Richtig in Gold anlegen: Die besten Tipps für deinen Goldkauf
Ratgeber

Richtig in Gold anlegen: Die besten Tipps für deinen Goldkauf

onvistaStand:

Gold strahlt. Wir sagen dir, worauf es beim Goldkauf ankommt, welche Goldanlagen am besten zu dir passen und wo du die günstigsten Goldpreise findest.

Goldanlage - gut zu wissen

  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um in Gold zu investieren: Physisches Gold (Barren oder Münzen), börsennotierte Wertpapiere (wie zum Beispiel Gold-Derivate, Gold-ETCs) oder Aktien von Goldminengesellschaften.
  • Goldmünzen oder -Barren können zum Beispiel bei pro aurum* oder Degussa gekauft werden. Der Goldpreis richtet sich nach Angebot und Nachfrage und kann je nach Handelsplatz starken Schwankungen ausgesetzt sein.
  • Auf physisches Gold gibt es weder Zinsen noch eine Dividende. Allerdings ist der Kauf von Goldmünzen und Goldbarren in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit.
  • Verwahrmöglichkeiten für deinen Goldschatz bieten nicht nur Banken oder der Goldhändler deiner Wahl, sondern auch spezielle Verwahrdienstleister. Für eine Lagerung in den eigenen vier Wänden, sollte der Wert des Goldes in der Hausratversicherung vermerkt werden.

Ausführliche Informationen zur Geldanlage in Gold findest du weiter unten.

Findest du jetzt die richtige Hausratversicherung, damit deine Goldanlagen im Schadensfall abgesichert sind. Tipp: Gothaer* bietet Sparangebote für Preisbewusste. 

Gold ist in aller Munde. Es schützt Anleger vor Krisen und Inflation. Allerdings hält nicht jede Goldanlage was sie verspricht. Wie du richtig investierst.

Gold ist die älteste Anlage der Welt. Gleichwohl wirft ein Goldkauf zahlreiche Fragen auf: Wie anlegen? Wo kaufen, lagern und verkaufen? Wie Kosten sparen? Wie ist die Goldpreisentwicklung? Wir haben die Antworten.

Im Rahmen dieses Ratgebers informieren wir dich über alle Tricks und Tipps zu deinem Gold-Investment. Überzeuge dich selbst.

1. Gold kaufen - eine Anleitung in sechs Schritten 

1. Schritt: Wozu Gold kaufen?

Die Frage nach den Gründen ist wichtig, denn sie entscheidet darüber, welche Goldanlage am besten zu dir passt. Die einen sehen in dem Edelmetall einen sicheren Hafen in Krisenzeiten. Die anderen einen Schutz vor Inflation und Geldentwertung. Wieder andere wollen langfristig von den Renditechancen, also der Goldpreisentwicklung und dem Diversifikationsnutzen des Edelmetalls profitieren. Und schließlich gibt es auch Anleger, bei denen ausschließlich spekulative Motive im Vordergrund stehen. 

2. Schritt: Wie Gold kaufen?

Es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten, wie du dein Geld in Gold anlegen kannst. Erstens: Du kaufst physisches Gold in Form von Barren oder Münzen. Zweitens: Du investierst in börsennotierte Wertpapiere, zum Beispiel Gold-ETCs oder Gold-ETFs, die auf Gold basieren. Drittens: Du kaufst Aktien von Goldminen.

Weitere Details zu den drei Optionen des Goldkaufs findest du im Abschnitt "Wie investiere ich am besten in Gold?".

3. Schritt: Wo Gold kaufen?

Der physische Erwerb sollte nur bei einem seriösen Goldhändler erfolgen. Zu den bekanntesten und preisgünstigen Goldhändlern in Deutschland gehören pro aurum* und Degussa. Sie verfügen nicht nur über Filialen, sondern auch über einen Online-Shop*. Weitere Infos zu den Goldhändlern und worauf du bei der Händlererauswahl achten solltest, findest du unter "Bei welchen Händlern sollte ich Gold kaufen?".

Beachte: Viele Anleger bevorzugen es, Gold anonym zu kaufen. Das geht in Deutschland wegen der Gefahr von Geldwäsche nur noch bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro. Mehr Informationen dazu unter "Sonstige Fragen und Antworten rund um Gold".

4. Schritt: Wie viel Gold kaufen?

Als Faustformel gilt: Vom gesamten privaten Geldvermögen sollten rund fünf bis zehn Prozent in Gold investiert sein. 

Beachte: Auf Gold gibt es keine festen Erträge wie Zinsen oder Dividenden. Außerdem kann der Goldpreis stark schwanken. Detaillierte Informationen dazu finden sich auch im Kapitel "Wie viel Geld soll ich in Gold investieren?".

5. Schritt: Wie Gold lagern?

Goldbarren und Goldmünzen können zuhause, in einem Schließfach einer Bank oder einem zentralen Wertlager eines Goldhändlers gelagert werden. Alle Verwahrarten haben ihre Vor- und Nachteile. Detaillierte Informationen dazu findest du unter "Wo kann ich Gold sicher lagern?".

💎 Tipp: Am meisten Spaß macht Gold, wenn es quasi immer in Griffweite ist. Vermeide aber unbedingt, deinen Goldschatz an die große Glocke zu hängen.

6. Schritt: Wie Steuern sparen?

Der Kauf von Goldmünzen und Goldbarren ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Edelmetallen von der Mehrwertsteuer befreit. Nach einer Haltefrist von zwölf Monaten sind Veräußerungsgewinne ebenfalls steuerfrei. Die Goldpreisentwicklung schlägt dann also voll beim Anleger durch. Mehr Informationen zur Besteuerung von Gold findest du auch hier

2. Warum Gold eine einzigartige Anlage ist

Gold übt schon seit Jahrtausenden eine ungeheure Faszination auf die Menschen aus. Schon im sechsten Jahrhundert vor Christus waren in der Gegend des antiken Griechenlands die ersten Goldmünzen im Umlauf. Im Laufe der Zeit hat sich das kostbare Edelmetall den Ruf als ultimatives Wertaufbewahrungsmittel zum Vermögensschutz erworben und auch die Goldpreise steigen über einen langen Zeitraum kontinuierlich an. 

