Aktien Frankfurt: Dax trotzt negativen Vorgaben und Inflationsängsten

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz negativer Vorgaben aus Asien und den USA sowie zunehmender US-Inflationsbefürchtungen hat sich der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart in guter Verfassung präsentiert. Der Dax überwand die Marke von 12 500 Punkten und notierte zuletzt 0,6 Prozent höher bei 12 516 Punkten, nachdem er in der Vorwoche um rund 1,3 Prozent zugelegt hatte. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gewann gegen Montagmittag 1,0 Prozent auf 22 556 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent nach oben.

Der Dax kommt aus einer turbulenten Vorwoche: Nachdem er zwischenzeitlich die runde Marke von 12 000 Punkten nur mit Mühe verteidigen konnte, war er am Freitagnachmittag mit 12 676 Punkten auf den höchsten Stand seit Ende September geklettert. Halten konnte er dieses Niveau angesichts der schwachen US-Börsen allerdings nicht. Denn von der Universität Michigan veröffentlichte Inflationsprognosen hätten die Sorgen wieder befeuert, dass die US-Notenbank ihren restriktiven Kurs im Kampf gegen die Teuerungsraten fortsetzen muss, hieß es bei der Credit Suisse.

Mit einem Kursplus von 0,7 Prozent stemmten sich die Aktien der Lufthansa gegen negative Nachrichten der Tochter Eurowings. Bei der Billigfluglinie gingen die Piloten am Montagmorgen in einen dreitägigen Tarifstreik.

Für die Aktien von Drägerwerk ging es hingegen nach einem eingetrübten Ausblick des Medizin- und Sicherheitstechnik-Unternehmens um 6,3 Prozent abwärts. Im Späthandel am Freitag waren die Papiere bereits bis auf 37,80 Euro abgesackt, den tiefsten Stand seit dem Jahr 2010. Drägerwerk kann nach einem schwachen Quartal wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und hoher Materialbeschaffungskosten die Jahresziele nicht mehr halten.

Beim Finanzdienstleister Hypoport führt die im Zuge gestiegener Zinsen und Wirtschaftsrisiken gesunkene Immobiliennachfrage zu Geschäftseinbußen. Das Transaktionsvolumen auf Hypoports Kreditplattform Europace fiel im dritten Quartal deutlich. Erst im September hatte das Unternehmen die Jahresziele kassiert. Die Anteilsscheine verbilligten sich um 3,2 Prozent.

Ein optimistischer Kommentar von JPMorgan trieb die Erholung der Papiere von Morphosys mit plus 10,9 Prozent auf das höchste Niveau seit Mitte August weiter an. Analyst James Gordon setzt auf Kursgewinne im Vorfeld der Präsentation von Gantenerumab-Studiendaten. Der Schweizer Partner Roche des deutschen Antikörperspezialisten präsentiert Ende November auf einem Alzheimer-Fachkongress Ergebnisse aus der klinischen Phase III Studie./edh/stk

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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