ROUNDUP: Amadeus Fire erwartet Gewinneinbruch - Aktie sackt ab

dpa-AFX · Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine schwierige Lage der deutschen Wirtschaft trübt die Aussichten für den Personaldienstleister Amadeus Fire . Wegen einer schwachen Nachfrage nach neuen Arbeitskräften rechnet der Vorstand für 2025 mit einem weiteren schwierigen Geschäftsjahr - und stellt sich auf deutliche Rückgänge bei Umsatz und operativem Gewinn ein. An der Börse kamen die Neuigkeiten am Freitagmorgen schlecht an.

Am Morgen verlor die Amadeus-Fire-Aktie mehr als zwölf Prozent auf 80 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im Nebenwerte-Index SDax . Damit wurde das Papier aber noch fünf Prozent höher gehandelt als zum Jahreswechsel. Die vom Vorstand genannten Spannen Umsatz und den operativen Gewinn im laufenden Jahr lägen deutlich unter den Markterwartungen, sagte ein Aktienhändler.

Trotz des hohen Stands an Beschäftigten gebe es in Deutschland nach längerer Zeit wieder rund drei Millionen Arbeitslose, hatte Amadeus Fire überraschend am Donnerstagabend mitgeteilt. Zudem verwies die Gesellschaft auf die "anhaltend negative Stimmungslage der Unternehmen".

Nach Einschätzung des Vorstands dürfte der Umsatz von Amadeus Fire 2025 auf 387 bis 417 Millionen Euro zurückgehen. Das wären im Mittel etwa acht Prozent weniger, als Amadeus Fire auf Basis vorläufiger Zahlen für 2024 gemeldet hatte. Der operative Gewinn (Ebita) dürfte sogar auf 36 bis 44 Millionen Euro fallen, was in der Mitte der Spanne einem Rückgang um 28 Prozent entspricht. Die operative Marge dürfte von 13 auf etwa 10 Prozent sinken.

Schon Mitte Februar hatte Amadeus Fire Eckdaten bekannt gegeben. Weil sich die Kunden mit der Beschäftigung von Zeitarbeitern und Aufträgen zur Personalvermittlung zurückhielten, sank der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf knapp 437 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebita) ging sogar um 21 Prozent auf 55,5 Millionen Euro zurück, weil Amadeus Fire die eigenen Betriebskosten kurzfristig nicht im gleichen Maße anpassen konnte.

Mittelfristig sieht Vorstandschef Robert von Wülfing die Chancen für das Geschäft mit Personaldienstleistungen dennoch "weiterhin grundsätzlich positiv". So sei der Markt für Fach- und Führungskräfte knapp, was dem Geschäftsmodell von Amadeus Fire zugutekomme.

Derzeit sieht er aber noch kein Licht am Ende des Tunnels. So hielten sich die Unternehmen bei der Besetzung von Stellen spürbar zurück. Auch die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern sei gehemmt, und Amadeus Fire habe 2024 weniger Kandidaten erfolgreich vermittelt. Der Rückgang der Nachfrage sei mittlerweile auch in kaufmännischen und in IT-Berufen angekommen, die für Amadeus Fire wichtig sind.

Eigentlich will der Personaldienstleister seine Vertriebs- und Rekrutierungsorganisation in jedem Jahr verstärken und sein Geschäft weiter ausbauen. Für 2025 sei dies aber wegen des Geschäftsklimas nicht vorgesehen. "Es wird mit einem geringeren Personalbestand als im Vorjahresvergleich gerechnet." Die Kosten für Vertrieb, Verwaltung und Marketing sollen sich 2025 "weitgehend gleichlaufend" mit dem Geschäftsverlauf entwickeln. Dennoch will der Vorstand weiterhin viel Geld in die Verbesserung der Computersysteme investieren./stw/nas/jha/

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