Gold ist vieles - nicht zuletzt, einfach nur schön anzusehen!

Der Goldpreis kann im Zeitverlauf allerdings mitunter deutlich schwanken. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage macht auch vor Gold nicht halt. Eine Prognose zur Goldpreisentwicklung ist entsprechend unsicher. Die Gefahr jedoch, dass das Edelmetall eines Tages keinen realen Gegenwert mehr besitzt, ist quasi nicht gegeben. Und zwar aus vier Gründen:

  1. Gold ist knapp: Wie selten Gold ist, zeigt folgender Vergleich: Jede Stunde wird auf der Welt mehr Rohstahl produziert (2018: 206.000 Tonne/Stunde), als alles Gold, das in der Menschheitsgeschichte jemals gefördert wurde (194.000 Tonnen).
  2. Die Goldvorkommen sind begrenzt: Laut der US-Geologiebehörde USGS belaufen sich die derzeit weltweit bekannten und wirtschaftlich rentabel abbaubaren Vorkommen auf 54.000 Tonnen Gold. Das entspricht einem Würfel mit einer Kantenlängen von gerade einmal 14 Metern.
  3. Gold kann nicht vermehrt werden: Die Verfahren mit denen sich Gold, zumindest in der Theorie, künstlich herstellen ließe, würden gigantische Mengen an Energie erfordern. Die Kosten dafür würden den Metallwert um ein Vielfaches übertreffen. Weitere Informationen dazu findest du bei den sonstigen Fragen und Antworten am Ende dieses Artikels.
  4. Gold ist quasi unzerstörbar: Nahezu alles Gold, das in den vergangenen 7.000 Jahren gefördert wurde, ist auch heute noch vorhanden. Gold unterliegt keiner Korrosion. Lediglich bestimmte Säuren (zum Beispiel Salpetersäure) haben die Kraft, Gold aufzulösen.

Ein weiterer Grund ist ein nicht messbarer: Gold ist schön anzusehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Betrachten von Gold bei vielen Menschen positive Gefühle auslöst. Daher ist auch Goldschmuck so beliebt. Der Faktor Anmutungsqualität hebt Gold von anderen Krisenwährungen wie Bitcoin oder US-Staatsanleihen deutlich ab.

Sechs Gründe, um in Gold zu investieren

Wer nach einer krisensicheren Geldanlage sucht, kommt an diesem kostbaren Naturschatz nicht vorbei - im Gegenteil: In Krisenzeiten steigen oft die Preise für das Edelmetall. Gold hat alles überlebt: Kriege, Seuchen, Revolutionen und Naturkatastrophen. Und auch die Inflation hat gegen das gelb glänzende Edelmetall in der Regel keine Chance. Buchgeld mag beliebig vermehrbar sein, Gold nicht. Neben seinem Charakter als sicherer Hafen in Krisenzeiten, gibt es noch andere Motive, Gold zu kaufen. 

  1. Gold ist ein zeitloser Sachwert
  2. Gold bietet in der Regel Schutz vor Inflation
  3. Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten
  4. Gold ist ein universelles Zahlungsmittel
  5. Gold ist eine Anlageklasse mit Renditepotenzial
  6. Gold trägt zur Diversifikation und damit zur Optimierung des Portfolios bei

Viele Anleger erwerben physisches Gold oder Gold-Wertpapiere deshalb, weil sie an steigenden Preisentwicklungen teilnehmen und/oder ihr Depot diversifizieren wollen. Das Motiv dahinter ist also die Erzielung einer Rendite beim Verkauf. Beziehungsweise die Streuung der Risiken im Rahmen der Portfolio-Optimierung. Natürlich gibt es für Anleger noch andere Beweggründe, um auf Gold zu setzen. Man denke zum Beispiel an Goldschmuck. Insbesondere in China und Indien ist die Nachfrage danach enorm.

Was sind die Nachteile von Gold?

Bei allen Vorzügen, ist eine Goldanlage auch immer mit einem gewissen Verzicht und einer Reihe von Unwägbarkeiten verbunden. Denn Edelmetalle wie Gold werfen keine festen Zinsen oder Dividenden ab. Auch kann der Goldpreis zu starken Schwankungen neigen. Die Goldpreisentwicklung ist von Faktoren abhängig, die oftmals nur schwer zu prognostizieren sind. Dazu zählen zum Beispiel die Zins- oder Inflationsentwicklung. Unter diesen Gesichtspunkten ist Gold nicht risikolos. Das gilt im Übrigen auch und noch mehr für Silber.

3. Wie sicher ist Gold?

Diese Frage lässt sich nur relativ beantworten. Wie wir hier schon beschrieben haben, unterliegt der Goldpreis Kursschwankungen. Eine Prognose zur Goldpreisentwicklung ist entsprechend schwierig. Bei der Frage geht es also eher darum, ob ein Totalverlust, wie zum Beispiel bei Aktien, möglich ist.

Ist Gold eine sichere Geldanlage?

Physisches Gold gilt als eine der sichersten Wertanlagen überhaupt. Der Inhaber von Gold, anders als bei Aktien oder Anleihen, hat kein Ausfallrisiko (Kontrahentenrisiko) zu befürchten. Das heißt allerdings nicht, dass der Goldpreis keinen Kursrisiken unterworfen ist. Je nach Angebot und Nachfrage kann es zu heftigen Preisausschlägen sowohl nach unten als auch nach oben kommen.

Physisches Gold gilt als eine der sichersten Wertanlagen überhaupt.

Eine weitere Gefahr: In Ausnahmesituationen können Staaten ein Goldverbot beschließen. Goldmünzen und Goldbarren in privaten Besitz werden dann von den Behörden konfisziert. In Deutschland gab es die letzten Goldverbote in den Jahren 1923 (Weimarer Republik, auf dem Höhepunkt der Hyperinflation) und 1938 (Drittes Reich).

Ist Gold tatsächlich ein sicherer Hafen in Krisenzeiten?

Dass Gold in Zeiten extremer Krisen seiner Schutzfunktion nachkommt, ist unumstritten.

