US-Arbeitsmarktbericht: Zahlen stellen Prognosen weit in den Schatten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gute Nachrichten aus dem amerikanischen Arbeitsmarkt: Die US-Wirtschaft hat im Dezember deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Das US-Arbeitsministerium  teilte am Freitag in Washington mit, dass außerhalb der Landwirtschaft 312.000 Stellen neu entstanden sind.

Anstieg sehr viel höher als erwartet

Es ist der stärkste monatliche Anstieg seit Februar 2018. Analysten hatten im Mittel lediglich mit 184.000 neuen Jobs gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um 58.000 nach oben revidiert. Somit ist der Anstieg um mehr als ein Drittel höher als vorher prognostiziert.

Auch der Lohnanstieg ging im Vergleich zum Vorjahr um satte 3,2 Prozent und im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent nach oben und war somit der höchste Anstieg seit April 2009.

US-Arbeitslosenquote steigt

Jedoch ist auch die Arbeitslosigkeit unerwartet gestiegen. Im Dezember hat sich die Arbeitslosenquote laut US-Arbeitsministerium um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent erhöht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation bei 3,7 Prozent gerechnet. Der Hauptgrund für den Anstieg der Quote war die gestiegene Zahl an Menschen, die aktiv nach einer Arbeit suchen.

Der Eurokurs hat sich seit der Bekanntgabe der Daten leicht abwärts auf einen Wert von 1,136 Dollar je Euro bewegt.

Insgesamt zeige der Arbeitsmarkt, dass die US-Wirtschaft in einer guten Verfassung sei, kommentierte USA-Experte Christoph Balz von der Commerzbank. Allerdings tauge er nicht als Frühindikator, warnt der Ökonom. Schließlich laufe die Beschäftigung der Konjunktur eher ein Quartal hinterher. Die US-Notenbank Fed dürfte daher laut Balz vor der nächsten Zinserhöhung weitere Daten abwarten wollen.

Investoren werden nach den starken Arbeitsmarktzahlen gespannt auf die Rede des Präsidenten der US-Notenbank FED, Jerome Powell, am Nachmittag warten. Powell wird an dem „Federal Reserve Chairs: Joint Interview“ Diskussionsforum und dem jährlichen „Allied Social Science Association“ Treffen in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia teilnehmen.

(ama/dpa-AFX)

Titelfoto: yuttana Contributor Studio / Shutterstock.com

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