In Aktien zu investieren kann sich auszahlen – gerade auch für Einsteiger per ETF. Alles, was Sie über Börse und Aktienkauf wissen müssen, um erfolgreich Geld anlegen zu können.
Ausführliche Informationen zum Aktienkauf finden Sie weiter unten.
Um eine Aktie oder einen Aktien-ETF kaufen zu können, benötigen Sie zunächst ein Depot. Ausführliche Informationen dazu sowie eine Auswahl, erhalten Sie in unserem Depot-Ratgeber. Oder Sie gehen direkt zum großen Depot-Vergleich.
Im Überblick:
Eine Aktie ist ein Wertpapier, das ein Anteilsrecht an einem Unternehmen verbrieft (deshalb wird beim Kauf einer Aktie auch vom Briefkurs gesprochen, wollen Sie eine Aktie verkaufen, orientieren Sie sich am Geldkurs). Der Inhaber bzw. Eigentümer einer Aktie, der so genannte Aktionär, ist am Eigenkapital (bzw. am Grundkapital) des Unternehmens beteiligt. Er ist also Miteigentümer des Unternehmens.
Daraus ergeben sich Rechte, die im Aktiengesetz und in der Satzung der Gesellschaft geregelt sind. Die wichtigsten Rechte sind:
Ein Recht auf die Zahlung eines festen Zinses gibt es bei Aktien hingegen nicht. Dafür das Recht am Unternehmensgewinn in Form der Dividende beteiligt zu werden, sofern die Hauptversammlung eine entsprechende Ausschüttung beschließt.
Und welche Pflichten hat ein Aktionär?
Die Hauptpflicht des Anteileigners besteht darin, die gezeichneten Aktien auch entsprechend zu bezahlen, also eine entsprechende Einlage auf das Grundkapital der Aktiengesellschaft zu leisten.
Bei der Geldanlage gehen die Deutschen am liebsten auf Nummer sicher. So ist der mit Abstand größte Teil des Vermögens der Bundesbürger auf Anlagen wie Sparbüchern, Festgeldern oder Tagesgeldern investiert. Doch ist das Geld dort wirklich sicher angelegt?
Zwar unterliegt das Vermögen bei Bankeinlagen keinen Kursschwankungen. Das ist richtig. Doch kann einer Geldanlage, deren Kaufkraft von Jahr zu Jahr schwindet, wirklich eine hohe Sicherheit attestiert werden. Eher nicht. Doch genau das ist bei Bankeinlagen wie Tagesgeld, Festgeld und Sparkonto der Fall. Denn darauf gibt es quasi schon seit Jahren keine Zinsen mehr. Und wo es keinen Zins gibt, höhlt die Inflation den Wert des Geldes immer weiter aus.
Klassische Bankeinlagen wie Festgeld oder ein Sparkonto werden von der Inflation ausgehöhlt, so lange es keine oder kaum Zinsen darauf gibt.
Die Anleger ziehen an dieser Stelle also einen kalkulierbaren Verlust einer Chance vor. Zu gewissen Teilen ist das nachvollziehbar und durchaus nachvollziehbar im Sinne ausreichender Flexibilität für kurzfristig benötigtes Geld, z.B. für eine Reparatur des Autos. Alles was über diese Notreserve hinaus geht - generell werden zwei bis drei Monatslöhne genannt - könnte man mit Chance auf eine (hohe) Rendite und einem überschaubaren Risiko anlegen.
Wer auf sein Vermögen eine reale Wertsteigerungen möchte, muss sein Erspartes anders anlegen als in Festgeld, Tagesgeld und Co. Substanzwerte eignen sich dafür besonders. Die Geldanlage erfolgt dann in Unternehmen bzw. deren Aktien. Zwar gibt es auf Geldanlagen in Aktien in der Regel keine festen Zinsen wie bei einem Tagesgeld oder Festgeld. Dafür hat der Anleger die Chance, dass sein Geld in zweifache Weise für ihn arbeitet: Zum einen durch regelmäßige Ausschüttungen einer Dividende. Zum anderen durch etwaige Kursgewinne.
