ROUNDUP: Heidelberg Materials hebt Gewinnziel für 2023 an - Aktie legt zu

dpa-AFX · Uhr

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials (früher Heidelbergcement) wird nach einem Ergebniszuwachs im zweiten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. "Wir haben das erste Halbjahr 2023 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen", sagte Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag in Heidelberg. Auch in einem schwächeren Marktumfeld mit zum Teil deutlich rückläufigen Absätzen habe sich das Unternehmen gut behauptet. Für das zweite Halbjahr sei der Vorstand weiter zuversichtlich und hebe daher den Ausblick für 2023 nochmals kräftig an. Die Aktie legte am Morgen deutlich zu, zuletzt führte das Papier mit gut vier Prozent Aufschlag den Dax an.

Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand jetzt mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 2,7 und 2,9 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Management 2,50 bis 2,65 Milliarden Euro angepeilt. Der Umsatz soll weiter bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr moderat zulegen. 2022 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern knapp 2,5 Milliarden betragen und der Umsatz gut 21 Milliarden Euro.

Die gute Auftragslage bei Infrastrukturprojekten sowie Teilen des Gewerbebaus dürfte den Rückgang im Wohnungsbau in diesem Jahr teilweise ausgleichen, teilten die Heidelberger weiter mit. Die Energiepreise hätten sich in den ersten sechs Monaten entspannt, blieben allerdings schwankungsanfällig und lägen immer noch sehr deutlich über dem Niveau der Vorjahre.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf knapp 10,5 Milliarden Euro. Dazu trugen fast alle Regionen bei. Während das Unternehmen deutlich mehr in Nordamerika umsetzen konnte, gingen die Erlöse in der Region Afrika und östlicher Mittelmeerraum zurück. Die Absatzmengen seien aufgrund der konjunkturellen Abschwächung vor allem im privaten Wohnungsbau weiter rückläufig gewesen, hieß es.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um fast ein Drittel auf fast 1,2 Millionen Euro zu. Neben den Kosteneinsparungen trugen vor allem niedrigere Energie- und Rohstoffpreise zum starken Anstieg bei. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von 719 Millionen nach 542 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Auch beim Schweizer Konkurrent Holcim lief es im ersten Halbjahr deutlich besser. Der Baustoffkonzern hat zwar in den ersten sechs Monaten aufgrund der Verkäufe seiner Zementgeschäfte in Indien und Brasilien weniger erlöst und operativ verdient, bereinigt um die Veräußerungen und Sondereffekte legten der Umsatz und das Ergebnis aber deutlich zu. Für das Gesamtjahr peilt Holcim weiter ein organisches Umsatzwachstum von mehr als sechs Prozent an. Dabei soll der Betriebsgewinn vor Sondereffekten organisch um mehr als zehn Prozent wachsen./mne/tav/jha/

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