Henry Philippson
Die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen aus Deutschland klettern heute auf 2,647 Prozent, nachdem Inflationsdaten aus Spanien und Frankreich am Vormittag höher als erwartet ausgefallen waren, der Bund-Future fiel entsprechend auf ein neues Jahrestief.
Höchster Stand seit 12 Jahren
Zuletzt notierten die Zinsen im Juni 2011 im Bereich um 2,65 Prozent. Ein Blick auf den unten stehenden Monatschart zeigt den Anstieg der vergangenen Monate eindrucksvoll. Noch vor weniger als zwei Jahren lagen die 10-jährigen Zinsen noch 3 Prozent tiefer - im negativen Terrain. Der deutsche Staat hatte damals tatschlich Geld verdient, wenn neue Schulden gemacht wurden - ein absoluter Irrsinn im übrigen. Die EZB war deutlich über das Ziel hinausgeschossen mit ihrer jahrelangen ultra-expansiven Geldpolitik.
"Luft nach oben"
Aus rein charttechnischer Sicht liegen die nächsten "Ziele" auf der Oberseite im Bereich um 3 Prozent, danach der Bereich um 4,5 Prozent. Diese Levels sollten durchaus erreicht werden können wenn es die EZB ernst meint, das Inflationsgespenst in den Griff zu bekommen.
Gegenwind für den Aktienmarkt
Früher oder später dürfte dieser Zinsanstieg auch verstärkt Gegenwind für den Dax bedeuten, dieser hatte seit Jahresbeginn eine bemerkenswerte relative Stärke gegenüber den US-Indizes entwickelt und schnuppert schon wieder an einem neuen Allzeithoch.
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