Obwohl Aktienkurse kurzfristig starken Schwankungen unterliegen können – man denke an den Corona-Crash – haben sie sich langfristig als rentable Anlage bewährt. Zahlreiche Studien belegen das. Nichtsdestotrotz ist dabei die Auswahl der "richtigen" Wertpapiere essentiell.
Beachten Sie: Aktien bieten zwar keine Sicherheit vor Kursschwankungen, aber mit Sicherheit höhere Renditechancen als Bankeinlagen.
In Deutschland ist der zunächst euphorische, dann traurige Kursverlauf der Aktie der Deutsche Telekom / T-Aktie vielen in Erinnerung geblieben. Sehr viele Anleger hörten einst auf den beliebten Schauspieler Manfred Krug, der den Börsengang als Testimonial massiv bewarb. Das war 1996 und endete für viele Anleger, die ihre Geldanlage ausschließlich auf diese eine Aktie ausrichteten, fatal. Die Auswirkungen sind bis heute spürbar.
Aktie Deutsche Telekom 1996 - 2020
Der ursprüngliche Preis lag bei umgerechnet ca. 14,32 Euro - aktuell liegt er bei ca. 15 Euro (Stand Dez. 2020). Da kann man auf dem ersten Blick nicht gerade von einer lohnenden Geldanlage sprechen. Allerdings sollte man sich bei dieser Betrachtung die Dividende vor Augen führen. Diese rückt das Wertpapier nämlich in ein ganz anderes Licht:
In lediglich zwei Jahren gingen die Anleger leer aus, 2003 und 2004. Im Durchschnitt betrug die Dividendenrendite in den letzten 24 Jahren aber satte 4,42 %. Ein Zins in dieser Höhe ist bereits seit sehr vielen Jahren weder auf ein langjähriges Festgeld noch auf einem Tagesgeld zu finden. Letztlich war die T-Aktie also eine durchaus solide Geldanlage für alle, die den Faktor Zeit mitgebracht haben! Unter "Welche Vorteile hat ein Aktienkauf gegenüber Bankeinlagen?" finden Sie eine aussagekräftige Gegenüberstellung einer Geldanlage bzw. Sparen zu einem niedrigen Zins im Vergleich zur Geldanlage in Aktien.
Historische Dividendenrendite Deutsche Telekom 1997 - 2020:
Jahr | Dividendenrendite |
1997 | 2,74 % |
1998 | 4,91 % |
1999 | 1,61 % |
2000 | 1,00 % |
2001 | 2,49 % |
2002 | 3,07 % |
2003 | 0,00 % |
2004 | 0,00 % |
2005 | 4,23 % |
2006 | 5,2 % |
2007 | 5,65 % |
2008 | 6,96 % |
2009 | 9,19 % |
2010 | 8,69 % |
2011 | 6,67 % |
2012 | 8,53 % |
2013 | 7,64 % |
2014 | 3,99 % |
2015 | 2,94 % |
2016 | 3,44 % |
2017 | 3,46 % |
2018 | 4,83 % |
2019 | 4,73 % |
2020 | 4,06 % |
Für Anfänger nicht zwangsläufig klar: Ganz wichtig und Voraussetzung, um in Aktien investieren zu können, ist ein Wertpapierdepot. Achten Sie dabei auf (langfristig) günstige Gebühren und Flexibilität hinsichtlich Börsenplätze aber auch Sparpläne für ETF-Anbieter. Denn jeder Euro Gebühr drückt den Zins auf das Ersparte. Oder anders ausgedrückt: Je höher die Kosten, desto geringer die Rendite.
Eine Berechnung des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass ein Anleger, der in Aktien des Deutschen Aktienindex DAX gespart hat, zu einem beliebigen Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,8 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaftet hat. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten bei 15,2 Prozent.
