Auswirkungen in ganz NRW: Warnstreiks im öffentlichen Dienst

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF/KÖLN (dpa-AFX) - Mit landesweiten Arbeitsniederlegungen wollen Gewerkschaften am Mittwoch weite Teile des öffentlichen Lebens in Nordrhein-Westfalen lahmlegen. In vielen Städten bleiben Straßenbahnen und Busse in den Depots, Kitas und Schwimmbäder sollen geschlossen und Mülleimer ungeleert am Straßenrand stehen bleiben.

Der "landesweite Warnstreiktag" in NRW sei der Höhepunkt der Aktionen vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

"Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leisten unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft", sagte der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter NRW, Frank Bethke. Mit dem Warnstreik in ganz Nordrhein-Westfalen wolle man zeigen, was ohne sie alles nicht funktioniere. Viele Tausend Beschäftigte sollen bei Kundgebungen in mehreren Städten zusammenkommen.

Pendler müssen improvisieren

Besonders betroffen sind etwa die Pendler. Es sei mit flächendeckenden Ausfällen im ÖPNV im Ruhrgebiet und in den Großstädten zu rechnen, kündigte Verdi an. In Düsseldorf fährt schon seit Montag keine U-Bahn und kaum ein Bus, in Köln wird der ÖPNV seit Dienstag lahmgelegt. Pendler sollten am besten auf das Fahrrad umsteigen oder auf S-Bahnen und Regionalzüge, rieten die Verkehrsbetriebe in Köln.

Denn Regionalzüge und S-Bahnen fahren nach Plan - die Bahnunternehmen sind von dem Tarifstreit nicht betroffen.

Kitas bleiben geschlossen oder bieten nur Notbetreuung

Auch Familien müssen umplanen: Erzieherinnen in Kitas sind ebenfalls zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Düsseldorf kündigte die Stadt an, man wolle zumindest versuchen, eine Notbetreuung für Kinder anzubieten, deren Eltern zwingend darauf angewiesen seien.

In Bochum, Gelsenkirchen, Herne, Bottrop und vielen anderen Städten ruft Verdi die Beschäftigten in Kommunalverwaltungen, Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbädern, Jobcentern und Arbeitsagenturen zum Warnstreik auf.

Forderung nach mehr Geld und mehr Freizeit

Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage.

"Wertschätzung beginnt da, wo sich die Menschen von ihrer Arbeit ihr Leben leisten können und unter Arbeitsbedingungen arbeiten, die nicht krank machen. Dafür werden wir bis zum Ende dieser Tarifrunde kämpfen", sagte die nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ayla Çelik.

Die Arbeitgeber hatten bisher kein konkretes Angebot vorgelegt, die Forderungen aber als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Mit den Warnstreiks schade man in erster Linie den Bürgern, kritisierten sie.

Die dritte Tarifverhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beginnt an diesem Freitag (14. März) in Potsdam und dauert bis 16. März./mhe/DP/zb

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