Dax beendet Handel fast unverändert - Stagnation auf Wochensicht

Der Dax ist zum Wochenausklang auf der Stelle getreten. Größere Impulse blieben aus, Daten zu Verbraucherstimmung in den USA hatten keinen Einfluss auf die Kurse. Letztlich schloss der Dax minimale 0,02 Prozent tiefer bei 23.698 Punkten.
Der Leitindex setzte damit den Seitwärtskurs der Vorwochen vor. Zum vorigen Freitag ergibt sich ein vernachlässigbares Plus von 0,04 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitagmittag hingegen um 0,1 Prozent auf 30.175 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone trat wie der Dax auch auf der Stelle.
Anleger bleiben vorsichtig, trotz Rekorden an der Wall Street
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, schrieb: Während die US-Börsen von Zinssenkungsfantasie und überraschend positiven Nachrichten aus dem Technologiesektor auf Rekordhöhen getragen worden seien, trete der Dax auf der Stelle.
Als Bremsfaktoren für deutsche Aktien nannte er die geopolitische Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in Katar und das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum und damit ins Nato-Gebiet. "Hier lauert einiges Eskalationspotenzial, von dem Anleger ungern auf dem falschen Fuß erwischt werden wollen, sollte es freigesetzt werden", so Molnar.
Rückversicherer profitieren von Analysteneinschätzung
Aus Branchensicht gehörten die Aktien deutscher Autobauer zu den gemiedenen Werten. So verloren die Papiere von Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz zwischen 0,6 und 0,8 Prozent an Wert. Nur Porsche-Aktien stiegen leicht.
Bei den zuletzt abgerutschten Aktien von Hannover Rück sorgte eine Kaufempfehlung der UBS für Auftrieb. Für die Papiere des Rückversicherers ging es an der Dax-Spitze um 3,6 Prozent nach oben. Auch der Kurs von Munich Re folgte diesem Muster mit plus zwei Prozent. Die Papiere der Hannover Rück seien sowohl 2024 als auch seit Anfang 2025 anderen Branchentiteln hinterhergehinkt, schrieb UBS-Analyst Will Hardcastle. Er geht aber davon aus, dass sich die Ertragsstabilität der Hannoveraner im aktuellen Preisumfeld der Branche auszahlt.
Die Titel von Nordex litten auch am Freitag unter einer drohenden Verschlechterung politischer Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in Deutschland. Sie rutschten auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli ab und verloren zuletzt als MDax-Schlusslicht 3,2 Prozent. Für das laufende Jahr steht aber immer noch ein Kursplus von 72 Prozent zu Buche.
Die Aktien von Eckert & Ziegler profitierten von einer optimistischen Analystenstimme und gewannen leichte 0,3 Prozent. Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking stufte den Strahlen- und Medizintechnikkonzern von "Hold" auf "Buy" nach oben.
Die Aktien von Siltronic waren mit plus sieben Prozent dank KI-Fantasie der stärkste Wert im SDax. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Minus von rund 25 Prozent zu Buche.
Euro knüpft nicht an Vortagesgewinne an
Der Kurs des Euro gab unterdessen etwas nach. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1722 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1718 (Donnerstag: 1,1685) Dollar fest.
Am Vortag noch hatte der Euro hinzugewonnen. Am Donnerstag hatten noch unerwartet schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt die Spekulation auf eine deutliche Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed verstärkt. Zudem hatten die Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Euro gestützt.
Gold notierte indes weiter nahe seines Rekordhochs. Der Preis einer Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich um 0,31 Prozent auf 3.643 US-Dollar. In der Spitze hatte der Kurs in dieser Woche 3.674 Dollar erreicht. In Euro gerechnet ging es am Freitag um 0,44 Prozent nach oben für das Edelmetall.
(mit Material von dpa-AFX)