AKTIE IM FOKUS 2: BASF nach Zahlen unter Druck - Zoll-Unsicherheit belastet
(neu: Kurse, Einordnung seit Jahresbeginn, weitere Analystenkommentare.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von BASF sind am Freitag nach der Zahlenvorlage unter Druck geraten. Mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 43,98 Euro zählten sie zu den größten Verlierern im starken Dax . Die Jahresbilanz nach einem bislang turbulenten Verlauf beläuft sich auf plus 3,6 Prozent. Beim deutschen Leitindex steht hingegen ein Kursgewinn von 14,8 Prozent zu Buche.
Der Chemiekonzern berichtete für das erste Quartal einen moderaten Umsatzrückgang und blieb etwas hinter den Analystenprognosen zurück. Ähnliches gilt für den Nettogewinn. Der Rückgang beim um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) fiel indes weitgehend erwartungsgemäß aus. Zudem halten die Ludwigshafener an ihren Jahreszielen fest, warnten jedoch vor den Unsicherheiten durch die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump.
Händler attestierten BASF in einer ersten Reaktion einen durchwachsenen, aber insgesamt erwartungsgemäßen Quartalsbericht. Auch Analysten fanden in den Zahlen keine Überraschungen. Gleiches gelte für den beibehaltenen Ausblick, schrieb Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan. Angesichts der Warnung vor den Auswirkungen der US-Zollpolitik dürften die Anleger aber auf konkrete Unternehmensaussagen zum derzeitigen Geschäftsumfeld achten.
BASF habe zwar die Ziele bestätigt und betont, die Produkte für die jeweiligen Märkte großteils vor Ort herzustellen, ergänzte Warburg-Experte Oliver Schwarz. Doch die Unsicherheiten nähmen zu, da die indirekten Auswirkungen der US-Zölle noch nicht abgeschätzt werden könnten. Chris Counihan vom US-Analysehaus Jefferies hatte deshalb bereits vorab mit einer verhaltenen Kursreaktion gerechnet. Laut Geoff Haire von der Schweizer Großbank UBS könnten sich einige Anleger wegen des negativen Tons im Ausblick Sorgen machen.
Der Quartalsbericht untermauere erst einmal den bestätigten Ausblick, kommentierte Konstantin Wiechert von der Baader Bank. Damit sehe es bei dem Unternehmen schon besser aus als bei vielen Konkurrenten. Nun bleibe aber die Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal abzuwarten. Sollte das weltweite Wirtschaftswachstum weiter nachlassen, könnte sich die angenommene operative Erholung um ein weiteres Jahr verzögern./gl/mne/jha/