Beiersdorf senkt Umsatzprognose wieder - Nivea schwächelt
Düsseldorf (Reuters) - Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf leidet unter der Konsumflaute und muss seine Umsatzprognose erneut senken.
Vor allem die Kernmarke Nivea geriet von Juli bis September unter Druck. "Im dritten Quartal 2025 haben wir eine weitere Abschwächung des Hautpflegemarkts beobachtet, insbesondere in den Schwellenländern", räumte Beiersdorf-Chef Vincent Warnery am Donnerstag ein. "Daher erwarten wir für unser Consumer-Geschäft nun ein organisches Umsatzwachstum von rund 2,5 Prozent für das Gesamtjahr." Erst im August hatte Beiersdorf die Prognose gesenkt und damals noch ein Plus von drei bis vier Prozent für den Bereich in Aussicht gestellt. Im Frankfurter Frühhandel lagen die Beiersdorf-Aktien rund zwei Prozent im Minus.
Beim zweiten Standbein Tesa änderte Beiersdorf die Prognose nicht. Für den Konzern rechnet Beiersdorf nun mit einem organischen Umsatzwachstum von rund 2,5 Prozent. Zuvor waren es noch "ungefähr drei Prozent". Die operative Ebit-Umsatzrendite ohne Sondereffekte wird weiter leicht über dem Vorjahresniveau (2024: 13,9 Prozent) erwartet.
Im dritten Quartal verzeichneten die Hamburger einen Umsatz von 2,35 Milliarden Euro - er schrumpfte damit um 0,9 Prozent. Der Umsatz mit Nivea gab dabei um 2,6 Prozent nach, organisch stand ein Minus von 0,4 Prozent in den Büchern. Analysten hatten für das dritte Quartal im Mittel mit einem Konzernumsatz von 2,3 Milliarden Euro gerechnet.
Warnery sieht Nivea aber auf Kurs, auch durch Innovationen: "Bei Nivea ergreifen wir gezielte Maßnahmen, um das Wachstum in einem herausfordernden Markt wieder stärker anzukurbeln", sagte der Beiersdorf-Chef. Die Einführung des Inhaltsstoffs Epicelline, für den Beiersdorf einen "hautverjüngenden Effekt" verspricht, zeige "vielversprechende erste Ergebnisse". Wachstum verbuchte Beiersdorf bei den Hauptpflegemarken Eucerin und Aquaphor. Mit der Luxusmarke La Prairie kehrte ein langjähriges Sorgenkind auf den Wachstumspfad zurück und verbuchte im dritten Quartal auch dank eines anziehenden China-Geschäfts ein organisches Umsatzplus von 1,6 Prozent.
Konkurrent L'Oreal hatte zuletzt Umsatzzuwächse verbucht, war damit aber unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Der wichtige Chinaabsatz habe erstmals seit zwei Jahren wieder zugelegt, hatten die Franzosen erklärt. Der Umsatz war insgesamt von Juli bis September um 4,2 Prozent auf 10,33 Milliarden Euro gestiegen.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)