ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Vorsichtiger Optimismus vor US-Zinsentscheid

dpa-AFX · Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch nach dem gestrigen Kursrutsch wieder etwas stabilisiert. Vor dem wichtigen US-Zinsentscheid am Abend zeigten sich die Anleger vorsichtig optimistisch. In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,51 Prozent auf 23.447,60 Punkte. Der am Vortag ebenfalls schwache MDax der mittelgroßen Unternehmen berappelte sich um 0,23 Prozent auf 30.169,05 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um 0,3 Prozent.

Am Dienstag war der Dax aus seiner bisherigen September-Spanne nach unten herausgerutscht auf den niedrigsten Stand seit Juni. Damit hatte er weiter Anschluss an die US-Börsen verloren, die anschließend nur leicht im Minus aus dem Handel gegangen waren. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das wichtigste deutsche Aktienbarometer aber immer noch vor den großen US-Indizes.

An den Finanzmärkten gilt es als ausgemacht, dass die US-Notenbank Fed erstmals im laufenden Jahr die Zinsen senken wird. Geht es nach den Experten der Commerzbank, stehen vor allem die Aussagen zum Tempo künftiger Lockerungen im Mittelpunkt. Die Währungshüter stünden vor der Herausforderung, ihrem doppelten Mandat nachzukommen, nämlich maximale Beschäftigung zu erreichen und Preisstabilität zu gewährleisten.

Eine überwiegende Mehrheit rechnet mit einer moderaten US-Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Ein großer Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten hatte zuletzt zwar auch zur Debatte gestanden. "Mit den gestrigen Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen ist eine kräftige Senkung der Leitzinsen aber noch unwahrscheinlicher geworden", hieß es aber am Morgen von der NordLB. Die vom Markt eingepreiste Senkung um 1,4 Prozentpunkte in den kommenden zwölf Monaten sei zudem zu optimistisch, ergänzte Ökonom Anthony Willis von Columbia Threadneedle Investments.

Am deutschen Aktienmarkt waren zur Wochenmitte Rüstungstitel wieder einmal gefragt: Im Dax ging es für Rheinmetall um 2,2 Prozent hoch, während im MDax Hensoldt und Renk um 1,6 beziehungsweise 0,5 Prozent zulegten.

Im Nebenwerte-Index SDax lag Formycon mit einem Kursplus von 2,8 Prozent weit vorn. Der Biosimilar-Hersteller hat eine weitere Vertriebspartnerschaft für sein Biosimilar zu Bayers Augenmedikament Eylea geschlossen. Damit winkten Formycon weitere Lizenzahlungen, sagten Händler.

Unter Druck stand dagegen Indexnachbar ProSiebenSat.1 : Mit einem Minus von 7,5 Prozent setzten die Titel ihre steile Talfahrt fort. Am Dienstagnachmittag hatte bereits eine Senkung der Jahresziele belastet. Nun stuften mit Oddo BHF und Kepler gleich zwei Häuser ProSiebenSat.1 ab. In Deutschland bleibe das Werbeumfeld schwach und es gebe auch keine Anzeichen einer Erholung, begründete Oddo-Experte Jerome Bodin seine Neubewertung. Es sei zudem unwahrscheinlich, dass Großaktionär MediaForEurope für die verbleibenden Aktien ein neues Angebot unterbreiten werde.

Wacker Chemie zählte mit einem Kursrückgang um 1,3 Prozent zu den größten MDax-Verlierern. Die US-Bank Morgan Stanley stufte die Titel des Chemiekonzerns gleich doppelt ab und spricht jetzt ein "Underweight"-Votum aus. Für den Branchenkollegen Symrise ging es am Dax-Ende um ein Prozent bergab, nachdem dieser die Emission einer Anleihe mit einem Volumen von 800 Millionen Euro bekanntgegeben hatte./gl/stk

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