Vietnam gibt Trump-Konzern Vorzugsbehandlung - Sohn Eric zu Besuch

Hung Yen (Reuters) - Mitten in dem von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollkonflikt fördert Vietnam ein milliardenschweres Immobilienprojekt des Trump-Konzerns.

Ministerpräsident Pham Minh Chinh und Trumps Sohn Eric feierten am Mittwoch nahe der Hauptstadt Hanoi den Baubeginn einer 1,5 Milliarden Dollar teuren Luxuswohnanlage mit drei 18-Loch-Golfplätzen.

Eric Trumps Besuch habe Vietnam motiviert, das Projekt voranzutreiben, sagte Chinh. Der Regierungschef forderte die Behörden auf, das Vorhaben der Trump Organization und ihrer örtlichen Partner größtmöglich zu unterstützen und den Bau der 990 Hektar großen Anlage zu erleichtern. Die Behörden des kommunistischen Landes hatten die Genehmigung in der vergangenen Woche erteilt.

Am Donnerstag will Eric Trump mit Vertretern von Ho-Chi-Minh-Stadt, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, ein weiteres Vorhaben erörtern. Dort geht es um Pläne für einen Wolkenkratzer, wie aus einem Reuters vorliegenden Besuchsprogramm hervorgeht.

Eric Trump, ein führender Manager des Privatunternehmens des US-Präsidenten, äußerte sich zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Immobilienunternehmen Kinhbac City. Die Partner hatten im Oktober eine gemeinsame Entwicklung von 5-Sterne-Hotels, Golfplätzen und luxuriösen Wohnanlagen angekündigt.

Der US-Präsident hatte bei der Ankündigung von Zöllen am 2. April für Vietnam mit 46 Prozent einen der höchsten Sätze unter allen betroffenen Ländern vorgesehen. Anschließend hatte Trump die Zölle jedoch für 90 Tage ausgesetzt. Vertreter Vietnams verhandeln in Washington mit der US-Regierung über Zugeständnisse für eine Abwendung dieser Zölle.

(Bericht von Francesco Guarascio und Phuong Nguyen, geschrieben von Jörn Poltz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)