Wer Geld in Aktien anlegen will sollte natürlich wissen, um welche Wertpapiere es sich dabei handelt und welche Chancen und Risiken sie im Vergleich zu anderen Anlagen, wie zum Beispiel einem Tagesgeld oder Festgeld, bieten. Außerdem braucht es für den Aktienhandel ein Wertpapierdepot.
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Depots werden von Banken, Brokern oder Online-Brokern angeboten. Besonders günstig und bequem sind Online-Depots. Hier können Sie den Kauf und Verkauf von Aktien und anderen Wertpapieren selbständig und direkt über das Internet tätigen. Vom Antrag eines Depots bis zur Freigabe für den Handel kann es je nach Bank oder Broker bis zu drei Wochen dauern. Sobald das Depot freigeschaltet ist und Geld eingezahlt wurde, kann es losgehen.
Dazu einfach in die Ordermaske den Namen, die Wertpapierkennnummer oder die ISIN der gewünschten Aktie, die Stückzahl sowie gegebenenfalls ein Limit eingeben und mit einer TAN, eTAN oder PhotoTAN (Transaktionsnummer) bestätigen. Jetzt sind Sie Aktionär und können Käufe tätigen oder Aktienanteile verkaufen. Wer dagegen bei der Geldanlage in Aktien auf eine persönliche Beratung nicht verzichten möchte, sollte das Depot bei einer Filialbank eröffnen und die Order über seinen Berater platzieren lassen.
Beachte: Vor Eröffnung eines Depot bzw. vor Beginn des Handels sollten Sie sich über die dafür anfallenden Kosten informieren. Dazu zählen insbesondere die Depotgebühren, die Ordergebühren und das Börsenentgelt. Wie Sie ein Depot eröffnen und bei welchen Banken, Brokern und Online-Brokern Sie die besten und preisgünstigsten Depots finden, erfahren Sie in unserem Depot-Ratgeber.
Zum Depot-VergleichAktien, Aktienfonds und Aktien-ETFs bieten auf lange Sicht die Chance auf eine hohe Rendite. Sie eignen sich somit besonders gut zum Sparen für die private Altersvorsorge und den langfristigen Vermögensaufbau. Wer Geld in Aktien anlegen bzw. in den Aktienhandel einsteigen möchte, sollte sich immer der Risiken bewusst sein. Diese sechs einfachen Tipps helfen Anfängern bei der Geldanlage in Aktien, Fehler zu vermeiden.
Allein an der Frankfurter Börse bzw. der Deutschen Börse werden mehr als 11.000 deutsche und internationale Aktien gehandelt. Die Auswahl ist also riesig. Da stellt sich die Frage, auf welche Titel man sich fokussieren sollte. Hier 5 grundsätzliche Aktien-Tipps für Anfänger und Einsteiger:
Tipp 1: Sammeln Sie Informationen über das Unternehmen. Denken Sie daran: Mit dem Kauf einer Aktie beteiligen Sie sich an einem Unternehmen. Sie sollten das Geschäftsmodell daher verstehen.
Tipp 2: Informieren Sie sich über die Produkte des Unternehmens. Von entscheidender Bedeutung vom Geschäftserfolg einer Aktiengesellschaft und damit auch von dessen Börsenerfolg, ist die Konkurrenzfähigkeit und Innovationskraft der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein potenzieller Kunde des Unternehmens. Würden Sie die Produkte kaufen? Wenn Sie diese Frage verneinen, also nicht von der Marktfähigkeit überzeugt sind, dann Hände weg von der Aktie.
Tipp 3: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Bewertung. Ziehen Sie dabei Unternehmens- und Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) die Dividendenrendite, den Cashflow oder das Gewinnwachstum zurate. Dazu benötigt es jedoch gewisser Erfahrung. Eine Kurzanleitung finden Sie unter dem Punkt „Was sind die wichtigsten Bewertungskennziffern für Aktien?“ innerhalb der sonstigen Fragen und Antworten weiter unten.
