Luftfahrtkonzerne

Lufthansa und Air France-KLM werfen EU unfairen Wettbewerb vor

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Quelle: Miguel Lagoa/Shutterstock.com

Die Chefs der Luftfahrtkonzerne Lufthansa und Air France-KLM fordern von der Europäischen Union (EU) mit Verweis auf einen unfairen Wettbewerbsvorteil Restriktionen gegen Konkurrenten aus China.

Die EU sollte der Idee von US-Präsident Donald Trump folgen und Fluggesellschaften, die den russischen Luftraum durchfliegen, keinen Zugang mehr zu ihren Airports geben.

"Wir hoffen, dass die Initiative von Präsident Trump umgesetzt wird und Europa das Gleiche tut", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Montag in einem gemeinsamen Interview mit seinem Amtskollegen von Air France-KLM, Ben Smith.

Hintergrund ist die mit dem Ukraine-Krieg 2022 verhängte Sperrung des russischen Luftraums für europäische Airlines durch Russland. Das war eine Reaktion auf die Sperrung des europäischen Luftraums für russische Fluglinien.

Flüge aus Westeuropa nach Asien verlängern sich dadurch Smith zufolge um bis zu zweieinhalb Stunden. Für Airlines aus China gilt die Sanktion nicht, sie konnten das Geschäft mit Europa-Flügen deshalb ausbauen. Es sei "unverständlich, was für ein Geschenk es für chinesische Fluggesellschaften ist, Zugang zu Europa zu haben, während wir einen Wettbewerbsnachteil erleiden", sagte Smith.

Die Kritik ist Teil einer umfassenden Klage über unfairen Wettbewerb in der europäischen Luftfahrt. Die beiden Manager monierten, dass außereuropäische Fluggesellschaften, vor allem aus der Golfregion und der Türkei, uneingeschränkten Zugang zum europäischen Markt hätten und dort wüchsen, während das Wachstum der europäischen Anbieter stagniere.

So bezeichnete es Smith als Skandal, dass das Luftverkehrsabkommen der EU mit Katar trotz der damit verbundenen Korruptionsermittlungen gegen EU-Vertreter nicht ausgesetzt oder gekündigt wurde. "Die EU hat einer Fluggesellschaft aus Katar ohne relevanten Heimatmarkt uneingeschränkten Zugang zu allen europäischen Märkten gewährt, was in der globalen Luftfahrt beispiellos ist", ergänzte Spohr.

Damit schaffe sie Arbeitsplätze in Katar, die nicht den europäischen Sozial- und Umweltstandards entsprächen. "Gleichzeitig werden den europäischen Drehkreuzen Verkehr und damit Jobs genommen."

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