Als sicherer Hafen werden Vermögensgegenstände bezeichnet, die bei Börsen- und Finanzmarktkrisen Schutz bieten. Dazu sollte sich der Vermögenswert in einer Krise entweder antikorreliert oder negativ korreliert zu anderen Vermögenswerten wie Aktien entwickeln. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein sicherer Hafen ist nicht notwendigerweise risikofrei. Er kann bei gutem Börsenwetter auch an Wert verlieren. Der sichere Hafen muss nur in bestimmten kritischen Situationen funktionieren.

Der Goldpreis stieg während der Corona-Krise deutlich, während Aktien heftig einbrachen - auch wenn viele Aktien danach ein fulminantes Comeback hinlegten.

Gold entfaltet seine stabilisierende Funktion in dem Moment, wo es die finanziellen Verluste im Angesicht eines negativen Schocks begrenzt. Empirische Untersuchungen, wie zum Beispiel eine Studie der Deutschen Bank, zeigen, dass Gold diese Funktion als sicherer Hafen erfüllt.

Dazu ein aktuelles Beispiel: Während die Aktienkurse infolge der Corona-Krise 2020 in der Spitze um 30 bis 40 Prozent eingebrochen sind, kletterte der Goldpreis zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren.

Auf die kleine Schwester Silber ist das alles nicht eins zu eins übertragbar. Sämtliche Informationen zu Silber findest du auch in unserem Silber-Ratgeber.

Wer genau zu einer Krisenzeit dringend Geld benötigt, sollte besser die Goldanlage verkaufen anstatt Aktien zu einem sehr schlechten Kurs. Genau das ist das Prinzip und der Vorteil einer diversifizierten Geldanlage. Im Idealfall kaufen Anleger immer die Assetklasse, die günstig zu haben ist und verkaufen entsprechend wenn ein Kurs besonders gut steht. 

Gold bietet eine gute Absicherung in Krisenzeiten (Quelle: Börse Frankfurt, Edelmetall-Handbuch):

Schützt Gold wirklich vor Inflation?

Über diese Frage wird in der Fachwelt immer wieder kontrovers diskutiert. Befürworter verweisen darauf, dass Gold, im Gegensatz zu Papiergeld, nicht beliebig vermehrbar ist. Viele Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Gold seinem Ruf als inflationsgeschützte Anlage in der Vergangenheit gerecht wurde. Allerdings hängt das Ergebnis solcher Untersuchungen sehr von den betrachteten Zeiträumen ab.

Klar ist in jedem Fall, dass es immer wieder einzelne Jahre und auch längere Phasen gab, in denen die Goldpreisentwicklung hinter der Inflation zurückblieb, etwa zwischen 1992 bis Anfang 2006 und auch zwischen 2011 und heute. Gleichwohl zeigt eine Studie des Goldverbandes World Gold Council, dass Gold im Zeitraum von 1971 und 2019 in Phasen mit hoher Inflation besonders gut abgeschnitten hat.

Durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von Gold (in US-Dollar) 

Untersuchungszeitraum: 1971 bis 2019

**gemessen an der Entwicklung des US-Verbraucherpreisindex (CPI); Quelle: World Gold Council

4. Wie entsteht der Goldpreis?

Der Goldpreis ergibt sich grundsätzlich aus Angebot und Nachfrage am entsprechenden Handelsplatz. Beim nächstbesten Goldhändler um die Ecke wirst du andere Preise zahlen als bei einer Bank oder einem großen Edelmetallhändler, wie pro aurum* oder Degussa.

Es gibt allerdings Handelsplätze, wo eine Art Referenzpreis (Spotpreis) für Gold festgestellt wird. Das ist der Preis, der täglich in den Finanznachrichten, oder hier auf onvista, angezeigt wird. Der Goldkurs, der in der letzten Dekade einen rasanten Anstieg verzeichnet hat, bezieht sich auf eine Unze Gold. Genauer gesagt handelt es sich um eine Feinunze Gold und diese entspricht dabei 31,1034768 Gramm reinem Gold.

Angebot und Nachfrage bestimmen auch bei Gold den Preis. Aber achte zusätzlich auf den Wechselkurs Dollar / Euro!

Das Zentrum des physischen Handels ist der London Bullion Market. Hier wird quasi schon seit 1919 der Weltmarktpreis für Gold fixiert. Dort treffen nur die wirklich großen Marktteilnehmer, wie internationale Bankkonzerne, Hersteller, Veredler, Verarbeiter, Produzenten und Händler, aufeinander. Daneben gibt es auch noch Terminbörsen, an denen Gold über Future-Kontrakte gehandelt wird. Dazu zählen zum Beispiel die LME in London (London Metal Exchange) oder der COMEX in New York (New York Commodities Exchange).

Wie entwickelt sich der Goldpreis?

Ist die Nachfrage seitens der Investoren (ETCs, Barren, Münzen), Zentralbanken (Goldreserven), der Schmuckindustrie sowie zu einem geringen Anteil auch die Eletkroindustrie, hoch, steigt der Goldpreis. Auf der Angebotsseite steht die Goldförderung durch die Minengesellschaft sowie das recycelte Gold. Ist das Angebot niedrig und die Nachfrage hoch, steigen die Preise und umgekehrt.

Die Goldpreisentwicklung 2020 beträgt circa plus 25 Prozent. Im Jahr 2018 war die Entwicklung noch negativ, während die Goldpreise 2019 bereits um ca. 20 Prozent stiegen. Eine Goldpreis-Prognose für die kommenden Jahre ist auch unter Berücksichtigung hoch emotional agierender politischer Akteure wie beispielsweise US-Ex-Präsident Donald Trump nicht einfacher geworden. Kurse in Höhe von 3.000 US-Dollar bis Ende 2020 sind bereits ausgerufen worden, doch diesen Prognosen sollte man stets mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen und vorsichtig sein Geld in Gold anlegen. Mehr dazu im Kapitel "Wieviel Geld soll ich in Gold investieren?".

