onvista-Börsenfuchs: Value und Wachstum – auf beide Aktientypen setzen

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(neue oder bevorstehende) nerven mich ganz schön. Als wäre das der Nabel der Börsenwelt. Beim heutigen Handelsbeginn konnte man in Tagesvorschauen von Analysten zum Dax beispielsweise lesen: Es ist wohl nur noch eine Frage von Minuten bis der deutsche Leitindex ein neues Allzeit-Hoch erklimmt. Die 13.600 bleiben nicht nur fest im Blick, sie rücken auch unaufhaltsam näher. Okay, okay, aber vormittags ist daraus noch nix geworden (= überhaupt nicht schlimm). Nur nebenbei: Wie schön und kompakt die englische Sprache den ganzen Aktienmarkt zusammenfassen kann, zeigte vorher schon der Wall-Street-Bericht eines Strategen aus der Brexit-Hauptstadt: „Fading Middle East tensions and a US-China trade deal so close you can smell it helped lift the three major US indices to record highs yesterday.“

Was tun, spricht nicht nur Zeus. Inzwischen wird bestätigt, was man als Beobachter schon vor dem Jahreswechsel erkennen konnte: Die internationalen Profis grübeln zunehmend über die „Investment-Stile“ bei der Aktienstrategie. Value oder Wachstum? Mir gefällt die Empfehlung der Asset Manager von Danske Bank, nicht auf einen Typ zu setzen, sondern zu mischen. Value-Aktien, die man auch als „defensive“ Werte bezeichnet, sind in den vergangenen Jahren hinter Wachstumsaktien zurückgeblieben. Während globale Wachstumswerte in den letzten fünf Jahren um 65,3 Prozent gestiegen sind, haben globale Value-Aktien (gemessen am MSCI World) lediglich 35,8 Prozent erzielt. Das kann sich 2020 ändern.

Mal kurz eine Beschreibung: Wachstumsunternehmen zeichnen sich durch ein hohes Umsatz- und Gewinnwachstum im Vergleich zum breiten Aktienmarkt aus, aber auch durch hohe Bewertungen. Zu diesen Unternehmen zählen unter anderem digitale Riesen wie Facebook und Alphabet (Google). Value-Unternehmen sind gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und der Dividendenrendite im Vergleich zum übrigen Aktienmarkt günstig bewertet. Ein Grund (es gibt mehrere) kann sein, dass diese Unternehmen oder Branchen bei Anlegern aktuell nicht sonderlich beliebt sind. Es gibt aber auch Aktien und Fonds mit Sowohl-als-auch-Charakter. Das sind vor allem Value-Werte, die sich auch durch Wachstumselemente auszeichnen.

Ihr könnt diesen Effekt aber auch selbst erzielen, meine Freunde, wenn Ihr beide Typen etwa gleichstark mischt. Denn das Wirtschaftswachstum ist insgesamt (noch) schwach und nach Ländern, Branchen und Unternehmen ziemlich unterschiedlich. Und wie es im Jahresverlauf weitergeht, weiß kein Mensch. Wer vorsichtig ist, aber mitmachen will, sollte also auch bei den Aktientypen Chancen und Risiken streuen.

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