US-Präsident Trump verklagt die Deutsche Bank – Aktie bleibt unbeeindruckt
Die Beziehungen zwischen dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump und der Deutschen Bank reichen schon einige Jahrzehnte zurück. Offenbar hat das US-Staatsoberhaupt jedoch großes Interesse daran, dass nicht zu viele dieser Details öffentlich werden sollen. Wie der US-Nachrichtendienst CNBC berichtet, verklagt Trump nun die Deutsche Bank und das Finanzdienstleistungsunternehmen Capital One, um zu verhindern, dass die beiden Unternehmen auf Kongressvorladungen reagieren und Dokumente aushändigen.
Von den Demokraten kontrollierte Ausschüsse im US-Kongress hatten bereits Anfang des Monats eine Vorladung an die Deutsche Bank gerichtet und die Herausgabe von Finanzdaten gefordert. Dabei geht es um eine Untersuchung, ob andere Staaten versucht haben, die US-Politik zu beeinflussen. Konkret wird Russland als Verdächtiger genannt. Das Geheimdienstkomitee und der Finanzausschuss hatten den Banken bereits entsprechende Vorladungen zugestellt. Nach Informationen der US-Zeitung „New York Times“ müssen auch JPMorgan Chase, die Bank of America und die Citigroup Unterlagen liefern.
Das Trump-Lager wehrt sich massiv gegen die Ermittlungen und die Forderungen nach den Unterlagen. Das eigentliche Ziel sei es, den Präsidenten „zu belästigen und jeden Aspekt seiner persönlichen Finanzen, seiner Geschäfte sowie privaten Informationen über ihn und seine Familie zu durchwühlen und nach jeglichem Material zu durchforsten, das benutzt werden könnte, um ihm politisch zu schaden“, heißt es in der Klageschrift, die dem US-Nachrichtendienst „CNN“ vorliegt. Es gäbe „keinen anderen Grund, als eine politische Absicht“ für die Herausgabe der Unterlagen.
Die Vergangenheit der Deutschen Bank mit Trump
Das deutsche Geldinstitut hat dem momentanen US-Präsidenten und früheren Unternehmer Donald Trump in den letzten zwei bis drei Jahrezehnten laut früheren Berichten der „New York Times“ insgesamt mehr als zwei Milliarden Dollar geliehen, teilweise unter recht ungewöhnlichen Bedingungen. Dieses Geld hat er unter anderem für den Bau seines Immobilien-Imperiums benutzt. Laut offiziellen Unterlagen von 2018 hat Trump noch Kredite von mindestens 130 Millionen Dollar bei der Deutschen Bank ausstehen, unter anderem für das Trump International Hotel in Washington.
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Im Gegenzug für die Vergabe der Kredite trotz seiner schwierigen persönlichen Wirtschaftslage in der Vergangenheit soll Trump den Bankern Gegenleistungen, wie zum Beispiel Wochenenden in seinem Privatclub in Palm Beach, Florida, angeboten haben. Bei diversen Kreditanfragen soll Trump zudem die Angabe seines Vermögens wesentlich übertrieben haben. Die Bank soll ihm außerdem weiter Geld geliehen haben, auch wenn er seine Kredite nicht bedienen konnte.
Aktie bisher unbeeindruckt
Die Papiere der Deutschen Bank haben bisher keine negativen Auswirkungen durch die Vorladung und die Reaktion seitens Trump zu spüren bekommen. Am Dienstag musste die Aktie bis zur Mittagszeit lediglich ein kleines Minus von 0,2 Prozent hinnehmen. Die geplatzte Hochzeit mit der Commerzbank lasstete in den letzten Tagen um einiges schwerer auf dem Papier und hat für Kursrückgänge gesorgt.
onvista-Redaktion
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