Nordex: Neuer Auftrag ++ Evotec: Neue Meilensteinzahlung: ++ USA: Neue Pfeile Richtung China

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die amerikanische Regierung will den Handelskrieg mit China offenbar in dieser Woche mit einer massiven Einschränkung chinesischer Investitionen in den Vereinigten Staaten weiter verschärfen. US-Finanzminister Steven Mnuchin wolle an diesem Freitag seine Pläne vorstellen, wie die Hürden für eine Beteiligung von chinesischen Konzernen an US-Unternehmen bestimmter Branchen weiter erhöht werden sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und andere US-Medien heute unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Den Bloomberg-Informationen zufolge sollen Investitionen aus China an Unternehmen aus technologielastigen Branchen als Bedrohung für die Wirtschaft und nationale Sicherheit eingestuft werden. Das Finanzministerium war laut dem Bericht vorerst nicht für eine Rückfrage zu erreichen.

Dem „Wall Street Journal“ zufolge will die US-Regierung zudem Pläne vorlegen, wie sie den Technologietransfer nach China blockieren will. Die USA wollen mit beiden Schritten verhindern, dass China seine in dem Programm „Made in China 2025“ formulierten Ziele einer Marktführerschaft in vielen Technologiebranchen erreichen kann.

Mnuchin arbeite bereits seit Dezember an den Beschränkungen für Investitionen chinesischer Konzerne und dem Patentexport, hieß es bei Bloomberg. Er persönlich hätte wohl einen nicht so aggressiven Kurs gewählt, hieß es weiter. Er sei aber von anderen Kabinettsmitgliedern und US-Präsident Donald Trump überstimmt worden.

Die vor allem von den USA angeheizten Handelskonflikte sorgen nach Einschätzung von Konjunktur- und Arbeitsmarktexperten bei vielen deutschen Unternehmen zunehmend für Verunsicherung. Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Zollstreit mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern lässt Firmenchefs bei Investitionen zögern. Dies erklärten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Der deutsche Leitindex kann sich der schlechten Stimmung auch nicht entziehen.  Nach dem größten Wochenverlust seit drei Monaten kommt der Dax heute erneut nicht auf die Beine.

Nordex angelt sich Auftrag in Brasilien

Die Nordex Group hat den Auftrag für die Lieferung und Errichtung des Windparks „Fortim“ erhalten. Das Projekt hat eine Kapazität von 123 Megawatt und wird aus 41 Turbinen der Baureihe AW125/3000 bestehen. Die Errichtung der Anlagen startet Anfang 2019. Kunde ist der brasilianische Energieversorger Furnas, eine Tochtergesellschaft von Centrais Elétricas Brasileiras S.A. – Eletrobras.

Im Lieferumfang von Nordex ist auch der Service der Anlagen über eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren enthalten. Zudem erfolgt ein großer Teil der Wertschöpfung lokal. So produziert Nordex die Turbinen in seinem brasilianischen Werk und die 120 Meter hohen Türme an einem weiteren Standort des Unternehmens nahe des Parks.

Die Anleger nehmen die Nachricht sehr freundlich auf. Die Nordex-Aktie liegt an einem schwachen Tag gut im Plus.

Evotec lässt die Kasse klingeln

Das Biotechnologieunternehmen Evotec erhält vom französischen Pharmakonzern Sanofi eine Zahlung in Höhe von 3 Millionen Euro. Evotec habe in der Zusammenarbeit zur Entwicklung von Diabetes-Therapien mit dem französischen Partner einen weiteren Meilenstein erreicht, teilte das im TecDax notierte Unternehmen am Montag in Hamburg mit. Sogenannte Meilensteinzahlungen fließen nach Vereinbarung bei bestimmten Projekterfolgen.

Evotec und Sanofi arbeiten bei der Entwicklung von Diabetes-Therapien seit August 2015 zusammen. Vergangene Woche gründeten die beiden Unternehmen darüber hinaus ein Gemeinschaftsunternehmen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Der Kurs des Wertpapiers reagiert positiv auf die Nachricht und liegt im Plus.

Kurz & knapp:

Deutsche Post: Die Aktien des deutschen Logistikkonzerns könnten zu Wochenbeginn nach einem Artikel im „Handelsblatt“ über zunehmende Konkurrenz durch Amazon unter Druck geraten. Nach der jüngsten Gewinnwarnung des Paketversenders könnte dieser Artikel die trübe Stimmung der Anleger weiter belasten.

Vor dem Wochenende waren die Post-Aktien im Handelsverlauf unter die Marke von 29 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 gerutscht, bevor sie sich ein wenig berappelten. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Papiere mit einem Minus von mehr als 26 Prozent unter den größten Verlierern im Dax.

Roche: Der Schweizer Pharmakonzern hat in seiner Phase-III-Studie IMpower133 die Ziele erreicht. In diesem Programm wurde das Immuntherapeutikum Tecentriq in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten eingesetzt, die an zuvor unbehandeltem Lungenkrebs leiden. Sowohl beim allgemeinen als auch dem progressionsfreien Überleben wurden Verbesserungen erzielt, teilt Roche am Montag mit.

Wie es in der Mitteilung heißt, hat die Kombination aus Tecentriq und Chemotherapie in der Erstlinienbehandlung Patienten mit extensivem kleinzelligem Lungenkrebs (ES-SCLC) geholfen, signifikant länger zu leben verglichen mit einer reinen Chemotherapie. Zudem habe die Kombination mit dem Immuntherapeutikum die Gefahr, dass die Krankheit fortschreitet oder es zum Tode kommt, deutlich reduziert. Die Daten würden nun den Zulassungsbehörden in Europa und den USA vorgelegt, kündigt Roche an.

General Electric: Der Siemens-Rivale steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem Verkauf seines Gasmotorengeschäfts an den Finanzinvestor Advent. Das Geschäft könne ein Volumen von drei Milliarden Dollar oder mehr haben, berichtete das „Wall Street Journal“ am Sonntag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Der Verkauf könnte schon am Montag bekanntgegeben werden. GE und Advent waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zu der Sparte gehören unter anderem Gasmotoren für Industrieanlagen und Blockheizkraftwerke der Marken Jenbacher und Waukesha. GE hatte zuletzt im Energiegeschäft mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen.

Von Markus Weingran

Foto: rawf8 / shutterstock.com

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