Dax: Leitindex bringt kleine Gewinne ins Ziel – 12.000 Punkte im Visier

onvista · Uhr

Der Dax kann am Donnerstag nach Anlaufschwierigkeiten an seine moderaten Vortagsgewinne anknüpfen. Im Handelsverlauf fehlten ihm zeitweise weniger als 40 Punkte bis zur psychologisch wichtigen 12.000-Punkte-Marke, die er vergangene Woche erstmals seit Oktober wieder geknackt hatte. Am Ende des Tages notierte der deutsche Leitindex 0,25 Prozent im Plus bei 11.935,20 Punkten.

Brexit ohne großen Einfluss 

Die Einigung von Großbritannien und der EU auf eine längere Frist für den Brexit ließ die Anleger weitgehend kalt. „Nicht zum ersten Mal in Sachen Brexit fragt man sich ‚und jetzt?‘, und wie so häufig gibt es hierauf leider keine klaren Antworten“, kommentierte Analyst Manuel Andersch von der BayernLB.

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Zeichen stehen auf Wachstum

Derweil sieht Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel den Dax charttechnisch im grünen Bereich. Als positives Zeichen wertet er, dass der Leitindex sich über 11.800 Punkten behauptet hat. Einen neuen Test dieser Marke hält der Experte zwar wegen der latenten Brexit-Unsicherheit für nicht ausgeschlossen. Alles in allem befinde sich der Dax aber weiter im Aufwärtsmodus, der ihn bis auf 12.500 Punkte tragen könne.

Lufthansa erobert Index-Spitze

Im Dax eroberte Lufthansa mit einem Kursplus von über drei Prozent den Spitzenplatz. Hier merkten Börsianer an, dass es die Aktie nach einigen Wochen Abstinenz wieder über die 200-Tage-Linie geschafft habe, die bei Investoren als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Papiere europäischer Fluggesellschaften waren am Donnerstag allgemein gefragt. Wie es hieß, sorgte hier der verschobene Brexit für etwas Entspannung.

Bank-Aktien trotzen Spekulationen

Freundlich zu ging es auch im Finanzsektor bei den möglichen Fusionskandidaten Deutsche Bank und Commerzbank zu: Beide Papiere schlossen knapp drei beziehungsweise mehr als drei Prozent höher.

Zeitweise hatten Spekulationen, wonach die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat der Commerzbank einen Zusammenschluss um jeden Preis verhindern wollen, auf beiden Aktien gelastet. Zudem hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, ein Zusammengehen der beiden größten deutschen privaten Banken ziehe Zweifel hochrangiger Aufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) auf sich. Derweil stärkte der Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Schmittmann Konzernchef Martin Zielke für die Gespräche den Rücken.

Analystenkommentare bewegen

Weitere größere Kursbewegungen waren durch Analysen getrieben. Für Siltronic ging es am MDax-Ende um fast viereinhalb Prozent bergab. Zu den Titeln des Waferherstellers äußerten sich nun nach der Gewinnwarnung vom Vortag zahlreiche Analysten negativer. Aurubis-Aktien rutschten ebenfalls um mehr als vier Prozent ab. Die Aktie des Kupferkonzerns wurde von der US-Bank Goldman Sachs zum Verkauf empfohlen.

Gute Vorzeichen für Container-Branche und Schifffahrtswerte 

Im Nebenwerte-Index SDax dagegen profitierte Hapag-Lloyd mit gut zwei Prozent plus von einer Hochstufung auf „Outperform“ durch das Investmenthaus Mainfirst. Laut Analyst Tobias Sittig ist die Realität in der Container-Branche etwas besser, als die Stimmung es vorgebe. Dies half auch den Aktien des Hamburger Hafenkonzerns HHLA , die um knapp zwei Prozent stiegen. Händler ergänzten, der aufgeschobene Brexit sei auch für die Schifffahrtswerte eine vorläufig beruhigende Nachricht.

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OnVista/dpa-AFX

Foto: Rob Wilson / Shutterstock.com

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