Nach Cyberangriff - Verspätungen am Berliner Airport

Reuters · Uhr
Artikel teilen:
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2025. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

(ENISA bestätigt doch Aussage zu Ransomware, Experten)

Brüssel/Berlin (Reuters) - Nach dem Cyberangriff auf ein Passagierabfertigungssystem gibt es am Berliner Flughafen auch am Montag noch Störungen im Betriebsablauf.

Es komme zu längeren Wartezeiten und zeitweise deutlichen Verspätungen von über einer Stunde bei den Abflügen, sagte ein BER-Sprecher am Morgen. Die Systeme des IT-Dienstleisters Collins Aerospace für die Passagierabfertigung seien noch nicht wiederhergestellt. Wegen des Berlin-Marathons vom Wochenende gab es mit rund 92.000 Passagieren mehr Fluggäste als an einem normalen Montag. Auch in London-Heathrow lief es noch nicht rund.

Die Cybersicherheitsagentur der Europäischen Union ENISA erklärte, es handele sich doch um Ransomware - also eine Schadsoftware, mit der Hacker Daten und Systeme blockieren, um Geld zu erpressen. Eine erste Aussage dazu hatte ENISA zwischenzeitlich zurückgezogen. Strafverfolgungsbehörden seien an den Ermittlungen beteiligt. Ein Experte der auf Cybersicherheit spezialisierten Firma Sophos erklärte, es gebe keinen nennenswerten Anstieg der Zahl solcher Hackerangriffe. Sie würden aber häufiger öffentlich bekannt. Großangelegte, disruptive Angriffe mit tatsächlichen Auswirkungen auf den Alltag seien weiterhin eher die Ausnahme als die Regel. Nach Erkenntnis des Branchenverbandes Bitkom lässt sich eines von sieben Unternehmen von den Hackern Geld abknöpfen.

Collins teilte mit, dass man mit vier betroffenen Flughäfen und Airline-Kunden zusammenarbeite. Updates, um die volle Funktionalität wiederherzustellen, seien fast fertig. Von dem Cyberangriff auf Collins Aerospace waren am Wochenende auch andere Flughäfen betroffen, etwa der größte europäische Airport London-Heathrow und Brüssel. Der Flughafen der belgischen Hauptstadt hatte die Fluggesellschaften am Sonntag gebeten, die Hälfte der für Montag geplanten Abflüge abzusagen. Grund seien weiter ungelöste Probleme mit dem Check-in-System nach einem Cyberangriff vom Freitag. Der Flughafen Dublin erklärte, es gebe kaum noch Beeinträchtigungen. Einige Prozesse würden manuell abgewickelt, sagte ein Flughafen-Sprecher dem Radiosender RTE. "Wir hoffen, dass das heute behoben werden kann."

In London reagierten Aktien von Airlines wie Easyjet oder der British-Airways-Mutter IAG mit Kursrückgängen auf die gravierende Störung des Betriebs.

(Bericht von Klaus Lauer, Christoph Steitz, Conor Humphries; geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Premium-Beiträge
Rally bei Gold und Silber
Was die Preise von Edelmetallen aktuell treibtheute, 09:15 Uhr · onvista
Chartzeit Wochenausgabe 21.09.2025
Fed startet Zinssenkungszyklus und schickt die US-Indizes auf neue Rekordlevels21. Sept. · onvista