Durchwachsenes drittes Quartal

Nokia sieht Wendepunkt kommen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Sundry Photography/Shutterstock.com

Der Netzwerkausrüster Nokia sieht allmählich den Wendepunkt in seinen schwachen Märkten erreicht. "Die Nettoerlöse erholen sich langsamer als wir erwartet haben, aber wir kompensieren das zum Teil mit einer verbesserten Bruttomarge und Kosteneinsparungen", sagte Konzernchef Pekka Lundmark laut Mitteilung vom Donnerstag. Das konnte allerdings nicht über ein durchwachsenes drittes Quartal hinwegtäuschen. Im frühen Handel knickte die Nokia-Aktie um rund 3,5 Prozent ein. Damit landete das Papier am Ende des EuroStoxx 50.

Lundmark zufolge gibt es "Gründe für Optimismus" im Portfolio. Für das laufende vierte Quartal erwartet er eine signifikante Wachstumsbeschleunigung im Bereich Netzwerkinfrastruktur. Im vergangenen Jahresviertel seien bereits Erholungsanzeichen bei den Geschäften mit Festnetz- und IP-Produkten sichtbar. Schwieriger gestaltet sich dagegen etwa der Markt für Mobilfunknetzwerke.

Im dritten Quartal blieb Nokia daher hinter den Erwartungen der Analysten zurück: In den drei Monaten bis Ende September rutschte der Nettoerlös im Jahresvergleich um acht Prozent auf 4,3 Milliarden Euro ab. Branchenkenner hatten im Schnitt mit mehr gerechnet. Nokia verwies auf eine starke Nachfrage nach Festnetz- und IP-Produkten aus den Vereinigten Staaten. Schwieriger gestaltete sich das Geschäft in Indien, nachdem die große Expansion im dortigen Mobilfunknetz vergangenes Jahr geendet hatte.

Wegen eines strikten Fokus auf die Kosten bei zugleich höherer Bruttomarge legte der operative Gewinn auf vergleichbarer Basis allerdings um neun Prozent auf 454 Millionen Euro zu. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet. Unter dem Strich blieb Nokia ein Gewinn von 175 Millionen Euro und damit knapp ein Drittel mehr als noch im Vorjahr.

Citi-Analyst Andrew Gardiner zufolge schlägt sich Nokia zwar wacker. Allerdings warnte er davor, dass der Endmarkt herausfordernd bleibe. Ihm zufolge ist der schwedische Konkurrent Ericsson besser positioniert. Dieser hatte bereits am Dienstag Zahlen vorlegt und sich im dritten Quartal besser geschlagen als gedacht.

Neben besseren Marktkonditionen und Kostensenkungen kamen zusätzliche 5G-Lizenzerlöse Ericsson zugute. Der um Restrukturierungskosten und Wertminderungen bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte im Jahresvergleich um fast 90 Prozent auf 7,3 Milliarden schwedische Kronen (642 Mio Euro). Das war besser als von Branchenkennern erwartet.

Der schwedische Konzern stellt sich auf eine weiterhin verhaltene Nachfrage ein, sieht aber Besserung auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt. Das Erlöswachstum der drei Monate bis Ende Dezember dürfte insgesamt unterhalb des Durchschnitts der letzten drei Abschlussquartale liegen. Ericsson-Chef Börje Ekholm will im wichtigen Netzwerk-Segment zumindest den Umsatz stabilisieren. Zugleich soll die Bruttomarge etwas besser ausfallen als zuletzt.

onvista Premium-Artikel

Rheinmetall, Renk und Hensoldt
Die drei deutschen Rüstungs-Aktien im großen Chart-Checkgestern, 15:30 Uhr · onvista
Die drei deutschen Rüstungs-Aktien im großen Chart-Check
Palantir-Gründer Peter Thiel investierte früh
Bullish startet furios an der Börse - so laufen die Geschäfte der Krypto-Plattformgestern, 12:18 Uhr · onvista
Das Bullish-Logo auf einem Smartphone

Das könnte dich auch interessieren

Anleger vermissen KI-Fantasie
Cisco steigert Umsatz und Gewinn13. Aug. · dpa-AFX
Cisco steigert Umsatz und Gewinn
Warten auf US-Inflationsdaten
Europas Börsen wenig verändert12. Aug. · dpa-AFX
Flaggen der EU-Länder sind zu sehen