Kursentwicklung des Goldpreises (Euro / US-Dollar) von 2010 bis 2020:

Quelle: onvista

Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt: Wenn die Realzinsen sinken, steigt die Nachfrage nach Gold. Denn niedrigere Zinsen drücken die Opportunitätskosten von Gold. Will heißen: Die Attraktivität von Gold nimmt im Vergleich zu verzinslichen Anlagen zu.

Weitere positive Nachfrageeffekte können vom steigenden Wohlstand in den Schwellenländern ausgehen. Dort ist vor allem Goldschmuck gefragt, etwa als Mitgift bei Hochzeiten. Allein China und Indien stehen hier für rund 80 Prozent der weltweiten Nachfrage. Langfristig könnten davon starke positive Effekte für den Goldpreis ausgehen. So kommt eine Studie des Branchenverbandes der Goldindustrie (World Gold Council) zu dem Ergebnis, dass „die expandierende Mittelschicht in China und Indien in Verbindung mit einem breiteren Wirtschaftswachstum einen erheblichen Einfluss auf die Goldnachfrage haben wird.“

Goldpreis News erhältst du auch fortlaufend bei uns auf onvista: 

Globale Goldnachfrage 2019 

Quelle: World Gold Council

Globales Goldangebot 2019

Quelle: World Gold Council

Wo finde ich Prognosen zum Goldpreis?

Prognosen über die Goldpreisentwicklung werden regelmäßig von Research-Häusern und Investmentbanken veröffentlicht. Das Problem: Privatanleger haben darauf meistens keinen Zugriff.

💎 Tipp: Der Branchenverband World Gold Council veröffentlich regelmäßig sehr detaillierte Daten und Einschätzungen zur Entwicklung von Nachfrage und Angebot (nur in Englisch). Zu finden auf www.gold.org.

Warum hängt der Goldpreis vom Dollar ab?

Gold wird an den großen Börsenplätzen grundsätzlich in US-Dollar gehandelt. Die Leitwährung für Gold ist daher die US-Währung. Für Anleger aus dem Euroraum birgt das gewisse Risiken. So kann es vorkommen, dass der Goldkurs in Dollar zwar kräftig steigt, aber diese Gewinne auf den Eurokurs nicht voll durchschlagen. Das ist dann der Fall, wenn die US-Währung gegenüber dem Euro stark an Wert verliert.

Der Wert der Goldanlage hängt sowohl vom Gold- als auch vom Wechselkurs ab!

Beispiel: Angenommen, du hast eine Feinunze Gold zum Markpreis von 1.600 US-Dollar gekauft. Bei einem Euro/US-Dollar-Wechselkurs von 1,10 US-Dollar hättest du dafür 1.455 Euro zahlen müssen. Weiter angenommen, der Goldpreis legt von 1.600 auf 1.700 US-Dollar zu (plus 6,2 Prozent), dann wäre deine Unze Gold bei unverändertem Wechselkurs 1.545 Euro wert (ebenfalls plus 6,2 Prozent). Würde der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert verlieren, das heißt, der Euro steigt zum Beispiel auf 1,20 US-Dollar, beläuft sich der Gegenwert deiner Feinunze trotz des Goldpreisanstiegs nur noch auf 1.417 Euro.

In diesem Fall wäre also der komplette Kursgewinn durch die ungünstige Wechselkursentwicklung „aufgefressen“ worden. Der Wert der Geldanlage hängt also vom Goldkurs und Währungskurs gleichzeitig ab.

Auswirkungen des Wechselkurses bei verschiedenen Markpreisen in US-Dollar je Feinunze Gold:

Gold-Investments sind für Anleger aus dem Währungsraum also immer mit einem Währungsrisiko verbunden. Eine Ausnahme stellen börsengehandelte Gold-Anlagen dar, die über eine eingebaute Wechselkursabsicherung verfügen. Dies ist bei bestimmten Gold-ETCs oder Gold-Zertifikaten der Fall. Allerdings wird für die Absicherung in der Regel eine Gebühr erhoben.

5. Wie investiere ich am besten in Gold?

Es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten, wie du (im weitesten Sinne) dein Geld in Gold anlegen beziehungsweise von der Entwicklung des Goldpreises profitieren können.

  1. Du kaufst physisches Gold in Form von Goldbarren oder Goldmünzen*.
  2. Du investierst in Wertpapiere, die direkt oder indirekt an der Entwicklung des Goldpreises partizipieren. Dazu zählen insbesondere Gold-ETFs beziehungsweise Gold-ETCs - sämtliche Informationen dazu findest du hier.
  3. Du setzt auf Aktien von Goldminengesellschaften bzeziehungsweise auf Anlagen, die die Wertentwicklung von Goldminenaktien diversifiziert über einen Aktienindex abbilden.

***Beachte: ETFs, die ausschließlich in physisches Gold investieren, sind in Deutschland nicht zugelassen

Goldmünzen und Goldbarren

Der Kauf von Goldbarren und Goldmünzen* ist die mit Abstand beliebteste Form der Goldanlage. Der physische Erwerb gibt Sparern das positive Gefühl, einen bleibenden Wert im Eigentum und (gegebenenfalls auch) im Besitz zu haben.

Der Käufer von Barren und Münzen verfolgt nicht kurz- oder mittelfristige Zwecke. Für ihn stehen der langfristige Schutz einer Geldanlage vor Krisen und Inflation im Vordergrund. Dafür ist er bereit einen Aufschlag gegenüber dem Weltmarktpreis zu zahlen. Physisches Gold zu kaufen beziehungsweise. zu verkaufen ist mit hohen Nebenkosten verbunden.

Zu den beliebtesten Anlagemünzen zählen Krügerrand*, Wiener Philharmoniker*, Australia Nugget/Känguru* oder Maple Leaf. Goldmünzen haben eine höhere Anmutungsqualität als Barren, allerdings sind sie aufgrund des höheren Prägeaufwands auch etwas teurer. Gold kannst du in der kleinsten Einheit schon als Ein-Gramm-Barren für deutlich unter 100 Euro kaufen. 

Ausführliche Informationen erhältst du in unserem Ratgeber zu Goldmünzen und Goldbarren.

