Dax: Nach Kursrückschlag zurück im Seitwärtskorridor ++ Hornbach: Glänzende Quartalszahlen, neuer Lockdown kein großes Problem ++ Biontech: Impfstoff wohl auch gegen neue Mutation wirksam

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach der Talfahrt am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt weisen die Signale am Dienstag in Richtung einer Stabilisierung. Der nahende Start der Impfkampagne in Deutschland macht Mut, zumal erwartet wird, dass die Impfungen trotz Mutationen wirksam sein dürften. Rückenwind kommt auch von der Wall Street. Dort hatte sich der Leitindex Dow Jones Industrial nach herben Verlusten im frühen Montagshandel am Ende noch in grünes Terrain vorgekämpft.

Zum Wochenbeginn hatte der Dax wegen Sorgen über eine neue Coronavirus-Variante und womöglich neuer längerer und härterer Beschränkungen fast 3 Prozent eingebüßt. Zwischenzeitlich war es sogar um mehr als 4 Prozent abwärts gegangen. Dabei hielt jedoch die runde Marke von 13.000 Zählern, was am Markt als positives Zeichen gesehen wird. Das am Freitag knapp verpasste Rekordhoch im Dax bei um die 13.800 Punkte erscheint dennoch nun wieder ferner.

US-Hilfspaket keine Hilfe für die Börsen

„Der Dax ist wieder in seiner Handelsspanne zwischen 13.000 und 13.500 Punkten angekommen“, kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Spannend sei nun, ob er bis auf Weiteres in seiner Bandbreite pendeln oder auf der einen oder anderen Seite einen neuen Ausbruchsversuch wagen werde. Zugleich hob er hervor, dass das lang ersehnte US-Hilfspaket zwar nun da sei und dies für die weltgrößte Volkswirtschaft eine positive Nachricht sei. „Für die Börsen aber ist die Nachricht neutral, da das Paket schon lange bekannt und in den Kursen eingepreist ist.“

Nachdem in Großbritannien bereits geimpft wird und inzwischen auch in den USA rüstet sich nun auch Deutschland sowie weitere EU-Staaten für den Beginn ihrer Impfkampagnen. Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmapartner Pfizer hatten am Vorabend angekündigt, die Auslieferung ihres Impfstoffs in der EU sofort zu starten. Hierzulande soll es nun am Sonntag losgehen.

Biontech-Impfstoff auch gegen neue Mutation wirksam

Der Corona-Impfstoff von Biontech ist zudem laut Firmenchef Ugur Sahin aller Voraussicht nach in der Lage, auch die jetzt in Großbritannien aufgetauchte neue Mutation des Virus wirksam zu bekämpfen. Aus wissenschaftlicher Sicht sei die Wahrscheinlichkeit dafür hoch, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben den Impfstoff bereits gegen circa 20 andere Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch unseren Impfstoff hervorgerufen wurde, hat stets alle Virusformen inaktiviert.“

Das Virus sei jetzt etwas stärker mutiert, sagte Sahin. „Wir müssen das jetzt experimentell testen. Das wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Wirkungsmechanismus dadurch nicht signifikant beeinträchtigt wird.“ Der Biontech-Impfstoff auf Basis des Botenmoleküls mRNA könne prinzipiell schnell an neue Varianten des Virus angepasst werden.

Glänzende Geschäfte bei Hornbach

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien der Hornbach Holding und der Hornbach Baumarkt im Fokus. Die Unternehmen profitierten auch im dritten Quartal von einer weiter hohen Nachfrage. Zudem bekräftigten sie trotz der Verkaufsbeschränkungen durch den neuen Lockdown die Anfang November angehobene Umsatz- und Ertragsprognose für das Gesamtjahr 2020/21. Die Aktien erholten sich auf der Handelsplattform Tradegate bereits von ihren Vortagesverlusten und legten im Vergleich zum Xetra-Börsenhandelsschluss jeweils um die 4 Prozent zu.

Der Konzernumsatz legte von September bis Ende November im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Fünftel auf 1,37 Milliarden Euro zu, wie die im Nebenwerteindex SDax notierte Hornbach Holding am Dienstag in Bornheim mitteilte. Selbst die Marktschließungen für den Publikumsverkehr in Österreich und Tschechien im Oktober und November hätten kaum Bremsspuren hinterlassen. Auch im Tagesgeschäft lief es deutlich besser. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um rund 60 Prozent auf 66,9 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 40,9 Millionen Euro nach 23,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Trotz der Verkaufsbeschränkungen etwa in Deutschland bestätigte das Unternehmen die Anfang November angehobene Umsatz- und Ertragsprognose für das Gesamtjahr 2020/21.

Neue Personalie bei Aixtron

In den Blick könnten auch die Papiere von Aixtron rücken, denn der LED- und Chipindustrieausrüster informierte über eine Personalie. Christian Danninger werde im nächsten Juli oder früher Finanzchef des Unternehmens werden, hieß es.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com

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