Wallstreet: Dow Jones berappelt sich – Gute Arbeitsmarktdaten stützen US-Indizes

onvista · Uhr

Der Dow Jones hat sich dank der unverhofft starken US-Arbeitsmarktdaten und dem Lichtblick in Sachen Handelsstreit zwischen den USA und China im frühen Handel mit einem Plus von 2 Prozent recht ordentlich erholt und konnte mit einem Stand von 23.140 Punkten den Großteil seiner Verluste des Vortages wieder ausbügeln.

US-Börsenmärkte erholen sich

Am Donnerstag war der Dow nach einer Umsatzwarnung von Apple aufgrund des schwachen Weihnachtsgeschäftes  und überraschend schwachen Stimmungsdaten aus der US-Industrie um fast 3 Prozent abgesackt. Dank der aktuellen Erholung konnte der US-Leitindex sich ein kleines Wochenplus von 0,3 Prozent erobern.

Die anderen US-Börsenindizes stiegen im frühen Geschäft am Freitag ebenfalls deutlich: Der marktbreite S&P 500 rückte um 1,87 Prozent auf 2493,77 Zähler vor und der technologielastige Nasdaq 100 gewann 2,32 Prozent auf 6289,85 Punkte.

Hoffnung im Handelsstreit

Unterstützung kam gleich von mehreren Seiten: Zum Wochenanfang sollen erste direkte Verhandlungen zwischen China und den USA laufen, seit US-Präsident Donald Trump Anfang Dezember die Vereinbarung eines gegenseitigen „Waffenstillstands“ im Zollstreit bekannt gegeben hatte. Wie die chinesische Regierung berichtet, wird am Montag eine US-Delegation zu zweitägigen Gesprächen erwartet. Außerdem kam es an den weltweiten Aktienmärkten gut an, dass die chinesische Notenbank die Kapitalanforderungen an die Banken des Landes erneut senken will.

Damit soll den Instituten mehr Spielraum für die Kreditvergabe vor allem an kleinere Unternehmen gegeben werden und die schwächelnde Kunjunktur wieder angetrieben werden. Zudem werden bestimmte Steuern und Abgaben gesenkt, heißt es in einer offiziellen Erklärung der Internetseite der Pekinger Regierung.

Exzellente Arbeitsmarktdaten aus den USA

Aus den USA selbst wurden darüber hinaus überraschend robuste Arbeitsmarktdaten für Dezember gemeldet. Die Erwartungen wurden mit 312.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen um mehr als ein Drittel übertroffen. Auch die Dynamik des Anstiegs der Stundenlöhne sorgte für gute Laune und nahm im Vergleich zum Vormonat ebenfalls um 0,4 Prozent zu. Zwar legte auch die Arbeitslosenquote zu, doch dies sollte, wie Patrick Boldt von der Helaba betonte, „nicht überbewertet werden“.

FED-Chef Powell beschwichtigt die Finanzmärkte

Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hatte indes beschwichtigende Worte für die Marktakteure parat: „Wir sind bereit, die Geldpolitik rasch und flexibel anzupassen“, sagte Powell am Freitag in Washington. Die Notenbank werde bei künftigen Zinserhöhungen „geduldig“ vorangehen. Powell versicherte, dass die FED sich die Sorgen der Finanzmärkte sorgfältig anhören werde.

Der US-Dollar geriet nach den Aussagen unter Druck und bewegte sich nach kurzem Aufwärtsgang wieder leicht über die Marke von 1,14 Dollar pro Euro. Die Fed hatte zuletzt noch zwei Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr signalisiert. Angesichts von Anzeichen einer Abkühlung der Konjunktur zweifelten die Finanzmärkte jedoch zuletzt zunehmend an weiteren Anhebungen.

Unter Druck geratene Aktien erholen sich

Auf Unternehmerseite konnten die besonders gebeutelten Aktien wieder zulegen. iPhone-Gigant Apple eroberte sich 3,1 Prozent zurück, nachdem die Aktien am Vortag nach einer Umsatzwarnung um 10 Prozent eingebrochen waren.

Auch allgemein profitierte der Technologiesektor besonders von der Erleichterung unter den Anlegern. Im Dow kletterten Intel, begünstigt von einer Kaufempfehlung durch die US-Bank Merrill Lynch, um 5,0 Prozent. Microsoft folgen an zweiter Stelle im Wall-Street-Index mit einem Plus von 4,4 Prozent und Cisco legten um 3,1 Prozent zu.

Amazon und Netflix mit guter Performance

Unter den großen Internet-Konzernen rückten zudem Amazon um 3,7 Prozent vor und Netflix um 6,6 Prozent. Die Experten von Goldman Sachs setzten den beliebten Streaminganbieter auf ihre Liste der besonders aussichtsreichen Werte und bekräftigten auf dieser Liste auch die Titel von Amazon – auch wenn sie das Kursziel für den Handelsgiganten reduzierten.

(ama/dpa-AFX)

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Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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