Goldfonds (ETCs) 

Wem der physische Erwerb zu teuer und aufwendig ist, kann mit börsengehandelten Goldfonds preisgünstig in das Edelmetall investieren und linear an dessen Goldpreisentwicklung teilnehmen. In Deutschland werden Goldfonds nur als sogenannte ETCs (Exchange Traded Commodities) angeboten. Gold-ETCs sind zwar physisch mit dem Gold gedeckt, Eigentümer ist der Anleger allerdings nicht. Er ist lediglich Inhaber einer Forderung gegenüber der Fondsgesellschaft. Immerhin: Bei den Gold-ETCs Xetra Gold und Euwax Gold beziehungsweise Euwax Gold II gibt es die Möglichkeit, das hinterlegte Gold ausliefern zu lassen.

Gold-ETFs (Exchange Traded Funds), bei denen das investierte Geld Sondervermögen darstellen würde, sind in Deutschland leider nicht erlaubt. Gold-ETCs stellen eine kostengünstige Möglichkeit dar, am Goldpreis zu partizipieren und das Portfolio zu diversifizieren. Zielgruppe ist der klassische Wertpapieranleger. Zu den börsengehandelten Anlagen zählen auch Zertifikate und Derivate, die auf Gold basieren. Sie dienen jedoch in der Regel spekulativen Zwecken, zum Beispiel, um mit einem Hebel auf steigende oder fallende Notierungen zu setzen.

Ausführliche Informationen erhältst du in unserem Ratgeber Gold-ETCs und Gold-ETFs.

Welche Goldanlage ist die passende für mich?

Welche Art der Goldanlage für dich die passende ist, hängt in erster Linie davon ab, was du mit deinem Investment bezwecken möchtest. Siehst du Gold als eiserne Notfallreserve, auf die du auch in extremen Krisen (wie etwa einem Währungszusammenbruch), direkt zugreifen kannst? Dann solltest du über einen Kauf von Goldmünzen oder Goldbarren nachdenken.

Suchst du nach einer strategischen Wertanlage, etwa weil du dein Vermögen damit diversifizieren willst, dann kommen börsengehandelte Produkte wie Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) für dich in Frage. Die investierten Mittel sind in der Regel zu etwa 100 Prozent in standardisierten Goldbarren angelegt und werden in speziellen Hochsicherheitstresoren verwahrt.

Wenn du eher aus taktischen Motiven in Gold investieren möchtest, etwa um kurzfristig von der steigenden Entwicklung des Goldpreises zu profitieren, dann können Zertifikate oder Derivate auf Gold die richtige Wahl für dich sein. Wie ETCs sind auch Zertifikate Schuldverschreibungen des Emittenten, allerdings sind diese nicht durch Gold gedeckt. Daher hast du auch keinen Herausgabeanspruch, wie es bei einigen Gold-ETCs der Fall ist. Zertifikate verbriefen lediglich eine – wie auch immer geartete – Teilnahme an der Wertentwicklung des Goldpreises.

Auf der anderen Seite sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten bei Gold-Zertifikaten sehr vielfältig. Angefangen von der einfachen Partizipation (zum Beispiel Open End Zertifikate), über eine gehebelte Teilnahme (zum Beispiel Call- oder Put-Optionsschien), bis hin zu Anlagen mit integriertem Teilschutz vor Preisrückschlägen (zum Beispiel Bonus-Cap-Zertifikate oder Discount-Zertifikate).

Wenn du darauf Wert legst, dass dir dein Gold-Investment die Chance auf einen Zusatzertrag bietet, dann kannst du den Erwerb einzelner Goldminenaktien in Erwägung ziehen. Auf Gold gibt es bekanntlich keine Zinsen. Mit Aktien von Goldminen-Unternehmen hast du die Möglichkeit, etwaige Dividenden der Fördergesellschaften zu kassieren – als Zubrot sozusagen. 

Eine direkte Partizipation ist mit Gold-Aktien allerdings nicht möglich. Sie weisen lediglich einen gewissen Gleichlauf mit dem Goldpreis auf. Verlassen kann man sich darauf aber nicht, denn neben dem Goldpreisrisiko bergen die Aktien von Goldminenbetreibern auch ein unternehmerisches Risiko (zum Beispiel Missmanagement) und sind mitunter starken Schwankungen ausgesetzt. Die Goldpreisentwicklung zeigt sich bei Goldminenaktien oft leicht zeitversetzt und dann mit deutlicheren Ausschlägen.

Zu den bekanntesten Fördergesellschaften gehören Barrick Gold (Kanada)Newmont Goldcorp. (USA) oder Gold Fields (Südafrika). Wer das Titelrisiko auf mehrere Minengesellschaften verteilen will, kann auf spezielle Goldminen-Indizes setzen. Investierbar sind diese durch ETFs oder Index-Zertifikate. Das bekannteste Beispiel für einen Goldminen-Index ist der NYSE Arca Gold Bugs Index.

Dir stehen also verschiedene Wege offen, um dein Geld erfolgreich in Gold anzulegen. Welche Vor- und Nachteile mit den jeweiligen Investments verbunden sind und auf welche Besonderheiten du im Detail achten musst, erfährst du in der nachfolgenden Tabelle.

Wege zum Gold

1. Physisches Gold

2. Börsengehandelte, goldbasierte Wertpapiere

3. Börsengehandelte, goldbasierte Wertpapiere

4. indirekte Goldanlage

Was kostet es, Gold zu kaufen?

Wer Gold physisch erwirbt, muss mehr zahlen als den reinen Wert des Metalls. Hinzu kommen Präge- und Herstellkosten, wobei diese bei Barren in der Regel niedriger sind als bei Goldmünzen. Dazu kommt die Marge des Händlers. Zudem können Kosten für die Zusendung und die Verwahrung anfallen. Ein Pluspunkt: Von der Mehrwertsteuer ist der Kauf von Barren und Münzen (zu Anlagezwecken) befreit.

