Markt-Update: Apple drohen Lieferengpässe, Hypoport bietet enttäuschenden Ausblick an, Erholung bei Uniper geht weiter

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Der Leitindex Dax hat seine Gewinne im Laufe des Handelstages zwar etwas abgeschwächt, kann sich jedoch mit einem Plus von noch 2,8 Prozent über der Marke von 14.000 Punkten halten.

„Die Stimmung an den europäischen Aktien- und Finanzmärkten bleibt vorerst weiter vorsichtig hoffnungsvoll“, sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect. Zudem könnte der große Verfall an den Terminbörsen an diesem Freitag bereits seine Schatten vorauswerfen. Dann laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus und können im Voraus bereits für stärkere Ausschläge von Aktien oder Indizes sorgen. Ob sich die Gewinne im deutschen Handel an diesem Tag jedoch halten, dürfte vor allem vom Börsenverlauf an der Wall Street abhängen, erwartet er.

Während die Kämpfe in der Ukraine mit aller Härte weitergingen und die Einschläge von russischer Seite der Nato-Grenze in Polen bereits sehr nahe gekommen sind, fand die vierte Verhandlungsrunde zwischen Moskau und der Ukraine erstmals per Video-Schalte statt. In den vergangenen Tagen wurde bereits in Arbeitsgruppen diskutiert, doch bislang ohne Durchbruch. Beide Seiten hätten ihre Positionen ausgetauscht, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Die Kommunikation sei aber schwierig.

Apple fallen – geringere iPhone-Produktion in Shenzhen

Mögliche iPhone-Produktionsengpässe haben die Aktien von Apple am Montag zunächst belastet. Im vorbörslichen Handel fielen sie um fast zwei Prozent auf 151,73 US-Dollar, konnten das Minus mit US-Handelsbeginn jedoch deutlich reduzieren. So stoppte der Apple-Auftragsfertiger Foxconn nach dem Corona-Lockdown im südchinesischen Shenzhen die Produktion in seiner Fertigungsstätte in der Metropole, in der auch iPhones hergestellt werden. Wie das taiwanische Mutterhaus Hon Hai am Montag in Taipeh mitteilte, werden die Produktionslinien in anderen Werken angepasst, um die potenziellen Auswirkungen der Unterbrechung zu verringern. Darunter könnten die iPhone-Verkaufszahlen von Apple leiden.

Mit dem Kursrückgang hat sich der jüngste Rutsch der Aktie fortgesetzt. Seit dem Rekordhoch im Januar haben sie bereits gut 15 Prozent eingebüßt. Auf Sicht von zwölf Monaten notieren sie aber immer noch mehr als ein Viertel im Plus.

Uniper weiter auf Erholungskurs

Die Aktien von Uniper haben sich am Montag mit einem Plus von gut neun Prozent auf 22,40 Euro weiter von ihrem Einbruch im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine erholt. Damit näherten sie sich auch weiter der exponentiellen 21-Tage-Linie. Dieser Indikator für den kurzfristigen Trend ist noch steil abwärtsgerichtet und verläuft aktuell bei 26,65 Euro.

Seit dem Mehrjahrestief bei gut 16 Euro vor genau einer Woche haben die Papiere nun schon rund 40 Prozent zugelegt. Allerdings hatten die Aktien Mitte Februar auch noch rund 40 Euro gekostet. Danach wurden die umfangreichen Russland-Geschäfte des Konzerns zur schweren Last für den Kurs.

Hypoport rutschen ab – Händler: Ausblick schlechter als gedacht

Nach anfänglichen Kursgewinnen hat sich mit Blick auf die Aktien von Hypoport am Montagvormittag dann doch eine negative Lesart des Konzernausblicks durchgesetzt. Die Aktien des Finanzdienstleisters fielen als Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte, des MDax , um 3,38 Prozent auf 354,40 Euro.

So rechnet das Unternehmen nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr für 2022 mit geringeren Zuwächsen. Zwar dürfte der Umsatz auf 500 bis 540 Millionen Euro steigen, der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde voraussichtlich aber nur auf 51 bis 58 Millionen Euro zulegen. Denn: Die zuletzt starke Entwicklung des Firmenkundengeschäfts dürfte sich nicht wiederholen, schätzt die Hypoport-Spitze. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von einem vorsichtigen Ausblick, der beim operativen Gewinn unter der Markterwartung liege.

Die Hypoport-Aktien stehen schon länger unter Druck. Seit dem Zwischenhoch vergangenen September bei 612 Euro summieren sich die Verluste auf 42 Prozent. Mit dem Kursrutsch von diesem Montag könnte auch das jüngste Zwischentief von 324,40 Euro wieder in den Blick rücken, auf das die Papiere am 24. Februar, dem Tags des Kriegsbeginns Russlands gegen die Ukraine, gefallen waren.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: solarseven / Shutterstock.com

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