Dax: Leitindex ringt mit 11.500 Punkten – Autowerte stark unterwegs

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Sonnige Frühlingsstimmung am Aktienmarkt: Der Dax nimmt am Montag den Aufwärtstrend aus der letzten Woche mit und steigt am Vormittag um 0,40 Prozent auf 11.505 Punkte. Damit überwindet der Leitindex die viel beachtete und als Widerstandsbereich geltende Marke von 11 500 Punkten. Der Gewinn der vergangenen zweieinhalb Wochen beläuft sich mittlerweile auf mehr als fünf Prozent.

Analysten dämpfen die Hoffnung

(K)ein Grund zur Freude? Zumindest die Experten bleiben zurückhaltend; Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners warnt sogar: „Dieses Marktumfeld ist nicht ungefährlich.“ Die Anleger konzentrierten sich derzeit auf das Positive und blendeten die vielen Risiken eher aus. Er verwies dabei auf die laufenden Gespräche im US-Handelskonflikt mit China. „Trotz Fortschritten in mehreren Bereichen sollten sich die Anleger noch nicht zu überschwänglich freuen. Ein Scheitern der Verhandlungen ist nach wie vor möglich“, so Altmann.

Trump ist begeistert – aber wie lange?

Der 1. März ist vom Tisch. Am Sonntagabend hatte US-Präsident Donald Trump die Frist zur Erhöhung der US-Strafzölle auf chinesische Importe verschoben. Zudem stellte er einen Gipfel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Aussicht, wenn es zusätzliche Fortschritte bei den Gesprächen geben sollte. „Ein sehr gutes Wochenende für die USA und China“, schrieb Trump auf Twitter. Wie lange der Optimismus bleibt, ist unsicher. Die Vergangenheit zeigt, dass Trump oft unberechenbar reagiert und ein Scheitern der Verhandlungen jederzeit möglich ist.

Autobranche profitiert von Einigung

Aus Branchensicht waren zum Wochenauftakt die Aktien der Autohersteller und -zulieferer am stärksten gefragt. Die Papiere von BMW , Volkswagen und Daimler verbuchten aufgrund der neuen Hoffnungen auf eine Lösung im US-chinesischen Handelsstreit Kursgewinne zwischen 1,4 und 3,3 Prozent. Die Anteilsscheine von Hella und Schaeffler rückten um jeweils rund 3 Prozent vor. Auch europaweit stand der Autosektor mit einem Plus von rund 2,0 Prozent an der Spitze im Branchentableau.

Covestro hat es schwer

Klares Schlusslicht im Dax waren am Vormittag die Aktie von Kunststoffkonzern Covestro. Maue Gewinnaussichten haben die Erholung der Papiere vorerst ausgebremst – zuletzt brachen sie um vier Prozent ein. Auslöser für den Gewinnrückgang im Jahr 2018 waren schwierigere Geschäfte mit der Autoindustrie, hohe Kosten und eine wieder härtere Konkurrenz. Auch die Perspektive für 2019 ist schwach. Einzige Lichtblicke waren der Dividendenvorschlag und das angepeilte operative Ergebnis für das erste Quartal, die einem Händler zufolge besser als erwartet ausfielen.

Hinweise auf Erpressung durch weitere Leerverkäufe

Wirecard-Aktien setzten im frühen Handel ihre Erholung vom Freitag fort und gewannen 1,13 Prozent auf 116,40 Euro. Vor zwei Wochen waren sie nach mehreren negativen Berichten der „Financial Times“ bis auf 86 Euro eingebrochen. Der aktuelle Bericht im „Handelsblatt“ mit weiteren Details zu den Hintergründen für das in der Vorwoche von der Finanzaufsicht Bafin erlassene Verbot von Leerverkäufen mache die Verteidigungserklärungen des Unternehmens immer glaubwürdiger, hieß es am Markt. Dem Bericht zufolge hat die Staatsanwaltschaft München Erkenntnisse, dass gegen den Dax-Konzern eine neue Attacke sogenannter Leerverkäufer geplant war, die mit fallenden Aktienkursen Geld verdienen.

VTG verlässt das Börsenparkett

Die noch im SDax vertretenen VTG-Aktien schnellten um über sieben Prozent auf 52,90 Euro nach oben. Am Sonntagabend hatte die US-Investmentbank Morgan Stanley über ihr Beteiligungsvehikel Warwick Holding GmbH den verbliebenen freien VTG-Aktionären ein Abfindungsangebot von 53 Euro je Aktie unterbreitet. Dies entspricht einem Aufschlag von 7 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag von 49,55 Euro. Gleichzeitig kündigte Warwick an, Europas größten Vermieter von Eisenwaggons von der Börse zu nehmen. Zuletzt hielt Warwick knapp 71 Prozent an VTG.

Spitzenreiter auch an der Börse stark

Der jüngste Erfolg von Borussia Dortmund (BVB) in der Bundesliga ließ die Aktien des einzigen börsennotierten Fußballclubs in Deutschland um 2,7 Prozent steigen. Nach zuletzt fünf Pflichtspielen ohne Sieg gelang dem BVB am Sonntag mit dem 3:2 über Leverkusen auch ohne Schlüsselspieler Marco Reus die erhoffte Trendwende. Damit wahrte der BVB seinen auf drei Punkte geschmolzenen Vorsprung auf Bayern München.

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Foto: Elnur / Shutterstock.com

OnVista/dpa-AFX

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