gerieten stark unter Druck. Beide Währungen fielen zum Euro auf ein Rekordtief./jsl/bgf/mis

Meistgelesene Artikel