Airbus streicht bis zu 2.500 Stellen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Quelle: dpa-AFX

Raumfahrtindustrie

München (dpa) - Airbus kämpft mit enormen Verlusten im Satellitengeschäft und will in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte deshalb bis zu 2.500 Stellen streichen. Der Abbau solle bis Mitte 2026 erfolgen, kündigte der Konzern an. Der Gesamtbetriebsratschef von Airbus Defence and Space, Thomas Pretzl, betonte, die Betriebräte und die IG Metall schützten die Belegschaft und den Standort Deutschland: «Wir konnten bereits vor Beginn der Verhandlung betriebsbedingte Kündigungen ausschließen.»

Die sozialen Folgen des Stellenabbaus sollten möglichst begrenzt werden, Mitarbeiter auch in anderen, wachsenden Bereichen bei Airbus neue Beschäftigung finden, hieß es aus Unternehmenskreisen. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt in Deutschland und anderen europäischen Ländern annähernd 35.000 Menschen. Welche Standorte betroffen sind, soll nach den Gesprächen mit den Gewerkschaften und Betriebsräten bis Ende des Jahres geklärt werden. Satelliten baut Airbus unter anderem in Immenstaad am Bodensee, in Toulouse, in London und in München.

Neue Konkurrenz und hohe Verluste

Während das Geschäft mit Militärflugzeugen und Cyber-Sicherheit gut läuft, musste der Raumfahrtbereich im ersten Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verbuchen und verhagelte dem Airbus-Konzern damit die Zwischenbilanz. Schon vergangenes Jahr hatte Airbus eine halbe Milliarde Euro zurückstellen müssen. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte deshalb im Juli angekündigt: «Wir gehen jetzt die Wurzel des Themas an.»

Das Geschäft mit Telekommunikations- und Navigationssatelliten ist durch wachsende Konkurrenz und neue Technologien unter Druck. Der SpaceX-Konzern von Elon Musk in den USA ist inzwischen der größte Satellitenbetreiber der Welt. Der Markt für traditionelle geostationäre Satelliten in großer Höhe dagegen hat sich in den vergangenen Jahren halbiert.

«Schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden»

Airbus will den einzelnen Bereichen der Luft- und Raumfahrtsparte jetzt mehr Eigenverantwortung geben und die Organisationsstruktur verschlanken, um sich in dem sich rasch wandelnden Markt zu behaupten. «Wir müssen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden», sagt Spartenchef Michael Schoellhorn.

onvista Premium-Artikel

Chartzeit Wochenausgabe 15.06.2025
Die Rally bleibt trotz des Konflikts zwischen Israel und Iran intaktgestern, 20:00 Uhr · onvista
Die Rally bleibt trotz des Konflikts zwischen Israel und Iran intakt

Das könnte dich auch interessieren

Eskalation der Krise im Nahen Osten
Dax steht mit Nahost-Eskalation vor neuen Herausforderungenheute, 05:50 Uhr · dpa-AFX
Dax steht mit Nahost-Eskalation vor neuen Herausforderungen
US-Flugzeugbauer
Nach Abnahmestopp: Boeing schickt wieder neuen Jet nach Chinaheute, 09:35 Uhr · dpa-AFX
Nach Abnahmestopp: Boeing schickt wieder neuen Jet nach China
Katastrophe in Indien
Boeing und GE Aerospace stark unter Druck nach 787-Absturz12. Juni · dpa-AFX
Boeing und GE Aerospace stark unter Druck nach 787-Absturz
Großauftrag
Saudischer Flugzeugfinanzierer bestellt 40 Airbus-Jetsheute, 10:58 Uhr · dpa-AFX
Saudischer Flugzeugfinanzierer bestellt 40 Airbus-Jets