KION-Aktie: Warum sie schon 76,8 % eingebrochen ist!

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Die KION Group (WKN: KGX888) zählt zu den weltweit führenden Flurförderzeug-Herstellern. Dazu zählen beispielsweise Gabelstapler, Hubwagen und Sattelzugmaschinen. In einem zweiten Segment bietet das Unternehmen aber auch automatisierte Supply-Chain (Lieferketten)-Lösungen an.

Zu den bekannten Marken gehören beispielsweise STILL, Linde oder DEMATIC. Die KION Group ist mit ihren etwa 40.804 Mitarbeitern hauptsächlich in Europa und Nord-Amerika, aber auch in Asien, Australien, Afrika und Südamerika aktiv.

Zu den Hauptaktionären gehört mit 45,2 % die chinesische Weichai Power (WKN: A0M4ZC). Das Geschäft gilt als krisenanfällig. So musste KION bereits in den Jahren 2009 bis 2011 Verluste ausweisen.

Umfeld belastet KION

Nun scheint sich unter den aktuell negativen Rahmenbedingungen ein weiterer Ergebniseinbruch abzuzeichnen. Aufgrund explodierender Material-, Energie- und Logistikkosten im Projektgeschäft und Lieferketten-Schwierigkeiten rechnet KION im dritten Quartal 2022 mit einem Verlust. Er könnte im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich von -100 bis -140 Mio. Euro (Vorjahr: 228,9 Mio. Euro) liegen. Der Konzern geht zudem von einem negativen Cashflow aus.

Dass sich die Wirtschaft und KION auf eine deutliche Rezession zubewegen, ist ebenfalls am rückläufigen Auftragseingang zu beobachten. Besonders im Supply Chain Management (SCS)-Segment erwartet das Unternehmen einen deutlichen Einbruch. KION rechnet hier im dritten Quartal 2022 mit einem bereinigten EBIT von -160 bis -190 Mio. Euro (Vorjahr: 109,3 Mio. Euro). Den Umsatz erwartet das Unternehmen hingegen etwa auf Vorjahresniveau (2.566 Mio. Euro).

Bisher konnte KION aufgrund seiner Verträge nur einen geringen Teil der hohen Kosten an seine Kunden weitergeben. Den Konzern plagt zudem besonders in Nordamerika ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Im Industrial Trucks & Services-Segment erwartet KION ein bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau (83,6 Mio. Euro). Es wurde von einem Cyberangriff auf einen wichtigen Elektroniklieferanten in Mitleidenschaft gezogen, worunter die Produktion weiterhin leidet.

Neue Jahresprognose

Im Gesamtjahr 2022 erwartet KION nun einen Auftragseingang von 11.600 bis 12.500 Mio. Euro (Vorjahr 12.481,6 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse könnten nun 10.450 bis 11.250 Mio. Euro erreichen, was immer noch leicht über dem Vorjahreswert von 10.294,3 Mio. Euro liegen würde.

KION arbeitet unterdessen an seinem langfristigen EBIT-Margen-Ziel von 10 bis 12 %.

„Wir arbeiten mit Nachdruck daran, die Herausforderungen in unserem Geschäft zu bewältigen. Im zweiten Quartal dieses Jahres haben wir für künftige Projekte bei SCS Preisanpassungsklauseln in unsere Projektverträge aufgenommen, um die steigenden Kosten effektiver an die Kunden weitergeben zu können. Wir arbeiten auch mit unseren Lieferanten zusammen, um die Kosten bereits in einem frühen Stadium des Projektzyklus zu fixieren. Diese Maßnahmen ermöglichen es uns, während unserer üblichen sechs- bis 24-monatigen Projektlaufzeiten flexibel auf Kostenveränderungen zu reagieren“, so der Supply Chain Solutions-Chef und KION Vorstand Hasan Dandashly.

Nach der Ankündigung fiel die Aktie heute auf Xetra um 29,65 %. Sie notiert mittlerweile nur noch zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,6 (14.09.2022), was für einen Zykliker günstig ist.

Der Artikel KION-Aktie: Warum sie schon 76,8 % eingebrochen ist! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt KION Group.

Motley Fool Deutschland 2022

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