Spartipps beim Anlegen in Goldmünzen und Barren:

  • Bei Goldbarren sind die Herstell- und Prägekosten in der Regel geringer als bei Münzen. Die wichtigsten Barrengrößen sind fünf Gramm, zehn Gramm, 20 Gramm, 31,1 Gramm, 50 Gramm, 100 Gramm, 250 Gramm, 500 Gramm und 1000 Gramm.
  • Setz lieber auf wenige größere Stücke als auf viele kleine. Denn je geringer das Feingewicht, umso höher der prozentuale Aufschlag auf den Weltmarktpreis.
  • Du kannst Lieferkosten sparen, wenn sich die Filiale eines Goldhändlers deines Vertrauens in der Nähe befindet (Abholung).
  • Eine sichere Fremdverwahrung (in zentralen Wertlagern) ist in der Regel günstiger als die Anmietung eines Schließfachs.

Wie du Gold anonym kaufen kannst und alles zu Gewichtsklassen, Feingewicht und Feingehalt erfährst, erläutern wir am Ende unter "Sonstige Fragen und Antworten".

6. Bei welchen Händlern sollte ich Gold kaufen?

Die dringende Empfehlung auf diese Frage lautet: Nur bei einem seriösen Händler. Da physische Goldkäufe immer per Vorauskasse bezahlt werden müssen, ist die Verlässlichkeit des Verkäufers besonders wichtig. Überregionale Händler wie pro aurum*, Heraeus oder Degussa haben sich über die Jahre etabliert.

Woran du einen seriösen Händler erkennst, erfährst du in unserem Ratgeber "Goldmünzen und Goldbarren"

Wo gibt es für Gold den besten Preis?

Welchen Preis du für deinen Goldschatz zahlst beziehungsweise erhältst, wenn du ihn verkaufst, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen von der Entwicklung des Weltmarktpreises für Gold. Zum anderen von der Form (Barren oder Münzen) und dem Feingewicht. Ein Kostenpunkt ist auch die Marge des Goldhändlers. Wer bei seiner Bank vorstellig wird, zahlt für die gleiche Ware in der Regel mehr als bei einem Online-Händler. Das ist auch gültig, wenn du verkaufen möchtest.

Vergleiche immer exakt identische Goldstücke in Bezug auf Feingewicht, Feingehalt und Prägung.

💎 Tipp: Um die günstigsten Angebote zu finden, lohnt es sich die Preise von verschiedenen Händlern einzuholen. Wichtig dabei: Der Preisvergleich muss sich auf Münzen und Barren mit identischem Gewicht, Feingoldgehalt und gleicher Prägung beziehen. Achte dabei auch auf den Zeitpunkt, zu dem der Preis gültig wird. Das ist wichtig, weil der Goldpreis schwankt und der Zeitpunkt ein Grund für einen Preisunterschied darstellen kann. Zudem sind fehlende Aktualisierungen Hinweise auf unseriöse Händler. 

Welcher Goldhändler ist der Beste?

Eine pauschale Antwort darauf ist schwierig, weil es bei Gold nicht nur auf den Preis ankommt. Natürlich, günstige Kaufkurse sind wichtig. Aber das preiswerteste Angebot muss nicht immer das Beste sein. Golderwerb ist Vertrauenssache. Diskretion, Seriosität, Fachkompetenz, eine reichhaltige Produktpalette sowie ein guter Service sind ebenfalls von Bedeutung.

Überregionale Goldhändler wie pro aurum, Degussa oder Heraeus sind vertrauensvoll, diskret und kompetent.

Wer beim Goldkauf auf Nummer sicher gehen will, sollte auf die Angebote von überregionalen und etablierten Goldhändlern zurückgreifen. Dazu zählen zum Beispiel Degussa, pro aurum* oder Heraeus. Der Käufer hat dabei die Wahl, in einer Niederlassung vorstellig werden oder bequem über einen Online-Shop zu ordern. Zudem bieten sie einen Verwahrservice (gegen Gebühr) an oder ermöglichen den Kauf von ausgewählten Barren und Münzen über Sparpläne.

Eine detaillierte Übersicht über die Angebote und Services von überregionalen Händlern wie Degussa, pro aurum* oder Heraeus, findest du in unserem Ratgeber "Goldmünzen und Goldbarren".

Wie erkenne ich, ob Gold echt ist?

Hast du Angst, beim Goldkauf über das Ohr gehauen zu werden? Um das zu vermeiden, solltest du Gold nur bei seriösen Händlern erwerben. In diesem Fall kannst du dich darauf verlassen, dass dort wo Gold drauf steht, auch Gold drin ist.

Speziell bei Barren kann es zudem Sinn machen zu prüfen, ob der Hersteller von der internationalen Goldbörse LBMA (London Bullion Market Association) zertifiziert ist. Als Gütekennzeichen sozusagen. Außerdem garantieren Barren von LBMA-zertifizierten Produzenten in der Regel eine besonders gute weltweite Handelbarkeit.

Bekannte Hersteller von LBMA-zertifizierten Barren sind zum Beispiel Heraeus (Deutschland), Umicore (Belgien), Rand Refinery (Südafrika), The Perth Mint (Australien) und Valcambi (Schweiz).

Beachte: Ein spezielles auf einem Goldbarren eingeprägtes LBMA-Siegel gibt es nicht. Dort ist nur der Prägestempel des Herstellers zu finden.

Exkurs: Die LBMA koordiniert den Handel am Londoner Goldmarkt, dem größten Handelsplatz für physisches Gold. Zugelassen zum Handel sind nur Goldbarren von Herstellern, die von der LBMA zertifiziert sind. Aktuell sind das rund 70 Hersteller (Stand: 2020)

Wenn du bei einem etablierten Edelmetallhändler einen Goldbarren kaufst, der nicht von einem LBMA zertifizierten Hersteller ist, dann bedeutet das jedoch nicht, dass der Barren weniger wert oder qualitativ schlechter ist.

Bei Goldmünzen spielt die LBMA-Zertifizierung keine Rolle. Für die Prägung von Goldmünzen sind staatliche Münzprägeanstalten verantwortlich. Feinheit und Gewicht wird dann vom ausgebenden Staat garantiert. Beispiele für Münzprägeanstalten sind United States Mint (American Eagle), Royal Australia (Kangaroo Nugget), Royal Canadian Mint (Maple Leaf), Münze Österreich (Wiener Philharmoniker), South African Mint (Krügerrand).

