onvista-Börsenfuchs: Corona und Börse – Nix Genaues weiß niemand

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Hallo Leute! Heute hab ich’s mal wieder mit der Sprache (das hilft, die Börse zu kapieren!). Nehmt einfach nur drei gängige Worte, die momentan dauernd benutzt werden: Test, Korrektur, Unsicherheit. Die beiden ersten ergeben bei negativer Tendenz den dritten Begriff, der in den Marktberichten am meisten auftaucht. Unsicherheit bedeutet aber, dass auch die professionellen Akteure keine Peilung haben. Sie wissen nicht, wo’s langgeht. Der bisherige Wochenverlauf bestätigt das. Aber selbst vorher, als es dem gut erholten Dax noch besser ging, war die Unsicherheit nicht verflogen. Und ich bin sicher, dass sie uns wegen Corona und Folgen noch lange begleiten wird.

Ihr solltet deshalb die seit Tagen zunehmenden Meldungen über (angeblich) erfolgversprechende Tests diverser Medikamente aus Anlegersicht nicht total ernst nehmen, meine Freunde. Auch das Thema Lockerung der Grenzkontrollen und anderer Reisebeschränkungen ist zwar erfreulich, aber kein Hausse-Faktor. Im Übrigen sind Vordenker wie das Ifo-Institut und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung für einen „umsichtigen, schrittweisen Öffnungsprozess“ und empfehlen der Politik, mehr zu testen, um ein Anwachsen der Infektionen bei zunehmenden Lockerungen zu begrenzen. Jo, auch die Börse erinnert sich der Gefahr einer zweiten Welle.

Leute, wir sind inzwischen in einer Phase der Korrekturen. Bereits Korrigiertes wird erneut korrigiert. Korrektur heißt bekanntlich nicht nur Veränderung in der Einschätzung der Lage, sondern ganz klar auch „Berichtigung, Richtigstellung“. Da kann die Börse nicht einfach weggucken, auch wenn’s zwischendurch so aussieht. In den kommenden Wochen und Monaten werden infolgedessen noch jede Menge „falscher“ Kurse produziert.

Und was wird aus der Wirtschaft? Nix Genaues weiß niemand. Typisch eine Agenturmeldung von heute aus Washington D.C.: Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie voraussichtlich seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft erneut senken. Dies sei „sehr wahrscheinlich”, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Die einlaufenden Daten vieler Staaten sind schlechter als unsere ohnehin pessimistischen Projektionen. Der IWF wird daher sehr wahrscheinlich bereits im Juni (statt im Juli) eine neue Prognose veröffentlichen. Erst Mitte April hatte der IWF seine Schätzungen für die Weltwirtschaft so stark gesenkt wie nie zuvor, und das innerhalb nur weniger Monate.

Macht Euch trotzdem locker, Leute, nur stellt Euch auf anhaltende Unsicherheit mit nervösen Kursschwankungen ein! Auf alle Fälle: Bleibt wachsam und gesund!

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