China umgarnt Investoren - Notenbank sucht Gespräch mit Deutsche Bank und Co

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Peking (Reuters) - Angesichts der Konjunkturschwäche sucht China aktiv das Gespräch mit ausländischen Investoren.

Die Zentralbank (PBoC) organisierte dazu am Montag ein Treffen mit Vertretern internationaler Finanzinstitute und Unternehmen - darunter die Deutsche Bank sowie die Branchengrößen JPMorgan und HSBC. Auch der US-Elektroautobauer Tesla war mit von der Partie. Laut Notenbankchef Pan Gongsheng will das Land ein besseres Geschäftsklima schaffen, das marktorientiert ist und internationalen Standards entspricht. Zudem wolle man weiter die Qualität und Effizienz der Finanzdienstleistungen verbessern. Die Firmenvertreter hätten auf dem Treffen darum gebeten, das Geschäftsumfeld zu optimieren, heißt es in der Stellungnahme der PBoC.

Die Volksrepublik hat an Attraktivität für ausländische Investoren eingebüßt. Dies ist auch daran abzulesen, dass die ausländischen Direktinvestitionen in den ersten acht Monaten dieses Jahres laut Handelsministerium im Jahresvergleich um 5,1 Prozent auf 847,2 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 108,7 Milliarden Euro) zurückgingen.

Eine Unternehmensumfrage der Europäischen Handelskammer in China vom Juni zeigt, dass fast zwei Drittel der befragten Firmen ihre Investitionen in der Volksrepublik hochfahren würden, sollten bestehende Hürden aus dem Weg geräumt werden. Als Problem wurde ein eingeschränkter Marktzugang genannt, ebenso wie Beschränkungen durch Behörden. Außerdem gebe es oft keinen fairen Wettbewerb zwischen einheimischen und ausländischen Unternehmen. Mehr als jeder vierte Betrieb klage über erzwungene Technologietransfers.

Insgesamt kommt die Wirtschaft in der Volksrepublik nicht so in Fahrt, wie es sich die Führung in Peking nach der Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen Ende vergangenen Jahres vorgestellt hatte. China leidet derzeit unter einer einbrechenden Auslandsnachfrage. Hinzu kommen eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und ein schwächelnder Konsum.

(Bericht von Ellen Zhang, Ethan Wang, Bernard Orr, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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