Aktien Europa: Gewinne vor näher rückendem Halbjahresende

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Dank guter US-Vorgaben haben die europäischen Börsen am Mittwoch Gewinne verzeichnet. Gegen Mittag legte der EuroStoxx 50 um 0,79 Prozent auf 4339,11 Punkte zu. Der französische Cac 40 stieg um 0,82 Prozent auf 7274,71 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,5 Prozent auf 7498,88 Punkte anzog.

Konjunkturdaten sorgten aus Sicht von Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades für Rückenwind. Die Stimmung der französischen Verbraucher hatte sich im Juni etwas aufgehellt. Das Konsumklima stieg auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr. Zudem hatte sich in Italien der Anstieg der Verbraucherpreise im Juni etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt.

Das Geschäft dürfe aber holperig bleiben, fügte Veyret hinzu. Zu unsicher seien der weitere Zinspfad der internationalen Notenbanken und die Konjunkturentwicklung. Für die Gewinne dürfte zudem das näher rückende Ende des ersten Halbjahrs eine Rolle spielen.

"Als ein möglicher Grund für die Kurserholung der vergangenen Stunden muss das Monats-, Quartals und Halbjahresultimo herhalten, an dem institutionelle Anleger in den Portfolios gern etwas kosmetisch Hand anlegen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest. Daher sei Vorsicht geboten, wenn das zweite Halbjahr starte.

Gefragt waren dank der französischen Daten konjunktursensible Werte. Chemietitel ließen sich auch durch eine Gewinnwarnung von DSM-Firmenich nicht beeindrucken. Nach einer entsprechenden Warnung des Wettbewerbers Croda sei die Nachricht ohnehin nicht ganz überraschend gekommen, hieß es am Markt. Die Analysten von Jefferies verwiesen zudem auf die Ankündigung von Restrukturierungen. DSM-Firmenich stiegen um 2,6 Prozent.

Technologiewerte profitierten von den Gewinnen der entsprechenden US-Titel. ASML kletterten um 1,3 Prozent. Deutsche Bank Research hatte das Kursziel von 650 auf 725 Euro angehoben. Der Halbleiterausrüster sei ein Gewinner der rasch fortschreitenden Deglobalisierung im Halbleiterbereich, da er von einer zunehmend ineffizienten Kapitalallokation profitiere, schrieb Analyst Robert Sanders.

Unter den Pharmaaktien war das Schwergewicht Roche gefragt. Hier ging es um 1,5 Prozent nach oben. Die US-Behörden hatten dem konkurrierenden Augenmittel Eylea von Regeneron die Zulassung verweigert. Schwach tendierte mit Swiss Life dagegen ein anderer Schweizer Standardwert. Hier sorgte die Umstellung der Rechnungslegung für Abgaben. Der Lebensversicherer hatte wie viele andere Versicherer auch die Ergebnisse an IFRS angepasst. Daher wurde der Reingewinn nach unten revidiert. Die Ziele bestätigte der Konzern unterdessen. Die Aktie fiel um 2,5 Prozent./mf/jha/

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