7. Wie viel Geld soll ich in Gold investieren?

Die Frage, welcher Anteil des Vermögens in Gold gesteckt werden soll ist deshalb so spannend, weil verschiedene Studien gezeigt haben, dass Gold als Zusatz in einem Portfolio die Gesamtperformance verbessern kann. Gold trägt damit nicht nur zum Werterhalt bei, sondern auch zur Diversifizierung des Gesamtvermögens.

Den größten Diversifikationsnutzen entwickeln Goldanlagen, auch das haben Studien ergeben, bei einem Anteil zwischen fünf und zehn Prozent. Aber auch hier gilt: Ist der Goldpreis gering, erhältst du mehr für dein Geld. Kaufe also nicht zwangsläufig einmalig, sondern baue das Verhältnis ruhig langsam auf.

Bei niedrigem Goldpreis erhältst du schlicht mehr für dein Geld. Steigt der Goldpreis an, wird daraus automatisch ein besseres Gesamtverhältnis im Depot, insbesondere wenn andere Assetklassen parallel an Wert verlieren. Besser du beobachtest die Goldpreisentwicklung und kaufst dann, wenn der Goldpreis nicht auf höchstem Niveau ist.

Studien haben ergeben, dass der Vermögensanteil in Gold zwischen fünf und zehn Prozent liegen sollte.

Das heißt, ein Anleger, der über eine Anlagesumme von 100.000 Euro verfügt, sollte darauf hinarbeiten in seinem Depot neben Aktien und Anleihen auch Gold-Wertpapiere im Gegenwert von 5.000 bis 10.000 Euro zu parken. Physisches Gold ist zur Portfoliooptimierung aufgrund der schlechten Handelbarkeit und den hohen Anschaffungskosten nur bedingt geeignet. Münzen und Barren sind eher als eiserne Notfallreserve gedacht.

Gibt es Sparpläne auf Goldbarren oder Goldmünzen?

Einige Goldhändler bieten dir die Möglichkeit, per Sparplan kontinuierlich in physisches Gold zu investieren. Dadurch kannst du Gramm für Gramm oder Stück für Stück und bereits mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen und an der Goldpreisentwicklung teilhaben – vorausgesetzt, die Kurse steigen.

Gold-Sparpläne gibt es in verschiedenen Formen. Eine Variante besteht zum Beispiel darin, Anteile am physischen Goldbestand des Händlers zu erwerben. Persönlicher sind Sparpläne, bei denen du individuell auf eine bestimmte Münze (Maple Leaf, China Panda, Krügerrand, et cetera) ansparst. Ist das Sparziel erreicht, hast du die Wahl, die Münze oder den Barren im Wertlager des Goldhändlers zu deponieren oder dir das Stück gegen Zahlung einer Versandgebühr liefern zu lassen.

Auf folgende Dinge solltest du beim Gold-Sparplan achten:

  1. Prüfe die Seriosität des Anbieters (zum Beispiel dadurch, dass keine Abschlussprovision anfällt)
  2. Die Sparrate sollte stets flexibel angepasst oder ausgesetzt werden können
  3. Vermeide Angebote mit Mindestlaufzeiten
  4. Willst du die Anteile verkaufen beziehungsweise die Auslieferung der angesparten Goldbestände anstoßen, sollte das jederzeit möglich sein 

Einen detaillierten Überblick über die Gold-Sparpläne von Degussa, pro aurum* oder Heraeus findest du in unserem Ratgeber "Goldmünzen und Goldbarren".

8. Wo kann ich Gold sicher lagern?

Wer Goldbarren oder Goldmünzen kauft, muss diese im Anschluss auch sicher deponieren. Das kann zum einen zu Hause in den eigenen vier Wänden sein. Allerdings solltest du bei einer Eigenverwahrung einige wichtige Regeln befolgen. Zum Beispiel solltest du über deine Goldbestände Diskretion bewahren und nicht damit in der Öffentlichkeit prahlen. Achte auch darauf, dass eine Hausratsversicherung mit ausreichendem Diebstahlschutz vorhanden ist.

  1. Prahle niemals vor Dritten oder Unbekannten mit deinem Goldschatz! Es könnte sein, dass du schon am nächsten Tag ungebetenen Besuch von Dieben erhältst.
  2. Prüfe, ob eine Hausratversicherung vorhanden ist, die einen ausreichenden Diebstahlschutz bietet.
  3. Bewahre Kaufbelege oder Echtheitszertifikate für einen Nachweis auf. 
  4. Frage bei deiner Hausratversicherung nach, ob auch der Verlust/Diebstahl von Wertsachen wie Gold abgesichert ist und was das unter Umständen zusätzlich kosten würde.

Wieviel Bargeld würdest du bei dir zu Hause aufbewahren, ohne dabei um den Schlaf gebracht zu werden? Das kann eine gute Orientierung für Gold sein.

Wem eine Eigenverwahrung zu riskant ist, hat die Möglichkeit, die Barren und Münzen in einem Bankschließfach zu deponieren. Zudem bieten einige Goldhändler sichere Verwahrmöglichkeiten über zentrale Wertlager an. Allerdings fallen für Schließfächer oder Wertlager Gebühren an, die in vertretbarer Relation zum Wert des hinterlegten Golds stehen sollten.

Was für und gegen die verschiedenen Verwahrmöglichkeiten spricht und welche Kosten damit verbunden sind, beschreiben wir detailliert in unserem Ratgeber "Goldmünzen und Goldbarren".

9. Wie du mit Gold Steuern sparen kannst

Für den Kauf und Verkauf von physischem Gold müssen in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen keine Steuern gezahlt werden. So ist der Erwerb von Gold zu Zwecken der Kapitalanlage hierzulande seit 1993 von der Mehrwertsteuer befreit. Seit dem Jahr 2000 gilt die Befreiung auch in allen EU-Mitgliedsstaaten.

