Dax verbucht leichte Gewinne - Rückenwind von der Wall Street
Maximilian Nagel

Der Dax hat am Donnerstag leichte Gewinne verbucht. Nach einem richtungslosen Start stützten der Zinsentscheid der EZB sowie Inflationsdaten aus den USA die Kurse am Nachmittag etwas. Auch neue Rekorde an der Wall Street halfen dem Dax, in der Gewinnzone zu bleiben.
Zum Handelsschluss stand der Dax 0,3 Prozent höher bei 23.703 Punkten - damit verbleibt der Leitindex des Aktienmarkts in seiner jüngsten Handelsspanne.
EZB belässt Leitzinsen bei 2,0 Prozent
In unsicheren Zeiten hat die EZB die Leitzinsen im Euroraum unverändert gelassen. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent. Analysten und Volkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.
Im Rahmen der Erwartungen blieben auch die Verbraucherpreise in den USA im August. Eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bei der Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche gilt als sicher. Aber auch einem großen Zinsschritt von 0,50 Punkten wird mittlerweile eine gewisse Wahrscheinlichkeit beigemessen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Donnerstag minimal um 0,01 Prozent auf 30.146 Zähler nach. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, legte um 0,41 Prozent zu.
Einzelwerte hauptsächlich von Analystenkommentaren bewegt
Bei den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt tat sich wenig. Die Aktien von Heidelberg Materials stiegen um 2,6 Prozent. Die Bank JPMorgan bekräftigte ihre Einschätzung der Aktien als Favorit in der Baubranche.
Bei den jüngst gut erholten Aktien von Siemens Energy nahmen Anleger Kursgewinne mit, sie verloren 1,3 Prozent. Vom Tief vom Monatsanfang hatten sie jüngst um gut 14 Prozent zugelegt.
Aktien des Übernahmekandidaten Covestro zogen um 7,5 Prozent an. Sie profitierten von einem Medienbericht, dem zufolge der Kaufinteressent Adnoc die Finanzierungskonditionen ändern könnte, um das Plazet der Europäischen Union für den Deal zu sichern.
In der zweiten Reihe gaben Aurubis um gut ein Prozent nach. Die Baader Bank senkte die Papiere des Hamburger Kupferproduzenten von "Buy" auf "Add".
Im SDax der kleineren Börsentitel sackten die Papiere des Laser-Spezialisten LPKF um fast sieben Prozent ab auf ein Tief seit November 2023. Nachrichten zu dem Unternehmen gab es nicht.
Eurokurs steigt nach Rede von EZB-Chefin Lagarde
Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde stützten den Euro indes. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,1734 US-Dollar. Am Mittag hatte der Euro noch unter 1,17 Dollar notiert.
Die Notenbank hatte ihre Zinsen erneut nicht angetastet. Laut Ökonomen sprechen zudem die Äußerungen von Lagarde gegen eine baldige Leitzinssenkung. "Mit dem Hinweis auf nun ausgeglichenere Wachstumsrisiken und ein Ende des Disinflationsprozesses in der Eurozone hat Lagarde heute ganz klar signalisiert, dass die Europäische Zentralbank mit dem derzeitigen Zinsniveau sehr zufrieden ist und bis auf Weiteres keinen Handlungsbedarf sieht", kommentierte Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management. "Der Markt hat die Nachricht verstanden und jetzt weitgehend alle weiteren Zinssenkungen ausgepreist."
Leichte Verluste gab es bei Gold. Allerdings hatte der Preis in dieser Woche erneut ein Rekordhoch erreicht. Am Donnerstag sank der Kurs für eine Feinunze (31,1 Gramm) um 0,24 Prozent auf 3.635 US-Dollar. In Euro gerechnet verbilligte sich Gold um 0,56 Prozent. Beide Kurse hatten erst vor kurzem Rekorde bei 3.674 Dollar respektive 3.127 Euro erreicht.
(mit Material von dpa-AFX)