Tipp 4: Legen Sie eine persönliche Watchlist an. Mit einer Watchlist können Sie Aktien und deren Kursentwicklung im Blick behalten. onvista bietet Ihnen eine kostenlose Watchlist mit folgenden Services an:
Empfehlenswert ist ebenfalls die Eröffnung eines kostenlosen Musterdepots, das es ebenfalls bei onvista gibt (siehe Punkt: Wo kann ich als Anfänger lernen, mit Aktien zu handeln?).
Ein weiterer Tipp, um sich mit Aktien vertraut zu machen: Besuchen Sie regelmäßig „onvista Mahlzeit - der Börsenhappen zum Mittag“ auf YouTube. Redaktionsleiter Markus Weingran fasst alles, was Börse und Anleger bewegt, kurz und knackig täglich LIVE um 13 Uhr zusammen. Natürlich können Sie sich die Sendung auch als Aufzeichnung anschauen.
onvista Mahlzeit besuchenTipp 5: Machen Sie es wie die Profis. Für Anfänger sind Aktienfonds und vor allem Indexfonds (ETFs) ein passender Einstieg in den Aktienhandel. Die Auswahl übernehmen dabei Experten (Fondsmanager bei aktiv gemanagten Fonds) oder sie erwerben einen kompletten Markt (zum Beispiel MSCI World-ETF). Da es immer darum geht besser als der Durchschnitt / "der Markt" zu sein, fahren Sie doch einfach auf der Marktwelle unmittelbar mit und sichern Sie sich so ab. Einzeltitel können dann (hoffentlich) zur Outperformance beitragen.
Leider gibt es keine pauschale Antwort auf diese Frage. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, das diejenigen Aktien die besten sind, die Ihnen bei einem längeren Anlagehorizont eine möglichst konstante und angemessene Rendite liefern. Die Kunst liegt darin, diese Top-Aktien zu finden.
Kriterien können sein: eine hohe Dividendenrendite, ein robustes Geschäftsmodell, eine relativ niedrige Bewertung, stetig steigende Gewinne, eine solide Bilanz sowie eine gesunde Finanzstruktur.
Vielen Anlegern fehlt für die Bewertung und Beurteilung das Wissen und die Erfahrung. Sie orientieren sich beim Kauf und Verkauf von Aktien daher an den Studien und Einschätzungen von Aktienexperten. Fundierte Informationen über Aktien und die Entwicklung an den Märkten finden Sie stets und in verschiedenen Formaten auf onvista.
Gute Aktien sind die, die einen besseren Zins abwerfen als der Markt.
Hände weg, heißt es von sogenannten Zockerpapieren. So bezeichnet man Aktien, deren Kurs extrem stark schwankt oder deren Geschäftsmodell sehr intransparent ist. Häufig sind solche Papiere nur wenige Euro-Cent wert. Von solchen hochspekulativen Aktien sollte man als Einsteiger die Finger lassen.
Ein weiterer Tipp für Neulinge: Setzen Sie Ihr Geld niemals auf eine einzige Aktie, sondern streuen Sie Ihre Mittel über mehrere Wertpapiere. Wem der Aufwand für Aktienbewertung und Aktienauswahl zu hoch ist, findet in Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds) die Möglichkeit, auf einfache und bequeme Weise gut gestreut in den Aktienmarkt zu investieren.
Tipp: Vergleichen Sie über einen längeren Zeitraum zur Bewertung eines Unternehmens den Aktienkurs mit dem des Marktes, z.B. anhand des MSCI World Index. Schlägt die Aktie den Index konstant in der Vergangenheit, könnte das auch für die (nahe) Zukunft gelten. Ansonsten investieren Sie besser direkt per ETF, also einem indexabbildenden passiven Fonds, breit gefächert und kostengünstig in den Markt selbst.
Wie bei jedem Investment muss man auch bei Aktien neben der Rendite stets das Risiko sehen. Das Hauptrisiko bei einer Aktienanlage liegt darin, dass ihr Preis fällt. Technisch gesehen heißt das, dass an der Börse von der Aktie mehr Stück verkauft als gekauft werden. Das Angebot also höher ist als die Nachfrage. Dies kann mehrere Ursachen haben, zum Beispiel, weil die Geschäftsentwicklung des Unternehmens hinter den Erwartungen der Börse zurückbleibt oder weil die Aktie bereits stark gestiegen ist und Anleger Gewinne mitnehmen.
