Bundespolizei stellt neue Einheit zur Abwehr von Drohnen in Dienst
Blumberg, 02. Dez (Reuters) - Angesichts zunehmender Gefahren durch Drohnen hat die Bundespolizei eine neue Spezialeinheit zur Drohnenabwehr in Dienst gestellt.
"Die neue Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei wird zeigen, wie wir auf neue hybride Bedrohungen reagieren: schnell, präzise, mit Spitzentechnologie", sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag in Blumberg bei Berlin. "Wir schaffen einen wichtigen Meilenstein für unsere Sicherheit." Es sei eine Einheit, die wachsen und verschiedene Standorte haben werde. Per Hubschrauber sind die Abwehrkräfte zudem schnell verlegbar. Die bundesweit einsetzbare Einheit soll Gefahren für die kritische Infrastruktur wie Bahnanlagen und Flughäfen sowie für Schutzobjekte der Bundesregierung abwehren. Parallel soll die Technik ständig weiterentwickelt werden. "Es ist eine neuartige Bedrohung, die da auf uns zukommt."
Hintergrund sind zunehmende Vorfälle mit den Fluggeräten. Es wird vermutet, dass viele von Russland aus beeinflusst werden. Allein die Bundespolizei habe im laufenden Jahr Drohnenfeststellungen im niedrigen dreistelligen Bereich getroffen, sagte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. Etwa zwei Drittel davon seien an den größten deutschen Verkehrsflughäfen registriert worden. "Solche Vorfälle sind keine Bagatellen, sondern können zu einem strafbewehrten gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr führen." Romann regte zudem an, eine Ausweitung von Flugverbotszonen zu erwägen.
Durch die Reform des Bundespolizeigesetzes werden die Einsatzmöglichkeiten der Einheit ausgeweitet. Zudem wird das Luftsicherheitsgesetz geändert, damit auch die Bundeswehr mehr Möglichkeiten zur Drohnenabwehr erhält.
Die neue Einheit wird dem Ministerium zufolge mit neuester Technik zur Detektion und Abwehr von Drohnen ausgestattet. Die Beamten würden zu Spezialkräften ausgebildet, um schnell und effizient reagieren zu können. Parallel dazu sollen die Flughäfen in Zusammenarbeit mit den Ländern und Betreibern technisch aufgerüstet werden. Die Drohnenabwehreinheit greift dabei auf die bereits vorhandene Expertise von Spezialkräften sowie des Entschärfungsdienstes der Bundespolizei zurück.
(Bericht von Markus Wacket; Reuters TV; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)




