Aktien Europa: Wirtschaftssorgen ziehen die Kurse nach unten

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag nachgeben. Der EuroStoxx 50 sank um 1,2 Prozent auf 3800,01 Punkte und neigte damit weiterhin zur Schwäche.

Der französische Cac 40 verlor mit 1,2 Prozent auf 6510,62 Punkte ähnlich stark. Der britische FTSE 100 gab mit 0,6 Prozent auf 7674,42 Punkte dagegen weniger stark nach, was er den Gewinnen der Ölwerte verdankte.

Die Märkte litten unter einer Fülle von Belastungsfaktoren. "Die Zweit- und Drittrundeneffekte durch die stark angestiegenen Rohstoffpreise, die Störungen in der Lieferkette und die politische Unsicherheit bleiben vorerst Belastungsfaktoren für die europäische Realwirtschaft und den Aktienmarkt", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. Die aktuelle Situation in der Ukraine stelle sich genauso schwierig wie vor den Osterfeiertagen dar.

Die Entwicklung der einzelnen Branchen resultierte teilweise aus den Veränderungen der Indexschwergewichte. So verloren Roche 3,4 Prozent und zogen damit den Pharmasektor nach unten. Die schweizerische Großbank UBS hatte sich zuvor verhalten zur Aktie geäußert und sie auf "Sell" abgestuft. Analyst Michael Leuchten warnt vor überhöhten Erwartungen hinsichtlich anstehender Studienresultate zu Medikamentenkandidaten.

Die Abgaben von Nestle , die vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen um 2,1 Prozent fielen, lasteten indes auf dem Nahrungsmittelsektor. Grundsätzlich dürfte Nestle ein solides erstes Quartal präsentieren, hieß es von Analysten. Sie rechnen allerdings mit einer Verlangsamung beim Mengenwachstum.

Gewinne verzeichneten indes die Ölwerte. "Als ob der Ölmarkt nicht schon angespannt genug ist, kommen nun noch Lieferausfälle aus Libyen hinzu", merkte Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank an. "Die staatliche Ölgesellschaft NOC hat gestern 'Force Majeure' für Teile der Produktion und der Exporte angemeldet. Auslöser hierfür ist die Blockade von einigen Öleinrichtungen im Osten des Landes durch protestierende Kräfte."

Vergleichsweise gut hielten sich auch die Autowerte. Nach einem Monat Stillstand wegen des Corona-Lockdowns nahmen in Changchun in Nordostchina die VW -Werke in der chinesischen Metropole ihre Produktion schrittweise wieder auf, wie am langen Osterwochenende bekannt wurde. Laut einer Unternehmenssprecherin wird auch geprüft, ob das Werk in Anting in Shanghai nach zweieinhalb Wochen wieder hochgefahren werden kann. Das zog auch andere Werte wie Renault , die um 0,5 Prozent stiegen, nach oben./mf/mis

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