Aktien New York Ausblick: Schwächerer Start nach dem Feiertag erwartet

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Den US-Aktienmärkten droht nach der feiertagsbedingten Pause am Mittwoch eine schwache Rückkehr in den Handel. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein halbes Prozent tiefer auf 34 253 Punkte. Auch der Nasdaq 100 wird 0,6 Prozent tiefer erwartet.

Wegen des US-Unabhängigkeitstags wurde am Dienstag in New York nicht gehandelt und am Tag davor nur verkürzt. Nun beginnen die Anleger, sich neu für die nächsten Ereignisse zu positionieren: Unter anderem müssen sie sich im weiteren Wochenverlauf mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor und den aktuellen Arbeitsmarktdaten auseinandersetzen. Am Mittwoch bereits stehen Auftragsdaten aus der Industrie und das Sitzungsprotokoll der jüngsten Fed-Sitzung auf der Agenda.

Wie es hieß, bremsten zur Wochenmitte neue Wirtschaftsdaten aus China die Risikobereitschaft. Zuvor hatten auch schon die größeren asiatischen Börsen unter der Erkenntnis gelitten, dass der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Juni stärker als erwartet gesunken war. Damit habe er den niedrigsten Stand seit Januar verzeichnet, hieß es von den Marktstrategen der Deutschen Bank.

Vom Fed-Protokoll, das später veröffentlicht wird, könnten Anleger neue Eindrücke über den geldpolitischen Kurs gewinnen. Etwas mehr Licht ins Dunkel bringen könnten die dort enthaltenen Aussagen zu den Gründen der jüngsten Zinspause und den weiteren Zinsperspektiven. Am Markt wird im Juli wieder mit einer weiteren Erhöhung des Leitzinses gerechnet.

Wie zuletzt bleibt auch der Handelsstreit mit China ein Thema - dieses Mal wegen der Entscheidung Chinas, den Export seltener Metalle einzuschränken, nachdem es am Vortag in Medienberichten hieß, die USA wollten den Zugang Chinas zu Clouddiensten einschränken. In diesem Spannungsfeld rücken einmal mehr die Aktien der großen US-Chipkonzerne ins Blickfeld, für die Metalle wie Gallium und Germanium wichtig sind. Vorbörslich büßten die Anteile von Nvidia knapp ein Prozent ein.

"Es besteht die Hoffnung, dass Finanzministerin Janet Yellen in der Lage sein wird, die zunehmend problematischen Handelsgewässer zwischen den USA und China zu beruhigen", gibt sich die Marktbeobachterin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Landsdown in dieser Sache verhalten optimistisch. Wenn Yellen am Donnerstag in Peking zu Gesprächen erscheine, könnte sich dies aber auch als Wunschdenken herausstellen, schränkte die Expertin ein.

Netflix könnte es besser ergehen wegen einer positiveren Analysteneinschätzung, vorbörslich ging es hier um 0,8 Prozent hoch. Mit dem Goldman-Sachs-Experten Eric Sheridan gab ein bisheriger Pessimist seine Verkaufsempfehlung für den Streaminganbieter auf. Dieser komme voran im Kampf gegen das Teilen von Passwörtern, er habe frischen Schwung in seine Inhalte gebracht und der Wettbewerb sei aktuell wieder weniger hart./tih/men

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