Wadephul mit positivem Fazit zu Trump-Rede: Er nimmt die UN ernst
NEW YORK (dpa-AFX) - Außenminister Johann Wadephul hat sich nach den schweren Anschuldigungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen die Vereinten Nationen beschwichtigend geäußert. Auf die Frage, wie er Trumps Vortrag in der UN-Generaldebatte fand, antwortete der CDU-Politiker in den ARD-"Tagesthemen": "Er war ausführlich. Trump nimmt offensichtlich die Vollversammlung doch sehr ernst und hält sie für wichtig."
Insgesamt habe er ein positives Gefühl nach der Rede der US-Präsidenten, sagte Wadephul. "Er will mit und bei den Vereinten Nationen etwas erreichen und das ist doch gut." Natürlich gebe es auch Differenzen. "Das ist auch nicht neu", sagte Wadephul.
Wadephul: Können auf Augenhöhe mit USA agieren
Positiv äußerte sich der Minister zum Lob Trumps wegen der Einwanderungs- und Energiepolitik der Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU). Dass der US-Präsident ein gutes Verhältnis zum Kanzler habe, "ist eine hervorragende Nachricht für Deutschland, für die Bundesregierung". Merz habe ein persönliches Verhältnis zu Trump entwickelt und nutze das zum Wohle Europas und Deutschlands, aber auch der Ukraine. "Er redet Trump nicht nach dem Mund, sondern sagt klar seine, unsere europäische Auffassung an der Seite der Ukraine. Und das hat den amerikanischen Präsidenten beeindruckt", meint Wadephul.
Es sei wichtig für Deutschland und das deutsch-amerikanische Verhältnis, "dass wir gehört werden, dass wir unsere Punkte machen können und dass wir auch auf Augenhöhe dort agieren können", sagte Wadephul.
Trump hatte den UN schwere Vorwürfe gemacht. "Die UN lösen nicht nur zu selten die Probleme, die sie lösen sollten, sondern schaffen sogar neue Probleme, die wir lösen müssen", sagte er bei seiner Rede vor mehr als 140 Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generaldebatte. Trump machte die Vereinten Nationen auch für unkontrollierte Einwanderung verantwortlich. Der US-Präsident ist bekannt für seine harte Linie gegenüber Migranten./csd/DP/zb