Aktien Frankfurt: Dax schwächelt leicht - Rekordhoch bleibt greifbar nah

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag seine moderaten Gewinne im Tagesverlauf eingebüßt. Taktgeber bleiben die US-Börsen samt der Hoffnung auf Zinssenkungen und eine "milde Landung" der Wirtschaft im neuen Jahr. Nachdem sich Dow und Nasdaq 100 tags zuvor zu weiteren Rekorden aufgeschwungen hatten, zeichnet sich jenseits des Atlantiks nun ein uneinheitlicher Handelsstart ab. Für den Wall-Street-Index werden leichte Verluste erwartet, der Nasdaq 100 steuert auf ein nächstes Rekordhoch zu.

Am Nachmittag verlor der Dax 0,18 Prozent auf 16 711,58 Punkte. Sein Rekordhoch hatte der Leitindex Mitte Dezember bei etwas über 17 000 Punkten erreicht. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab zuletzt um 0,54 Prozent auf 27 011,37 Zähler nach. Mit einem Gewinn von bislang rund 20 Prozent für den Dax, 7,5 Prozent für den MDax und 16,5 Prozent für den SDax war das Jahr 2023 allerdings ein gutes für Börsianer hierzulande.

Inzwischen ist der Handel stark ausgedünnt. "Die Investoren haben ihre Bücher weitgehend geschlossen und gehen kaum noch neue Risiken ein", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Der Grundton bleibe zugleich optimistisch. "Das Handelsjahr 2023 war zwar kein einfaches, dafür aber ein überdurchschnittlich gutes Börsenjahr. Somit gilt es jetzt nur noch, die erzielte Kursperformance zu erhalten."

Mit Blick auf die Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage ebenfalls sehr dünn. Während am Morgen noch sichtbar Aktien gekauft wurden, die in diesem Jahr besonders schlecht liefen, gab es zuletzt kein klares Bild. Das Papier des Online-Modehändlers Zalando gab im Dax um 0,6 Prozent nach, Siemens Energy verloren dort 0,2 Prozent und Bayer stiegen um 0,2 Prozent. Alle drei sind 2023 besonders schlecht gelaufen - mit Verlusten von mehr als 30 Prozent. Größter Verlierer unter ihnen ist Zalando mit einem Minus von fast 37 Prozent.

Dagegen liefen die Aktien von Heidelberg Materials und Rheinmetall im Leitindex 2023 besonders gut, denn ihr Gewinn seit Jahresanfang liegt bei über 50 Prozent. Aktuell tut sich allerdings nicht viel. Das Papier des Baustoffunternehmens gab um 0,3 Prozent nach, während das des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers um 0,2 Prozent zulegte. SAP , mit einem Plus von 45 Prozent an dritter Stelle unter den Dax-Favoriten dieses Jahres, zeigten sich zuletzt mit plus 0,1 Prozent fast unverändert.

Vitesco gewannen an der MDax-Spitze an diesem Tag 3,9 Prozent, haben allerdings seit Mitte Dezember auch kräftig an Wert eingebüßt. In der Spitze fiel die Aktie seither um 21 Prozent. Für das Gesamtjahr steht aber immer noch ein Plus von gut 43 Prozent zu Buche. Der Antriebsspezialist befindet sich inmitten der Übernahme durch den fränkischen Autozulieferer Schaeffler . Der hat sich nach Ablauf der offiziellen Übernahmefristen 79,8 Prozent an Vitesco gesichert. Im nächsten Schritt dürften 2024 die verbliebenen Vitesco-Aktien in Anteile von Schaeffler getauscht werden und Vitesco wäre Börsengeschichte. Das Umtauschverhältnis muss allerdings noch ermittelt werden

Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,1111 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwoch auf 1,1065 Dollar festgesetzt.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 1,96 Prozent am Vortag auf 1,95 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,27 Prozent auf 129,06 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,30 Prozent auf 138,37 Punkte./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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