Aktien Frankfurt: Dax nahe 16 100 Punkten - Hohe Wochenschwankung erwartet

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Vorgaben aus Übersee und Optimismus über mehrere deutsche Unternehmen haben am Montag dem Dax Auftrieb gegeben. Am Markt wird mittlerweile mehrheitlich davon ausgegangen, dass die US-Notenbank Fed diese Woche erst einmal eine Zinspause einlegen wird.

Zur Mittagszeit stieg der deutsche Leitindex um 0,75 Prozent auf 16 069,06 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zog um 0,55 Prozent auf 27 303,37 Zähler nach oben und auch europaweit wurden Gewinne verbucht.

Gleichwohl sei "die Wahrscheinlichkeit zunehmender Schwankungen diese Woche extrem hoch", wie Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners warnte. Das dürfte abgesehen von den Zinsentscheidungen dann wohl auch dem Großen Verfall an den Terminbörsen am Freitag geschuldet sein, die sich auch an den Aktienmärkten auswirken.

In den USA werden die Börsen zum Handelsstart im Plus erwartet. Am Freitag hatte sich außerdem das bekannteste Börsenbarometer Dow Jones Industrial nach dem europäischen Börsenschluss von seinem Tagestief erholt und moderat im Plus geschlossen.

Unternehmensseitig ging es im Dax vor allem für die Aktien von Adidas und Rheinmetall , aber auch für die VW-Aktien nach oben.

Vom Analysehaus Bernstein auf "Outperform" hochgestuft, gewannen die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers Adidas an der Spitze des Leitindex 5,0 Prozent. Rheinmetall gewannen 2,6 Prozent und profitierten von zuversichtlichen Aussagen des Vorstandschefs Armin Papperger über das Kurspotenzial der Aktien. Er nannte mittelfristig eine Bewertung von 17 Milliarden Euro realistisch, wie er dem Redaktionsnetzwerk Deutland ("RND") in einem Interview am Samstag sagte. Aktuell wird der Rüstungskonzern und Autozulieferer an der Börse mit gut 10,5 Milliarden Euro bewertet.

Volkswagen gewannen 1,9 Prozent. Händler verwiesen auf einen "Handelsblatt"-Artikel mit Details zu einem Konzernumbau. Die Wirtschaftszeitung beruft sich in ihrem Bericht auf einen namentlich nicht genannten Topmanager. Vorstandschef Oliver Blume werde den Plan am Dienstag dem Aufsichtsrat vorlegen, hieß es.

Impulse für verschiedene Aktien unterhalb des Dax gaben Analystenkommentare und auch eine Satire-Sendung im Fernsehen.

So zogen Hensoldt mit plus 5,0 Prozent unter die MDax-Spitzenreiter. Analyst Aymeric Poulain von Kepler Cheuvreux empfiehlt die Aktie des Rüstungselektronikherstellers nun zum Kauf. Die aus fundamentalen Gründen geschätzte Wachstumsaktie Hensoldt liege inzwischen knapp 25 Prozent unter ihrem Rekordhoch und habe die Hälfte der Gewinne aus ihrer vorherigen Aufwärtsbewegung eingebüßt, begründete er seine Überprüfung der Investmenteinschätzung.

ProSiebenSat.1 gewannen 4,5 Prozent. Analyst Jerome Bodin Die von der Investmentbank Oddo BHF erwartet im zweiten Halbjahr eine Erholung der Werbe-Einnahmen und hält mögliche Kostensenkungen in den Marktschätzungen für noch nicht eingearbeitet. Zudem sieht er erhebliches Wertpotenzial, falls es zu einer Fusion mit Sky Deutschland kommt. Daher hob er die Aktie des Medienunternehmens auf "Outperform".

Für die Papiere von CTS Eventim dagegen ging es am MDax-Ende um 7,6 Prozent abwärts, auch wenn im Jahresverlauf immer noch ein Plus von 10 Prozent zu Buche steht. Am Freitagabend hatte TV-Satiriker Jan Böhmermann in seiner Sendung "ZDF Magazin Royale" den Event-Vermarkter und Ticket-Händler in die Mangel genommen./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Neueste exklusive Artikel