Gradmesser für das Risiko ist bei Aktien die Volatilität, also die Schwankungsintensität der Kurse. Je stärker der Kurs schwankt, umso riskanter ein Titel. Nicht bei allen Aktien ist das Risiko in Form der Volatilität gleich hoch. Substanzwerte mit gesunder Bilanz und stetigen Einnahmen schwanken in der Regel weniger stark als Wachstumswerte. Dafür sind die Kurschancen bei Substanzwerten, auch Value-Aktien genannt, in der Regel auch geringer als bei Wachstumsaktien.
Die Vorteilhaftigkeit einer Geldanlage in Aktien gegenüber Bankeinlagen wird im folgenden Vergleich deutlich. Angenommen ein Anleger hätte vor gut zehn Jahren die Summe von 50.000 Euro auf ein Tagesgeld angelegt. Was wäre sein Vermögen heute wert? Die ernüchternde Antwort: 45.200 Euro. Also fast 5.000 Euro weniger. Wie ist das möglich? Die einfache Antwort: durch die Kaufkraftverlust des Geldes.
Wie aus der Statistik der Deutschen Bundesbank hervorgeht, belief sich der Realzins für Geldanlagen auf Tagesgelder in den vergangenen zehn Jahren auf rund minus einem Prozent pro Jahr. Der Realzins ist der Zins abzüglich der Inflationsrate. Das heißt: Von Jahr zu Jahr verzeichnete der Tagesgeld-Anleger einen realen Vermögensverlust.
Der Realzinsverlust (Zins abzgl. Inflation) auf Tagesgelder zwischen 2010 und 2020 belief sich auf ca. 1 % pro Jahr.
Wer dagegen damals den Betrag von 50.000 Euro in Aktien investiert hätte, etwa in Form eines ETFs auf den DAX, könnte sich heute über ein reales, also inflationsbereinigtes Vermögen von fast 92.500 Euro freuen. Trotz zum Teil starker Kursschwankungen, wie jüngst durch die Corona-Pandemie, hat der DAX seit 2010 durchschnittlich 7,4 Prozent pro Jahr hinzugewonnen. Bereinigt um die Inflationsrate beträgt der durchschnittliche jährliche Wertzuwachs 6,3 Prozent pro Jahr.
Quellen: Bloomberg (DAX), Deutsche Bundesbank (Realzinssätze für Sichteinlagen), Statistisches Bundesamt (Inflationsrate); Zeitraum: Januar 2010 bis Juni 2020
Zu beachten ist, dass die Börsenkurse ständig im Fluss sind und historische Wertentwicklungen sich nicht einfach in die Zukunft fortschreiben lassen. Wenn Sie Ihre Geldanlage zwingend wieder einlösen müssen, dann ist natürlich ein Zeitpunkt während eines Crashes denkbar ungünstig. Wer sein Geld in Aktien oder Fonds anlegen möchte, benötigt Geduld, Zeit und Flexibilität.
Nachfolgend kümmern wir uns um eine Vielzahl weiterer Fragen:
Aktien werden an Wertpapierbörsen gehandelt. Eine Börse ist ein neutraler Handelsplatz, der Unternehmen (Emittenten) und Investoren (Käufer und Verkäufer) zusammenbringt.
Neben Aktien werden auch Anleihen, Devisen oder Terminkontrakte an Börsen gehandelt. Das Marktgeschehen unterliegt dabei strikten Regeln. Der größte Teil des Handels erfolgt heutzutage auf elektronische Weise. Der außerbörsliche Handel liegt dabei im Trend, auch weil er zu ähnlich guten Kursen und meist günstigeren Handelsplatzgebühren angeboten wird.