Veräußerungserlöse aus physischen Edelmetallgeschäften sind nach einer Haltefrist von zwölf Monaten steuerfrei

Dazu muss das Gold allerdings einige Kriterien erfüllen: Goldbarren müssen einen Feingehalt von mindestens 995/1000 besitzen. Bei Goldmünzen sind die Vorschriften sogar noch strenger. Die Münzen dürfen beispielsweise nicht vor dem 19. Jahrhundert geprägt worden sein. Zudem müssen Sie im Prägeland als gesetzliches Zahlungsmittel erlaubt oder zumindest früher einmal als solches verwendet worden sein.

💎 Tipp: In der Praxis musst du dich hinsichtlich der Mehrwertsteuer keine zu großen Sorgen machen. Denn die genannten Kriterien treffen auf die meisten von den Goldhändlern angebotenen Barren und Münzen zu. Außerdem wird in den Preislisten explizit darauf hingewiesen, ob die jeweiligen Stücke steuerbefreit sind.

Die andere gute Nachricht: Bei Veräußerungsgewinnen aus physischen Edelmetall-Anlagen greift nicht das für die meisten anderen Investments gültige Regelwerk zur Abgeltungssteuer, sondern die Vorschriften für private Veräußerungsgeschäfte. Demnach sind Veräußerungserlöse aus physischen Edelmetallgeschäften nach einer Haltefrist von zwölf Monaten steuerfrei. Nur bei einer Haltefrist unter zwölf Monaten muss der Veräußerungsgewinn mit dem privaten Einkommenssteuersatz versteuert werden, wobei hier eine Freigrenze von 600 Euro gültig ist.

10. Sonstige Fragen und Antworten rund um Gold

Die wichtigsten Fragen zum Thema haben wir bereits ausführlich beantwortet. Nachfolgend ein paar weitere Aspekte, auf die du achten solltest.

Warum Gold und nicht Silber, Platin oder Palladium?

In der Finanzwelt gilt Gold als echtes monetäres Edelmetall beziehungsweise alternative Währung mit Sachwert. Silber, Platin und Palladium werden dagegen in einem hohen Anteil auch für industrielle Zwecke eingesetzt (zum Beispiel Silber in der Elektroindustrie oder Palladium bei Autokatalysatoren). Sie werden daher eher als Industrie-Edelmetalle wahrgenommen. Aus diesem Grund kaufen Zentralbanken in der Regel auch kein Silber oder Platin zu Reservezwecken an. Diese Rolle übernimmt seit jeher Gold. Außerdem fällt bei einem physischen Kauf von Silber, Platin und Palladium, im Gegensatz zu Gold, Mehrwertsteuer an.

Ist es möglich, Gold künstlich herzustellen?

Von einem Stein der Weisen, also von einem Verfahren, andere Stoffe in Gold zu wandeln, träumten schon die Alchemisten des Mittelalters. Die moderne Wissenschaft zeigt, dass es zumindest theoretisch möglich wäre, die besonderen Bedingungen unter denen Gold entstehen kann, nachzustellen und Gold künstlich herzustellen. Solche Verfahren würden jedoch eine gigantische Menge an Energie erfordern, deren Kosten den Wert des Metalls um ein Vielfaches übertrifft. Selbst wenn der Goldpreis noch einmal kräftig zulegen sollte, ist das also nicht wirtschaftlich.

Dazu muss man wissen, dass alles vorhandene Gold auf der Erde aus den Weiten des Weltraums stammt - von Neutronensternen, um genau zu sein. Denn nur diese superseltenen, superschweren Himmelskörper haben die Masse, die es braucht, um Gold zu erzeugen. Und das gelingt auch nur dann, wenn zwei dieser ausgebrannten und zusammengeschrumpften Sonnen miteinander kollidieren. Erst aus einem solchen kosmischen Inferno entsteht die Energie die nötig ist, um schwere Elemente wie Gold hervorzubringen. Alles Gold auf der Erde ist also genau genommen Sternenstaub, der im Lauf von Milliarden von Jahren von unserem Planeten eingefangen wurde.

Kann ich Gold anonym erwerben?

Anonyme Edelmetallkäufe gegen Barzahlung sind in Deutschland aktuell nur bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro möglich.

Viele Goldanleger ziehen es vor, dass vom Golderwerb niemand Kenntnis erlangt, sei es aus Furcht vor Diebstahl oder aus Angst vor Goldverboten durch den Staat. Ein anonymer Barkauf, auch als Tafelgeschäft bezeichnet, scheint dir hierfür der beste Weg zu sein. Der Haken: Wenn du deine Goldkäufe in Bar tätigen willst, musst du dich in Deutschland ab einem Betrag ab 2.000 Euro legitimieren - dich also mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis ausweisen. Der Gesetzgeber möchte damit der Geldwäsche einen Riegel vorschieben.

WICHTIG: Bei einem anonymen Barkauf fehlt ein personalisierter Besitznachweis. Das kann bei Einbruch oder Diebstahl zu Problemen mit der Hausratversicherung führen.

Welche Gewichtsklassen gibt es bei Gold?

Das Gewicht von Goldbarren wird meist in Gramm angegeben. Es reicht von einem Gramm Goldbarren bis hin zu etwa 12,5 Kilogramm. Bei Münzen variiert das Gewicht meist zwischen einer Unze Gold (31,1 Gramm) und einer 1/10 Unze Gold. Achte bei Goldbarren darauf, dass sie eine Reinheit von mindestens 999,9 Tausendstel aufweisen und idealerweise von der Londoner Rohstoffbörse LBMA zertifiziert sind.

Was ist der Unterschied zwischen Feingewicht und Feingehalt?

Im Bereich der Edelmetallmünzen ist die Feinunze (one troy oz entspricht 31,1034768 Gramm) das Standardgewicht. Münzen, die mit einem angegebenen Gewicht von einer Feinunze verkauft werden, enthalten also immer 31,103 Gramm Gold. Der Feingehalt zeigt den Reinheitsgehalt der Münze an. Bei einem Feingehalt von 999,9/1000 (99,99 Prozent), auch als 24 Karat bezeichnet, handelt es sich um reines Gold.

Wo erhalte ich weitere Tipps zum Thema Geldanlage?

Wenn du dich für weitere Anlageformen in Gold und Silber et cetera interessierst, empfehlen wir unsere Ratgeber-Reihe.

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