Dax fast ein Prozent im Minus - Symrise-Aktie unter Druck

Trotz der Aussicht auf womöglich bald sinkende Leitzinsen in den USA scheint die Luft für den Dax am Donnerstag ein Stück weit raus zu sein. Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im September ist ein Szenario, das Marktteilnehmer bereits vor der Fed-Sitzung am Vortag für das wahrscheinlichste gehalten hatten.
In der ersten Stunde nach der Xetra-Eröffnung sank der deutsche Leitindex um 0,9 Prozent auf 18.335 Punkte. Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets sprach von einer Schaukelbörse. Die Anleger suchten weiter vergeblich nach einer Richtung.
Unterschiedliche Impulse aus Übersee
Unterschiedlich sind die Vorgaben von den Überseebörsen: Schwächeren asiatischen Märkten stehen hohe Kursgewinne an der US-Technologiebörse Nasdaq gegenüber. In den USA kamen am Vorabend nach Börsenschluss außerdem die Quartalszahlen von Meta gut an. Der Facebook-Konzern scheffelt Milliarden mit seinem Werbegeschäft - und steckt einen großen Teil gleich wieder in den teuren Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz.
Die deutlich positive Reaktion auf die Kommentare der Fed in Richtung einer geldpolitischen Lockerung stütze die Wahrnehmung, dass Marktteilnehmer vor der Berichtssaison Risikopositionen reduziert hätten und nun schnell bereit seien, die Wetten auf fallende Kurse wieder aufzulösen, hieß es von der DekaBank.
BMW verdient weniger, Daimler Truck senkt Prognose
An diesem Donnerstag ist die Tagesagenda hierzulande gut gefüllt mit Quartals- beziehungsweise Halbjahresbilanzen. Der Autobauer BMW verdiente im zweiten Quartal angesichts gestiegener Konkurrenz im wichtigen Markt China weniger als erwartet. Die Aktien verloren 3,5 Prozent. Der Lkw-Hersteller Daimler Truck senkte seine Prognose und dies laut Händlern auch stärker als erwartet. Der Kurs sank ebenfalls um 3,5 Prozent.
Symrise steigert Umsatz und Profitabilität - Jahresziele bestätigt
Gute Geschäfte mit der Feinparfümerie sowie mit Zusätzen für Heimtiernahrung haben das Wachstum von Symrise im ersten Halbjahr angetrieben. Zudem blieb - auch dank eines Sparprogramms - anteilig mehr vom Umsatz als operativer Gewinn hängen. Das im ersten Quartal angestoßene Effizienzprogramm habe bereits etwa die Hälfte der angestrebten Einsparungen von rund 50 Millionen Euro generiert, teilte der Hersteller von Duftstoffen und Aromen am Donnerstag im Zuge der Vorlage von Halbjahreszahlen mit. Die Jahresziele bestätigte Konzernchef Jean-Yves Parisot.
Der Umsatz des ersten Halbjahres stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft - also ohne negative Wechselkurseffekte sowie Effekte aus Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen - lag das Plus bei 11,5 Prozent. Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben vom Umsatz 20,7 Prozent hängen. Damit stieg der operative Gewinn um 11,5 Prozent auf knapp 530 Millionen Euro, was etwas mehr ist als von Analysten im Mittel erwartet. Der Überschuss stieg von fast 188 auf gut 239 Millionen Euro.
Für die Titel des Aromenherstellers Symrise ging es um 3,7 Prozent bergab. Laut Analystin Georgina Fraser von Goldman Sachs verlief das zweite Jahresviertel im Vergleich mit den Wettbewerbern eher enttäuschend.
Redaktion onvista/dpa-AFX