Zu den bekanntesten Aktienbörsen zählen die Frankfurter Wertpapierbörse, die London Stock Exchange, die New Yorks Stock Exchange oder die NASDAQ. Zu den bekanntesten außerbörslichen Handelsplätzen zählen Tradegate oder Lang & Schwarz.
Privatpersonen können nicht selbst auf das Börsenparkett einer Wertpapierbörse gehen und dort Aktien kaufen und verkaufen. Sie müssen Kauf- und Verkaufsaufträge, als Order bezeichnet, über eine Bank, die zum Handel an der Börse zugelassen ist, erteilen bzw. „platzieren“. Dazu benötigen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Broker beziehungsweise einem Online-Broker.
Wie Sie ein Depot eröffnen und bei welchen Banken , Brokern und Online-Brokern Sie die besten Depots finden, erfahren Sie in unserem Depot-Ratgeber.
Zum Depot RatgeberBevor Einsteiger in Aktien investieren, sollten sie ein Musterdepot anlegen. Mit einem Musterdepot kann man erste Erfahrungen beim Aktienhandel sammeln ohne dabei ein finanzielles Risiko einzugehen. So kann der Nutzer Aktien kaufen, verkaufen und verwalten ohne dabei echtes Geld zu investieren. Darüber hinaus hilft ein Musterdepot die Bedeutung von bestimmten Ereignissen oder Nachrichten auf Aktienhandel sowie die Kursentwicklung besser einzuschätzen.
Bei onvista können Sie bis zu 15 Musterdepots kostenfrei eröffnen und reale Depots nachbilden. Sie erhalten dabei Nachrichten und Analysen zu Ihren Werten, sowie eine Notizfunktion und Benachrichtigungen an Ihre E-Mail-Adresse. Durch ein Musterdepot sparen Sie sich vermutlich erste Enttäuschungen aufgrund klassischer Anfängerfehler.
Zum onvista MusterdepotEin Aktienindex ist eine Zusammenfassung verschiedener Aktien, um die Entwicklung eines bestimmten Marktes zu messen. Welche und wieviele Aktien in einen Index aufgenommen werden, hängt von den Kriterien des Index ab.
Die bekanntesten Indizes fassen zum Beispiel die größten Aktiengesellschaften eines bestimmten Landes oder einer Region zusammen. So misst der DAX die Wertentwicklung der 40 größten und börsenumsatzstärksten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes. Neben dem DAX umfasst die DAX-Indexfamilie weitere Indizes wie den MDAX, der die 60 größten und börsenumsatzstärksten Unternehmen nach dem DAX abbildet. Oder den TecDAX, der einen Fokus auf Technologieunternehmen legt.
Weitere bekannte und wichtige Indizes sind der S&P 500, der Dow Jones oder der MSCI World.
Unter einem ETF (Exchange Traded Fund) versteht man einen börsengehandelten Indexfonds, dessen Anteile wie eine Aktie, über die Börsen gekauft und verkauft werden können.
Im Gegensatz zu klassischen Fonds, bei denen das Anlageziel des Fondsmanagers darin besteht, die Wertentwicklung eines Vergleichsmarketes zu übertreffen, verfolgen Exchange Traded Funds eine passive Anlagestrategie. Ihr Ziel ist es, die Wertentwicklung Referenzindex möglichst exakt nachzubilden. Referenzindizes könnten nationale oder internationale Aktienindizes wie der DAX, der EURO STOXX 50, der Dow Jones, der Nikkei 225 oder der NASDAQ 100 sein.
Gegenüber konventionellen Fonds haben ETFs den Vorteil, dass sie für den Anleger mit weniger Kosten verbunden sind als die Anteile von aktiv gemanagten Fonds. Das bedeutet für Ihre Geldanlage einen besseren Zins, denn Kosten mindern die Rendite. Außerdem sind ETFs sehr transparent und die meisten aktiv gemanagten Fonds sind nicht in der Lage den Markt, also den Index zu schlagen.
