Salzgitter für Erhalt von Stahlunternehmen HKM
Düsseldorf, 02. Dez (Reuters) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat sich für einen Weiterbetrieb des von der Schließung bedrohten Stahlkochers HKM ausgesprochen.
"Wir sehen realistische Chancen, den Standort weiterhin zu betreiben – in einer angepassten, wirtschaftlich tragfähigen und verkleinerten Struktur", erklärten die Niedersachsen am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Salzgitter ist mit 30 Prozent an HKM beteiligt, Thyssenkrupp Steel Europe mit 50 Prozent und der französische Röhrenhersteller Vallourec mit 20 Prozent.
"Unser Ziel bleibt unverändert: Eine Lösung anzubieten, die den Industriestandort erhält, Arbeitsplätze sichert und zugleich unseren wirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird", betonte Salzgitter. Hierfür bedürfe es konstruktiver Beiträge aller Anteilseigner.
HKM mit Sitz in Duisburg beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter. Thyssenkrupp Steel Europe hatte im April die Lieferverträge mit HKM gekündigt. Spätestens Ende 2032 läuft für TKSE die Verpflichtung zur Abnahme von jährlich 2,5 Millionen Tonnen Stahl aus. Bereits zuvor hatte der Konzern erklärt, sein Paket verkaufen zu wollen. Gelinge dies nicht, werde HKM geschlossen.
"Während Mitgesellschafter die Schließung des Standorts HKM als einzige Option sehen, verfolgen wir alternative Ansätze", erklärte Salzgitter. Das sei vorrangig die Weiterführung der HKM im reduzierten Rahmen. So könne Salzgitter ihren weiterhin bestehenden Stahlbedarf decken. Thyssenkrupp Steel und Vallourec seien verpflichtet, ihren finanziellen Beitrag zur Ermöglichung der Weiterführung der HKM durch die Salzgitter zu leisten.
Thyssenkrupp erklärte dazu: "Wir befinden uns in vertraulichen Verhandlungen mit den beiden anderen Gesellschaftern und streben eine einvernehmliche Lösung an." Von Vallourec war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

