Italien plant 30-Prozent-Schwelle für Übernahmeangebote

Rom (Reuters) - Italien will die Schwelle für verpflichtende Übernahmeangebote bei börsennotierten Unternehmen auf einheitlich 30 Prozent festlegen.
Damit würde die bisherige niedrigere Schwelle von 25 Prozent für Großunternehmen entfallen. Dies geht aus einem Gesetzesentwurf hervor, in den die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch Einblick hatte. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Reform des italienischen Finanzmarktrechts.
Die Änderung könnte erhebliche Auswirkungen auf Konzerne wie Telecom Italia (TIM) haben. Der staatlich gestützte Finanzkonzern Poste Italiane, der mit 24,8 Prozent größter TIM-Aktionär ist, könnte seinen Anteil aufstocken, ohne eine Offerte vorlegen zu müssen. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will mit der Reform Firmengründern den Börsengang in Mailand erleichtern, ohne dass diese einen Kontrollverlust fürchten müssen.