Wollen Sie mehr zum Thema ETF wissen, dann klicken Sie hier
Zum ETF RatgeberAktien können anhand der damit verbundenen Rechte eingeteilt werden. So wird zum Beispiel zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterschieden. Wer eine Stammaktie kauft, erwirbt zugleich ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Bei Vorzugsaktien gibt es dagegen kein Stimmrecht. Als Ausgleich dafür, bekommt der Inhaber in der Regel eine höheren Dividende.
Es gibt auch hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit Unterschiede bei Aktien. Inhaberaktien gehören demjenigen, der das entsprechende Wertpapier besitzt. Im Börsenhandel sind sie die dominierende Art. Namensaktien gehören hingegen dem, auf dessen Namen sie im Aktienregister eingetragen sind. Die vinkulierte Aktie ist eine spezielle Unterform der Namensaktie. Diese Sonderform darf nur nach Zustimmung der Aktiengesellschaft verkauft werden.
Bei Nennwertaktien wird das Grundkapital der Aktien nach dem Nennwert der Aktien aufgeteilt. Beträgt der Nennwert 1 Euro je Aktie, werden entsprechend viele Aktien ausgegeben. Emittiert ein Unternehmen hingegen Stückaktien, so haben diese keinen Nennwert. In der Satzung der Aktiengesellschaft wird dann nur die Anzahl der Aktien festgelegt.
Aktien verbriefen einen bestimmten Betrag (Nennwert-Aktie) oder einen bestimmten Anteil (Stückaktien) am Grundkapital einer Aktiengesellschaft. Daraus ergibt sich ihr theoretischer Wert.
Der wahre Wert wird jedoch von Angebot und Nachfrage an der Börse bestimmt, ausgedrückt im Kurs. Legt die Nachfrage nach einer Aktie zu, zum Beispiel weil das Unternehmen mehr Gewinn erzielt hat als erwartet, steigt in der Regel der Kurs. Werden dagegen mehr Aktien verkauft als gekauft, etwa weil das Unternehmen seine Gewinnziele verfehlt hat, geht es mit dem Aktienkurs bergab.
Wichtig zu wissen ist, dass bei Aktien auch immer eine bestimmte Erwartung an die Zukunft (bzw. an die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft bzw. des Unternehmens) gehandelt wird. Werden diese Erwartungen enttäuscht sind in der Regel Kursverluste die Folge. Werden die Erwartungen übertroffen, steigt der Kurs. Deswegen ist oft zu hören, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird.
Einflussfaktoren auf den Aktienkurs können sein:
Wenn Sie mit Ihren Aktien Veräußerungsgewinne erzielen, also Ihre Papiere mit Gewinn verkaufen, wird auf den Gewinn Kapitalertragssteuer fällig. Der aktuelle Satz liegt bei 25 Prozent. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer, sofern Sie der evangelischen oder katholischen Kirche angehören.
Die Abgeltungssteuer wird vom depotführenden Institut einbehalten und automatisch an das Finanzamt übertragen. Hierbei gilt ein Sparerpauschbetrag (FSA = Freistellungsauftrag), der bei Kapitalerträgen bei 801 Euro pro Person und bei Ehepaaren bei 1.602 Euro liegt. Die Höhe des Freistellungsauftrages können Sie je Institut selbst bestimmen und jederzeit online einrichten oder anpassen.
Als Realtime Kurse werden Aktienkurse bezeichnet, die ohne zeitliche Verzögerung, also in Echtzeit mit dem Aktienhandel an der Börse angezeigt werden. Das ist ein wichtiger Punkt: Denn an den Aktienmärkten kann die Stimmung mitunter in wenigen Minuten umschlagen. Vergewissern Sie sich daher, dass Ihnen die Kurse von ihrer Depotbank bzw. Ihrem Broker oder Online-Broker in Realtime geliefert werden.
Auf onvista bieten wir Ihnen kostenlos zahlreiche Realtime Kurse zu Hunderten bekannter Aktien und Aktienindizes an, darunter auch die Echtzeitkurse aller DAX-Konzerne:
In den Finanzmedien sind häufig Kommentare wie diese zu lesen: „Die Aktie gibt es zum Schnäppchenpreis.“ Oder: „Der Titel ist fair bewertet.“ Oder: „In der Aktie ist viel Wachstumsfantasie eingepreist.“ Doch wie lässt sich einschätzen, ob eine Aktie günstig oder teuer ist? Um Anhaltspunkte auf diese Frage zu erhalten, bedienen sich Anleger einer Reihe von Bewertungskennziffern.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Zu den bekanntesten und gebräuchlichsten Analysekennziffern zählt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Es stellt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie. Vereinfacht ausgedrückt gibt das KGV an, wie viele Jahre ein Unternehmen benötigt, um den eigenen Wert durch Gewinne zu verdienen. Dabei gilt: Je kürzer dieser Zeitraum, das heißt je niedriger das KGV, umso günstiger ist die Aktie. Allerdings kann das KGV verzerrt sein. Denn der Gewinn ist keine konstante Größe, sondern verändert sich im Zeitablauf. Unternehmen mit einem hohen Gewinnwachstum weisen deshalb in der Regel ein höheres KGV auf als Unternehmen, die in gesättigten Märkten aktiv sind. Vor diesem Hintergrund zwei Empfehlungen: Zum einen sollten Anleger das KGV einer Aktie nicht isoliert betrachten, sondern es mit dem KGV von Unternehmen aus derselben Branche oder historischen Mittelwerten vergleichen. Zum anderen ist es ratsam, nicht den zurückliegenden Gewinn, sondern den für das laufende bzw. kommende Jahr erwarteten Gewinn heranzuziehen.
Shiller-KGV
Gewinne schwanken je nach Konjunkturphase. Das klassische KGV ist daher nur eingeschränkt aussagekräftig. Der US-amerikanische Nobelpreisträger Robert J. Shiller hat eine Bewertungskennziffer entwickelt, bei der die Profite geglättet werden. Die Rede ist vom CAPE (Cycle-Adjusted Price Earnings Ratio), auch als Shiller-KGV bezeichnet. Im Gegensatz zum klassischen KGV wird hier der durchschnittliche, inflationsbereinigte Gewinn der vergangenen zehn Jahre herangezogen. Die Analyse erfolgt also nicht auf Basis einer einzelnen Betrachtungsperiode, sondern über einen kompletten Wirtschaftszyklus hinweg.
Dividendenrendite
Eine unter Anlegern ebenfalls sehr beliebte Bewertungsgröße ist die Dividendenrendite. Sie gibt an, wie viel Prozent Rendite eine Aktie durch die Dividendenzahlung erwirtschaftet. Je höher, umso besser. Wie beim KGV sollte dabei nicht auf Vergangenheitswerte zurückgegriffen werden. Stattdessen sollte die Berechnung auf Basis realistischer Dividendenschätzungen erfolgen. Ebenfalls zu beachten ist die Dividendenkontinuität. Oder anders ausgedrückt: Ist das Unternehmen ein zuverlässiger Dividendenzahler?
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
In der Praxis wird häufig auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) bei der Aktienanalyse herangezogen. Ziel ist es, über diese Kennzahl Aussagen über die Substanz eines Unternehmens zu erhalten. Der Buchwert umfasst das bilanzierte Vermögen abzüglich aller Verbindlichkeiten. Je niedriger das KBV, umso höher ist der Anteil am Börsenwert eines Unternehmens, der durch das Nettovermögen abgedeckt ist.
Wenn Sie sich neben dem Thema Aktien auch zu anderen Geldanlagen informieren möchten, empfehlen wir unsere Ratgeber-Reihe:
✓ Tipps zur Geldanlage in Gold
✓ Tipps zur Geldanlage in Fonds
✓ Tipps zur Geldanlage in ETFs
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✓ Tipps zur Geldanlage auf Tagesgelder
✓ Tipps zur nachhaltigen Geldanlage
✓ Tipps zur Geldanlage mit einen Robo-Adviser
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